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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der Planenwache bestand.
    Sie alle fragten sich, ob die Stinkworms, wie der Chef der Marines die Kreaturen getauft hatte, zurückkehren würden. Und sie alle wussten, dass, sollten sie dieses Abenteuer überleben, noch viele Gedanken und Fragen zu verarbeiten waren.
    DURST!
    Sie hatten überlebt. Später würden sie sich damit befassen, darüber nachdenken. Jetzt zählte nur eines: Woher bekamen sie etwas Trinkbares?
    DURST!
    Ein allumfassendes Bedürfnis. Jeder, wirklich jeder, hätte ein Jahresgehalt oder mehr, viel mehr für einen Becher Wasser gegeben. Sie erlebten, dass Durst schmerzte, schlimmer schmerzte als Hunger. Der Körper, welcher zu 70 Prozent aus Wasser besteht, brüllt nach Flüssigkeit. Er verdorrt, fällt in sich zusammen und verschrumpelt wie altes Obst. Mit etwas Glück tritt nach den Halluzinationen eine Ohnmacht ein – aus der man nicht wieder erwacht.
    DURST!
    Konnte man Urin trinken?
    Das wollte Vincent vom Marine Yefimov wissen.
    »Ja, Sir. Das kann man. Urin ist, vorausgesetzt, man ist gesund, steril.«
    »Was ist mit den Abfallstoffen?«
    »Halb so wild. Etwas viel Ammoniak vielleicht, aber damit werden die Nieren einige Male fertig. Man kann Urin gut mit Salzwasser vergleichen. Letztendlich haben wir die Wahl zwischen einem urämischen Koma, also einem Nierenausfall oder einer definitiven Dehydrierung. Das erstere kann früher oder später geschehen, das letztere wird ganz sicher eintreten.« Er lachte bitter. »Früher nannte man das … Wasser aus dem Kühler, oder trinke ich meine Batterie aus?«
    »Wie viel Zeit bringt uns das?«
    »Einen, mit viel Glück zwei Tage. Früher oder später gibt der Körper sowieso nichts mehr her.«
    »Dann werden wir das so machen!«
    Yefimov nickte hart. Sein Blick wirkte wie aus Stein. Die Anstrengungen der letzten Stunde waren in sein Gesicht gemeißelt. Auch seine Lippen waren aufgerissene, blutige Streifen.
    »Geben Sie den entsprechenden Befehl!«, sagte Vincent.
    »Aye, Sir!« Yefimov verhielt. »Noch etwas, Sir. Das, was Sie mit dem Stinkworm gemacht haben, war sehr tapfer.«
    Vincent runzelte die Brauen. »Das sagen ausgerechnet Sie? Verdammt, ich bin ein miserabler Bullenreiter!«
    »Ich bin ein Marine, Sie sind Admiral. Da besteht ein gewisser Unterschied. Von mir werden solche Aktionen erwartet, von Ihnen nicht.« Yefimov nickte knapp und ging davon.
    »Nun müssen wir unseren eigenen Urin trinken? So weit sind wir schon?« Dana Frost trat neben ihn.
    »Wir wollen überleben, Captain. Ich wette, die meisten werden den Befehl begrüßen. Wir haben genug Kameraden verloren. Ich will, dass wir die Bergkette erreichen. Und das werden wir schaffen – oder zweifeln Sie daran?«
    »Nein, Sir!«
     
    *
     
    Sie marschierten die ganze Nacht. Es hatte eine ganze Weile gedauert, denen, die sich dem Umtrunk verweigerten, die Vernunftgründe klarzumachen.
    Aus Gürtelschlaufen hatten sie Trinkgefäße gewunden. Alle Scham und Scheu war überwunden. Wer überleben wollte, durfte sich mit solchen Nichtigkeiten nicht aufhalten. Tatsächlich ging es ihnen allen etwas besser.
    Mit neuem Mut überbrückten sie Düne für Düne. Sie froren und schwitzten und froren wieder. Zudem machte ihnen die Dunkelheit zu schaffen. Wie am Tag zuvor war der Himmel von roten Streifen durchzogen, aber das war ein unwirklich glühendes Dach ohne wirkliche Leuchtkraft. Finsternis ist bedrückend, sie fördert dunkle Fantasien oder führt zurück in die Wärme des mütterlichen Schoßes. Dunkelheit atmet und fremde Seelen schweben über den Verlorenen. Einige stimmten ein Lied an, um der Undurchdringlichkeit das Leben einzuhauchen.
    Sie überstanden die zweite Nacht.
    Kurz, bevor sich die Sonnen wieder über den Horizont schoben, gab es erste Ausfälle.
    Diejenigen, die mit Vincent Taglieris Verhalten schon an Bord der STERNENFAUST nicht immer einverstanden gewesen waren, begehrten auf. Mit eindeutig reduzierter Wahrnehmung und Kritikfähigkeit wankten sie zu ihrem Admiral, um sich zu beklagen. Als einer von ihnen, ein Marine namens Broderick, seine Faust hob, reagierte Vincent unerbittlich.
    »Verdammt, Broderick. Das macht mir wirklich keinen Spaß, aber …« Seine Faust donnerte dem kleineren muskulösen Mann unter das Kinn. Broderick fiel um wie ein nasser Sack. Diese Zurschaustellung von Macht genügte, um die Anderen ruhig zu stellen. Sie machten sich davon, zwar schimpfend, aber nicht gewalttätig.
    »Am liebsten würde ich den Kerl liegen lassen«, knurrte Yefimov, der

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