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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gut!
    Vincent hasste es, ein Versprechen zu brechen. Er hatte versagt! Ja, das hatte er. Er hatte seine Leute im Stich gelassen. Zwar fragte er sich gleichzeitig und entschuldigend, was zum Teufel er hätte unternehmen sollen, was er nicht schon getan hatte, dennoch gefiel ihm die Vorstellung nicht, dass man ihm vergeblich vertraut hatte – und in militärische Denkweisen, die etwas mit Risiko und Tod zu tun hatten, wollte er jetzt nicht flüchten. Zumindest, wenn man starb, sollte man versuchen, einfach nur Mensch zu sein, oder?
    »Das gibt es nicht! He, schauen Sie doch, Admiral Taglieri!«
    Und Alyawarry sang.
    »Machen Sie die Augen auf, verdammt! Sehen Sie sich das an! Ich glaube, ich spinne!«, schrie Dana Frost und sprang auf. Vincent hob widerwillig die Lider und sein Körper ruckte hoch. Kälteschauer schossen durch seine Adern. Die Haare standen ihm zu Berge.
    Ungefähr zehn Meter entfernt ragten sieben Wurmkreaturen aus dem Sand empor. Die blut- und schleimtriefenden Mäuler waren geschlossen. Sie bewegten sich wie gigantische Grashalme, gleichmäßig und ruhig. Sie schwangen hin und her und Vincent erkannte, warum:
    Sie lauschten Alyawarrys Gesang!
    Dies war einer jener Momente, in denen ein normaler Verstand die Realität infrage stellt, vielleicht auch zerbricht – aber dies war auch einer jener Momente, in denen der Glaube zurückkehrt und ein Mensch erkennt, wie viel er ertragen kann.
    Und Alyawarry sang.
    Sang sich die Seele aus dem Leib, während sich dreihundertsiebzig Überlebende hinter Vincent und Dana sammelten, ganz langsam, sehr vorsichtig. Sie rückten Schritt für Schritt, Schulter an Schulter, Körper an Körper zusammen wie Schutzsuchende in einem Kaninchenbau. Sie fassten sich an den Händen und manche weinten.
    »Sie lauschen …«, flüsterte Yefimov hinter Vincent. Seine Stimme klang ehrfürchtig. »Unglaublich! Sie lauschen …«
    »Alles wird gut«, flüsterte eine Frau und Vincent fuhr herum. Er blickte in die geröteten und verstörten Augen von Mary Halova.
    Und Alyawarry sang.
    Minutenlang tönte seine gutturale Stimme über die Wüste. Dann wurde sie leiser, Wortfetzen zerfaserten, und die Wurmkreaturen ließen sich nieder, ganz langsam, wie in Zeitlupe. Der verletzte Wurm rollte sich auf den Rücken und spülte seine Wunden mit Kristallen und, als habe es einen unhörbaren Befehl gegeben, bohrten sich die Kreaturen mit dem Kopf zuerst in die Tiefe, wirbelten dabei so viel Sand auf, dass die Überlebenden husteten und ihre Augen tränten, wickelten und bohrten sich tiefer und verschwanden, als habe es sie nie gegeben.
     
    *
     
    Sie quälten sich durch den Sand, Schritt für Schritt, wobei jede Bewegung Schmerzen verursachte. Ihre Schädel waren Höhlen der Trauer, des Schmerzes und der Hoffnungslosigkeit. Viele hatten gute Freunde oder Kameraden verloren. Es würde eine Weile dauern, das zu verkraften.
    Die Bergkette war zwar näher gerückt, dennoch würden sie noch mindestens zwei Tage brauchen, um dort anzukommen.
    Die letzten Minuten hatten dem Grauen die Krone aufgesetzt. Die Marines hatten die Verwundeten mit den Kampfmessern von ihren Qualen erlöst, viele waren schon während David Alyawarrys Gesang verschieden. Sogar für erfahrene Soldaten kam es einem Schritt in die Hölle gleich, Kameraden, mit denen man unter Umständen schon jahrelang diente, töten zu müssen.
    Abschließend starrten sie in den Himmel, als hofften sie doch noch auf ein Wunder. Aber weder Aasfresser noch Shuttles waren zu sehen.
    Als sie einen gebührenden Abstand zum Schlachtfeld erlangt hatten, gab Vincent Taglieri die entsprechenden Befehle. Erneut entledigten sich die Menschen ihrer unwichtigsten Kleidungsstücke, erneut wurden die Teile zu Planen verarbeitet.
    Vincent ging von Kamerad zu Kamerad und fand aufmunternde Worte. Dana Frost tat es ihm nach, George Yefimov ebenso. Es war nicht mehr die Zeit für gebrüllte Befehle, dafür waren sie viel zu mitgenommen, hatten zu viel erlebt. Eine Mischung aus Ehrfurcht und Ergebenheit hatte sie ergriffen und nicht wenige musterten den dunkelhäutigen Commander, der sich bemerkenswert schnell wieder erholt hatte und nun eifrig half, die Löcher und die Schnüre miteinander zu verknüpfen, mit wertschätzendem Blick.
    Jeder tat seine Pflicht, obwohl die ersten anfingen, seltsame Dinge zu reden, eine Nebenwirkung der Hitze. Sie halluzinierten.
    Schon nach einer Stunde lagen sie im Schatten, wobei Vincent diesmal auf eine dreißigminütige Ablösung

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