Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum
flüsterte sie. »Es war wunderbar heute Nacht.«
Und wenn Lena Bennet das hört, es ist mir egal , dachte sie trotzig. Und auch, wenn Captain Frost es fünfmal gesehen hat und der Admiral zehnmal einen Eintrag in meine Personalakte vornehmen lässt.
Sie sah auf die leblose Gestalt Ningihus. So darf es nicht enden. Nicht so! Hier ist genug passiert. Nein. »Nein. – Nein! Ich nehme das nicht hin. Nein !«
Sie stand entschlossen auf und ging auf die Kuppel zu. Dicht davor blieb sie stehen und drückte mit beiden Händen fest auf die Oberfläche. »Du bist hermetisch abgeriegelt«, murmelte sie und verstärkte den Druck. Wie immer erschienen unter der seidig matten Oberfläche die Hieroglyphen und schimmerten durch ihre Finger hindurch. Doch weiter passierte nichts.
»Da muss einfach jemand drin sein«, murmelte sie. »Hallo? Du da drin! Ich weiß, dass du uns hörst!«, rief sie dann laut. Sie spürte, wie jemand hinter sie trat. Schon wieder Captain Frost.
»Mary, ich verstehe Sie«, hörte sie die eindringliche Stimme ihrer Vorgesetzten. »Glauben Sie mir, Gott weiß, wie gut! – Aber wenn Sie so laut sind, werden wir den Zorn der Eingeborenen auf uns ziehen. Das können wir nicht gebrauchen!«
Doch Mary hörte kaum, was Dana Frost ihr sagte. Selbst wenn, es wäre ihr egal gewesen. Wut keimte in ihr auf und wuchs plötzlich so stark an, dass alle Vernunft davon geschwemmt wurde. Mit den Fäusten begann sie, auf die Kuppel einzuschlagen. »Wer auch immer du da drin bist, mir ist es egal! Hilf ihm! Er hält dich für seinen Gott! Das tun sie alle, verstehst du? Du hast ihnen immer wieder geholfen, immer! Wozu, verdammt noch mal, wenn du sie jetzt alle sterben lässt?« Sie schluchzte auf.
Du benimmst dich hysterisch , erklang eine ruhige, aber verbitterte Stimme in ihrem Kopf. Mir egal! , antwortete Mary zornig und dachte an die zerfleischten Körper im Wüstensand, an die Toten, die der Marsch durch die Wüste gekostet hatte.
War alles umsonst? All das Leid, all die Strapazen? Jetzt sitzen wir hier und sind den Würmern hilflos ausgeliefert. Und einem Gebäude, dessen Bewohner sich nicht rührt. Wenn es ihn überhaupt gibt und er nicht einfach nur die Einbildung der Leute hier ist. Doch nichts rührte sich hinter der gewölbten Wand.
Mary sank niedergeschlagen wieder zu Boden und sah zu Ningihu hinüber.
Er ist tot , dachte sie voller Trauer und sah auf sein schönes Gesicht herab, das jetzt immer blasser zu werden schien. Neben ihm hatte sich im Sand eine dunkle Blutlache gebildet.
Leise begann Mary wieder zu weinen, und diesmal konnte sie nicht mehr aufhören.
Doch die Kuppel hinter ihr schwieg.
*
STARLIGHT, irgendwo in Transalpha
Dunkel. Es war dunkel. Behaglich. Friedlich, aber etwas zwang ihn fort aus diesem Dunkel. Er tauchte langsam auf, die Dunkelheit und Behaglichkeit blieben langsam hinter ihm zurück.
Das Erste, was er spürte, war der Schmerz in seinem linken Arm.
Cody Mulcahy öffnete die Augen nicht sofort. Das Dunkel, aus dem er langsam erwacht war, war angenehm warm und vor allem schmerzfrei gewesen. Für einen Moment wünschte er sich wieder an diesen Ort zurück, wo er keine Verantwortung übernehmen musste und wo seine linke Hand nicht mehr wehtat.
Doch es schien, als sei ihm das nicht vergönnt.
»Sieht so aus, als würde unser Held des Tages wieder aufwachen«, hörte er eine klare Stimme neben seinem Bett. Reflexartig fuhr Cody auf. Commodore Brenner!
Er blinzelte. »Sir! Ich wusste nicht – es tut mir leid!«
Ein wenig verwirrt sah er sich um. Er lag in einem Bett, das weiß bezogen war. Hatte er verschlafen? Hätte er längst seinen Dienst antreten müssen?
»Immer mit der Ruhe, mein Junge!«, sagte der Commodore, der hager und groß neben dem Bett stand. Als Cody ihm jetzt seinen Blick zuwandte, erkannte er, dass neben seiner Pritsche der 3-D-Schirm einer Diagnoseeinheit schwebte. »Doktor Mendel konnte Ihre Hand retten. Aber es wird eine Weile dauern, bis Sie sie wieder vollständig benutzen können. Eine Narbenbildung konnte er bei der Stärke der Verbrennung nicht ganz verhindern.«
Cody zögerte und sah auf seine linke Hand herunter. Sie war von einem speziellen Gazehandschuh bedeckt, der auch die einzelnen Finger voneinander trennte. Doch unter der weißen Gaze war zu erkennen, dass die Glieder und auch sein ganzer Unterarm dick mit Heilsalbe beschmiert waren. Die Haut war nicht mehr rotschwarz, sie schien abgetragen worden zu sein und gab das rohe
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