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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gravimetrischer Canyon .
    Faszinierend , ging es von Schlichten zynisch durch den Kopf. Wenn du das hier überlebst, musst du einen Aufsatz darüber schreiben.
    Dieses »Tal« breitete sich mit der Geschwindigkeit einer Antimateriebombe aus und würde schließlich so gewaltig werden, dass es Hegel III in diese Senke hineinziehen konnte.
    Und das würde keine zwei Wochen dauern. Es würde nicht einmal einen Tag dauern.
    Man kann nicht einmal von Stunden sprechen , haderte von Schlichten gedanklich mit sich selbst. Denn der Gravitationssog, der von der Senke ausgeht, wird den Planeten in weniger als 30 Minuten erreichen.
    »Stellen Sie eine Funkverbindung her, Baxter«, meinte von Schlichten mit gepresster Stimme. »Ich muss sofort die STERNENFAUST sprechen.«
     
    *
     
    Dr. Ashkono Tregarde schritt gedankenverloren durch den leeren Bankettsaal, in dem am Abend die große Feier stattfinden sollte. Eine Feier mit vielen Reden. Mit vielen Sprüchen über die Zukunft der Menschheit.
    Nur dass es für eine Person keine Zukunft gegen würde: Dana Frost.
    Der Saal war fast menschenleer. Je größer der Raum, desto einsamer fühlte man sich darin. Doch im Augenblick war es ihm nur recht, dass so gut wie niemand hier war. Ash sah nur zwei Kellner, die dabei waren, die herrlichen Blumenbestecke auf den Tafeln und die korrekte Verteilung der Namenskarten zu überprüfen.
    Alles war sehr elegant und geschmackvoll. Allein der im antiken Stil gehaltene Marmorsaal war schlichtweg überwältigend. Auf jeder Seite standen im altrömischen Stil mehrere Fußstatuen vor den Säulenwänden. Sie alle verkörperten berühmte Wissenschaftler. Einige erinnerten an Triumphatoren, was ein wenig lächerlich wirkte. Wissenschaftler waren keine Eroberer, die sich feiern ließen.
    Wobei, warum eigentlich nicht? , ging es Ash durch den Kopf. Immerhin eroberten Wissenschaftler die Welt des Wissens.
    An der Südseite waren reich verzierte Ehrenbögen errichtet, deren Inschriften allerlei Formeln und Gleichungen zeigten. Da war alles abgebildet. Vom einfachen Satz des Pythagoras bis hin zu komplizierten String-Gleichungen.
    Die Wände wiederum zierten viele Wandmalereien, auf denen klassische physikalische Versuche dargestellt wurden. Dabei waren die Bilder stets dreigeteilt und zeigten in der Mitte, dem größten Abschnitt, den Wissenschaftler mit seiner These. Zum Beispiel waren auf einem Bild Galileo und das Sonnensystem zu sehen. Die anderen Bilder stellten Versuchsanordnungen oder ihre Instrumente dar.
    Ash hatte schon viele festliche Bankette erlebt. Darunter natürlich das berühmte Nobelpreis-Bankett, das seit 1923 noch immer traditionell im Konzerthaus am Hötorget veranstaltet wurde.
    Mit dem konnte es diese Veranstaltung freilich nicht aufnehmen. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass er damals – gelinde gesagt – in besserer Stimmung war. Dennoch war die Stadthalle von Hawking beeindruckend. Fast erweckte sie den Eindruck, die Ptolemäer versuchten, etwas Ähnliches aufzubauen wie die berühmteste und älteste Feier der Naturwissenschaften der Solaren Welten.
    Der Nobelpreis von Transalpha. Das wäre doch etwas! Verliehen von einer kleinen Kolonie, die sich auf traditionelle Werte besann.
    Die Galaxie dreht sich , ging es Ash durch den Kopf, während er seinen trüben Gedanken nachhing. Es wäre nur zu begrüßen, wenn die Forschung wieder von den Wissenschaftlern an den Universitäten vorangetrieben würde, und nicht mehr hauptsächlich in Großkonzernen wie Far Horizon oder in militärischen Einrichtungen wie auf Ganymed.
    Doch in Wahrheit war Ash im Moment alles egal. Alle Preise, alle Auszeichnungen – er hätte sie sofort gegen ein Heilmittel für Dana Frost eingetauscht.
    Es war nicht fair. Etliche Wissenschaftler forschten im Augenblick an einer neuen Methode, schneller durchs All zu reisen. Dabei sollten sie doch nur eines tun: Ein Heilmittel finden. Für Dana Frost. Für die Frau, die er liebte.
    Es war nie mehr als eine Freundschaft gewesen, die Dana mit ihm verband. Und er wusste, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte und auch nie erwidern würde. Schon vor langer Zeit hatte er für sich beschlossen, dass eine Freundschaft mit Dana Frost mehr war, als nur diese tiefe Verbundenheit zwischen zwei Menschen, die sich sympathisch waren. Für dieses Mehr war er bereit gewesen, seine Liebe zu unterdrücken und sie hinter Ironie und schalkhaften Bemerkungen zu verstecken.
    Doch jetzt sah es so aus, als würde er bald nicht

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