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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die Hornisse raste ihrem Ziel entgegen. Erst vor wenigen Minuten hatte sie den Hyperspace verlassen. Ein vergleichsweise winziges Objekt, das gerade zwei Ewigen Platz bot, aber es war superschnell, fernflugtauglich und erstklassig bewaffnet und geschützt.
    Wie viele Lichtjahre Delta Bo Cat und Tau Ern Vuk zurückgelegt hatten, wußten sie nicht. Nicht sie hatten den Kurs des Mini-Raumschiffs programmiert, sondern der ERHABENE selbst. Ihnen hatte man nur gesagt, welche Welt ihr Ziel war, und welche Aufgabe sie dort zu erfüllen hatten.
    So waren sie eingestiegen und gestartet. Millionenfach schneller als das Licht bewegte sich die Hornisse durch den Hyperspace, um dann in einen Weltraum zurückzufallen, in dem eine kleine Welt der Nabel des Universums war.
    In der Längsrichtung mochte jene Welt mit ihren fünf Himmelsrichtungen etwa ein Giga -Dryn durchmessen. Auf einem ausdauernden Reittier oder einem ordentlichen fliegenden Teppich konnte man sie in gut zehn Tagen von einem Ende zum anderen durchqueren.
    Wenn man Glück hatte und nicht von den Widrigkeiten der Natur oder den Launen übelwollender Banditenhorden oder Söldnertrupps aufgehalten wurde.
    Aber das war nicht Cats Problem. Ihre Aufgabe war eng umrissen und eigentlich rasch zu lösen, wenn sie gleich auf die richtigen Quellen stieß. Sie hoffte, daß es keine Komplikationen gab. Sie wollte so rasch wie möglich zurückkehren und sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten.
    Die Scanner der Hornisse erfaßten die Zielwelt.
    Was war das?
    Kein richtiger Planet, sondern…?
    Eine Fläche?
    Auch nicht.
    Sie konnte es nicht richtig erfassen. Es war etwas eigentümlich Magisches.
    »Eine Welt, die wie eine Scheibe ist«, murmelte Ern Vuk verwirrt, »aber sie hat offenbar keine Unterseite! Wie ist das möglich?«
    Cat sah ein ganz anderes Problem; mit den Augen der Wissenschaftlerin. »Diese Welt müßte ihre Sonne eigentlich umkreisen! Statt dessen wird die Welt von ihrer Sonne umkreist… und das stimmt auch wieder nicht, weil's keine Kreisbahn gibt, und die Gravitationsverhältnisse hier… beim Klammerzahn der Brontoratte - so was ist erstens völlig unmöglich, zweitens völlig unmöglich und drittens völlig unmöglich! Ortung aus! Wir landen nach dem Daumenpeilverfahren, ehe unsere Tronik ausflippt!«
    Tau Vuk verzichtete darauf, die Delta darauf hinzuweisen, daß eine Tronik weder flippen noch ausflippen konnte. Schließlich war ihr Rang wesentlich höher als seiner. Und ihm konnte es auch völlig egal sein. Er war nur ein Befehlsempfänger, der seinen ersten Außenwelteinsatz erlebte. Bo Cat war schon öfters draußen gewesen auf anderen Planeten der Galaxis. Und sie hatte recht, auch wenn sie unrecht hatte. Immerhin war sie eine Delta.
    Bis Ern Vuk diesen Rang erreichte, würden im günstigsten Fall ein paar Jahrhunderte vergehen, wahrscheinlicher Jahrtausende.
    Aber auch das spielte hier und jetzt keine Rolle.
    Es galt, den Auftrag auszuführen.
    Und der lautete: Finden Sie Möglichkeiten…!
    Möglichkeiten, die DYNASTIE eingreif en zu lassen…!
    Bo Cat landete die Hornisse in der Ebene westlich von Aronyx, inmitten einer Wüstenfläche…
    ***
    Es war eine besondere Ehre, im ORTHOS dienen zu dürfen. Aber der Hohepriester Roka Than schätzte diese Ehre nicht besonders. Denn diese besondere Ehre war auch mit einer besonderen Gefahr verbunden.
    Der Gefahr, sein Leben sehr schnell verlieren zu können.
    Denn die dunklen Gottheiten des ORTHOS, von normalen Sterblichen profan und abwertend »Dämonen« genannt, wußten ihre Geheimnisse zu hüten. Und bestand die Möglichkeit, daß jemand diese Geheimnisse erforschte und weitergab, waren sie schnell, erbarmungslos und überaus grausam.
    Man hatte es Roka Than und zwei anderen sehr rasch begreiflich gemacht, als sie zum Dienst im ORTHOS auserwählt wurden. Man hatte ihnen vorgeführt, wie wenig wünschenswert es war, sich den Zorn der dunklen Götter zuzuziehen. Jene hatten einen ihrer Diener demonstrativ getötet, um ihm klarzumachen, was auf ihn wartete, wenn er die Gesetze und Vorschriften nicht absolut treu und gehorsam erfüllte.
    Die makabre Vorführung hatte fünf Tage gewährt. In dieser Zeit war das Opfer, das »Vorführobjekt«, wie es Abbadon in ätzendem, menschenverachtendem Zynismus genannt hatte, Stückchen für Stückchen und mit beinahe unerträglichen Qualen gestorben.
    Später hatte man Roka Than zugetragen, daß eine solche Vorführung jedem Neuling zuteil wurde. Und da es nicht

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