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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Ihr uns anbotet, ist den Speicherplatz nicht wert, den sie auf einem Datenpad verbraucht.«
    Gondrel Harath ließ sich nicht von ihr provozieren. Er trat an das einzige Fenster des Raumes. Es war hoch und schmal, und wies genau auf eine sonderbare Statue aus goldblauem Marmor, die in sich gedreht war. Frida nahm an, sie war den Verwachsenen Göttern gewidmet. Die Statue stand in einem Meer aus weißen Rosen. Zumindest sahen die Blumen im Garten irdischen Rosen sehr ähnlich.
    Haraths Stimme verriet nicht, was er fühlte. »Ich wollte dich allein sprechen, Frida, weil du in der Lage bist, die Wahrheit zu spüren. Und … weil du mir näher gekommen bist, als ich es je bei einem Menschen für möglich hielt.«
    »Ich höre«, erwiderte Frida und klang dabei kälter als beabsichtigt.
    »Das Allianzangebot. Ich war fest überzeugt, dass man es aufrichtig meinte. Aber jetzt nehme ich an, dass diese gesamte Aktion eine Intrige war.«
    »Eine Intrige deines Volkes, Gondrel.« Frida fragte sich, warum sie so unversöhnlich blieb.
    Er drehte sich nicht zu ihr um. Seine Körperhaltung blieb unverändert. »Nein, Frida. Eine Intrige von Landis Curane aus dem Oberen Triumvirat. Landis Curane muss vermutet haben, dass die Kridan allergisch auf ein Bündnis zwischen unseren Völkern reagieren. Es scheint fast, als habe er im Voraus gewusst, wie der Raisa reagieren wird.«
    Fridas Stimme war bitter. Sie konnte sich nicht mehr zusammenreißen. »Wenn das stimmt, dann hat Landis Curane die Menschheit in einen Krieg gerissen! In einen Krieg, der ganze Planeten und Reiche auslöschen kann! Kridan werden sterben! Menschen werden sterben! Menschen die ich liebe werden sterben!« Sie spürte Tränen in sich aufsteigen, die sie nur mühsam zurückhalten konnte.
    Endlich drehte sich der Triumvir zu ihr um. Sein Blick war offen. »Bitte glaube mir, dass das nicht meine Absicht war, Frida. Ich wollte dieses Bündnis wirklich. Ich wusste nichts von Curanes Plänen. Ich dachte, der Raisa stehe gut genug mit euch, um ein solches Bündnis zumindest hinzunehmen. Zumal letztlich auch er auf Umwegen davon hätte profitieren können.«
    Frida nickte langsam. Sie hob die Hand an ihre Nase, als könne sie das scharfe Brennen darin mit dieser Geste zurückdrängen. »Ich glaube dir. Du wolltest diesen Krieg nicht. Aber aufhalten kann ihn niemand mehr.«
    Sie wandte sich ab und wollte gehen. Doch sie hielt inne. Hinter ihr erklang Haraths Stimme. Leise, in perfektem Solar. »Sei dennoch unverzagt. Gib dennoch unverloren. Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.« Er verstummte.
    Frida erkannte das Zitat. Es waren Zeilen des Gedichtes von Paul Fleming, dessen Ende sie ihm im Institut der Christophorer vorgetragen hatte. Er hatte es recherchiert. Teile davon auswendig gelernt. Gleichgültig konnte sie ihm nicht sein, sonst hätte er sich diese Mühe nicht gemacht.
    Frida hatte sich immer gewünscht, Kriege zu verhindern. Nun lebte sie in einem Volk, das vielleicht mit voller Absicht einen Krieg zwischen Menschen und Kridan herausgefordert hatte, um seine eigene Machtstellung im Universum zu stärken. Für sie zählte in diesem Augenblick nur die Sorge um die Solaren Welten und das Leid, das mit dem Ausbruch dieses Krieges über die Planeten fallen würde, wie ein alles verschlingender schwarzer Nebel.
    Frida verließ den Raum. Sie beherrschte sich, bis sie ihre Wohnung in einem der Wolkenkratzer nahe dem Institut erreichte. Erst dort brach sie zusammen und erlaubte sich all die Tränen, die sie zuvor zurückgehalten hatte.
     
    *
     
    Kridania, Matlanor, Tempelbezirk,
    in der Nacht nach der Kriegserklärung
     
    Der Raisa schritt die Treppe des Heiligtums hinauf. Stufe um Stufe. Ein schwacher Widerstand regte sich in ihm. Das, was er tat, war nicht richtig. Aber warum war er dann hier? Die leise Stimme in ihm war zynisch.
    Du wärest nie bis hierher gegangen, wenn du dir nicht sicher wärst. Du weißt, was du willst. Du hast es geplant. Such jetzt keine Ausflüchte.
    Seran-Pakor stapfte weiter vor sich hin. Stufe um Stufe. Höhenmeter um Höhenmeter. Der Unausweichlichkeit seines Schicksals entgegen.
    Er dachte gar nichts, als seine Klaue in die Brusttasche seines dunkeln Umhangs stieß. Er betrachtete den silbernen Schlüssel, der in seiner Klauenhand lag, ohne jede Regung. Die Zeit schien still zu stehen. So stand er regungslos, bis die Gedanken in seinen Verstand zurückkehrten.
    Nicht sie , regte sich erneut die Stimme des

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