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Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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krächzend.
    »Wer nicht gehorcht, wird erschossen!«
    »Warum?«, hörte Savanna einen Mann fragen. »Warum tut ihr das? Warum beendet ihr grundlos einen jahrzehntelangen Frieden?«
    »Wer nicht gehorcht oder sich versteckt, wird erschossen!«
    »Was habt ihr mit uns vor?«, fragte eine Frauenstimme.
    »Wer nicht gehorcht oder sich versteckt, wird erschossen!« Immer wieder.
    Dann: »Geh weg! Du bist kein Mensch! Du bist eine J’ebeem! Du darfst gehen. Beeile dich, bald werden die Tore geschlossen!«
    »Ich will trotzdem wissen, was ihr vorhabt!«
    Savanna stockte der Atem. Das war die dunkle rauchige Stimme von Sonda. Sie lebte. Waren Harry und Toler da unten?
    »Du bist kein Mensch! Du gehst! Nur die Menschen bleiben hier.«
    Aha – Sonda durfte gehen, weil sie eine J’ebeem war. Das Glück schien ihr doppelt gewogen. Was, wenn man sie erkannte? Wenn man sich an sie als Anführerin einer Widerstandsgruppe gehen die Kridan erinnerte? Würde man sie dann gehen lassen? Wohl kaum. Aber würde man sie erkennen? Für die Kridan sah wahrscheinlich jeder J’ebeem gleich aus …
    Stimmen wehten durcheinander und rissen Savanna aus ihren Überlegungen. Klatschende Geräusche. Schläge? Vermutlich, denn irgendwer ächzte.
    »Alle weitergehen! Alle weitergehen! Wer nicht gehorcht oder sich versteckt, wird erschossen!«
    Stimmen und Geräusche entfernten sich. Savanna machte sich auf, krabbelte weiter und versuchte, den Lauten zu folgen. Ihre Hände tasteten nach vorne gegen eine Wand. Die Röhre gabelte sich. Savanna schloss ihre Augen und versuchte, ihre Intuition sprechen zu lassen. In welche Richtung musste sie kriechen, um den Kridan auf den Fersen zu bleiben? Solange man sie nicht vermisste, solange sie beobachten konnte, was geschah, gab es vielleicht eine Möglichkeit, die Pläne der Angreifer zu unterwandern. Wie das geschehen sollte, wusste Savanna nicht. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass Dinge ein Eigenleben entwickelten. Zum Beispiel hatte sie nicht mit dem armen Kerl gerechnet, der ihr als letzte Heldentat seines Lebens dieses Versteck ermöglicht hatte, ein Zufall, der vieles verändern mochte.
    Sie entschied sich für links und schnell stellte sie fest, dass diese Entscheidung richtig gewesen war. Die Röhre stieg jetzt gleichmäßig an. Sie musste den Weg richtiggehend erklimmen, was anstrengend war. Schweiß lief über ihr Gesicht, und Savanna verfluchte ihre langen Haare. Für ein Haarband hätte sie sogar Toler einen Kuss auf seinen unmöglichen Bart gegeben.
    Erneut näherte sie sich Geräuschen, die deutlich machten, dass etwas auf Lor Els Auge passierte, das nicht sein durfte.
    »Sie kamen von allen Seiten.« Eine Männerstimme direkt unter ihr. Nein, eher die eines Jungen. Sechzehn oder siebzehn vielleicht. Der Stimmbruch war noch nicht lange vorbei. Die Stimme war zum Greifen nahe. Unheimlich nahe. Vielleicht einen Meter entfernt. Savanna glaubte fast, seinen Angstschweiß riechen zu können.
    »Das müssen mehr als zwanzig sein.« Eine wispernde Mädchenstimme.
    »Viel zu wenige, um diese Station einzunehmen.«
    »Und was ist, wenn sie das gar nicht wollen? Was ist, wenn sie andere Pläne verfolgen? Oder wenn’s Hunderte sind?
    Überall zur selben Zeit? Überleg mal. Du schließt die Tore, riegelst also die Station ab, besetzt die Hauptpunkte und den Rest erledigst du mit Geiseln.«
    »Du meinst …?«
    »Ich glaube, die suchen sich ganz genau aus, wen sie vor sich hertreiben. Uns haben sie überhaupt nicht beachtet. Als wären wir gar nicht vorhanden. Ich wette, die treiben ihre Auserwählten in die Hauptstation.«
    »In diesen alten Raum mit den seltsamen Mantidenbildschirmen?«
    »Von dort aus werden inzwischen die Flüge durchs Wurmloch koordiniert. Dort befindet sich auch die modernste Technik der Solaren Welten.«
    »Ich frage mich, warum die uns in Ruhe gelassen haben. Vielleicht, weil wir nicht geflüchtet sind.«
    »Mensch Albert, das hätte ich nicht gekonnt. Ich war wie versteinert und hab mich an die Wand gedrückt. Vielleicht haben die uns ganz einfach übersehen.«
    »Glück gehört dazu …«
    »Von den Vogelwesen habe ich schon so viel gesehen und gehört, aber es ist doch etwas ganz anderes, wenn man so einen Kridan vor sich stehen hat. Die haben irgendwas Widerliches. Besonders die Beine sind unheimlich. Die knicken nach hinten weg wie bei Hühnern.«
    Der junge Mann grunzte.
    Dann schwiegen sie wieder, und Savanna konnte das Zittern der beiden regelrecht spüren. Sie

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