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Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 147 - Blinder Hass (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Ruhe?« Ein winziger Funken Hoffnung, den heutigen Tag doch noch zu überleben, schien soeben in ihm aufgeflammt zu sein.
    Der Kridan wandte sich ihm zu. »Ja, Apri. Wir werden diesen Eisklotz nun verlassen und weiterziehen. Eure gerechte Strafe für euren Unglauben wird euch ereilen – aber nicht heute.«
    Das grässliche Wesen krächzte einen Befehl und marschierte aus dem Raum, gefolgt von seinem Trupp, der die ganze Zeit die Waffen auf ihn und Branosis gerichtet gelassen hatte.
    Eine Weile lang sagten Vater und Sohn nichts. Sie ließen ihre Sehöffnungen verwirrt auf der aufgesprengten Zimmertür ruhen, immer darauf wartend, dass die Kridan zurückkamen, um sie doch noch zu töten.
    Aber die Kridan kamen nicht.
    Sie kamen nie wieder.
    Das Letzte, was sie von den Unheilvollen sahen, waren ihre startenden Transporter, die sich in den Himmel erhoben.
    Die beiden Apri standen wieder an der Fensteröffnung und beobachteten den Abzug. Die Stadt unter ihnen glich einem Schlachtfeld. Tote lagen auf dem Eis, Wohnhügel waren aufgeschmolzen. Fontänen sprudelten immer neue Wassermassen hervor. Die Fluten gefroren zu bizarren Gebilden, überschwemmten Leichen und ganze Siedlungen.
    »Erinnerst du dich an die Geschichte von Gni, dem Abtrünnigen, mein Sohn?«, fragte Branosis schließlich in die unheimliche Stille zwischen ihnen.
    »Ja, Vater«, antwortete Fingostias, ohne seine Sehöffnung von dem Chaos der zerstörten Stadt abzuwenden. »Er war der beste Freund des Göttervaters. Gni verriet Pru, indem er das Eis schmolz und das so entstandene Wasser seinen Kindern, den Flitzern, als Lebensraum gab. Zwar gab er so uns Apri die Nahrung, die wir zum Leben brauchten, dennoch blieb sein Verrat nicht ungesühnt. Pru übte grausame Rache an ihm, indem er Gni selbst zu Wasser machte.«
    Branosis knurrte bestätigend. »Wie Pru seinen Freund strafte, so wird auch das Leid, das an unserem Volk verübt wurde, gerichtet werden. Eines Tages werden die Apri eine neue, bessere Flotte von Raumschiffen besitzen und Vergeltung üben können. Bis dahin wollen wir nicht vergessen, was sie uns angetan haben.«
    Fingostias Hornplatten raschelten ehrfürchtig. »Ja, Vater. Ich habe verstanden …«
     
    *
     
    STERNENFAUST, im Orbit des Planeten Fal, 15. August 2271
     
    Vincent Taglieri las den Bericht, den er aus Karalon erhalten hatte, bestimmt schon zum zehnten Mal. So oft er es sich auch das Gegenteil wünschte, die dort beschriebenen Tatsachen standen fest: Die Kridan schickten eine getarnte Flotte durch den Bergstromraum ins Sol-System. Es war klar, was ihr Angriffsziel sein sollte – die Erde. Die Vogelartigen wollten Vergeltung üben für den fehlgeschlagenen Großangriff der Solaren Welten vor acht Wochen. Und vielleicht konnten sie durch eine solche Aktion auch den Krieg, den die Menschen den Dritten Kridankrieg nannten, für sich entscheiden.
    Vince kam das alles so unwirklich vor. Hier, in der relativen Ruhe seines Raumes neben der Brücke der STERNENFAUST, konnte er sich sonst immer sehr gut konzentrieren.
    Heute war das anders. Vielleicht war es der Schlafmangel, der Vince den Bericht immer wieder überfliegen ließ, ohne dass er dessen Sinn erneut erfasste. Vielleicht war aber auch sein Gehirn nach dem Abstecher zu dem Planeten der Basiru-Aluun im HD-Raum noch nicht wieder ganz auf den Einsteinraum-Modus zurückgesprungen.
    Kein Wunder … Wie viele Stunden hatte er noch mal in dem höherdimensionalen Kontinuum verbracht? Der Admiral schloss erschöpft die Augen und rieb sich sie geschwollenen Lider. Es war erst wenige Stunden her, seit sie Sinenomen , wie sie den Planeten der Basiru-Aluun genannt hatten, wieder verlassen hatten. Noch immer klangen die Erlebnisse und Bilder in Vince nach. Er waren Erinnerungen an eine außergewöhnliche Reise, auf welcher er mehr über die die seltsamen Quallenwesen erfahren hatte, die am 16. Juni die Schiffe der Solaren Welten und der Kridan angegriffen hatten.
    Sie wurden von den Mentoren geschaffen. Sie sind künstliche Gebilde, ob Schiff oder Lebewesen ist noch immer nicht vollkommen klar. Und sie haben einen Namen: Orphanen.
    Was sie mit diesen Informationen jetzt schlussendlich anstellen konnten, war Vince noch nicht ganz klar. Aber immerhin hatte der Schrecken, der die Solaren Welten zum wiederholten Male heimgesucht hatte, jetzt einen Namen. Dadurch wurden die halbtransparenten Erscheinungen, die mit ihren Waffen jede Verteidigung durchbrachen und Tod und Zerstörung brachten,

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