Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
in Richtung des inneren Planetensystems, in Richtung Sonne. Diese produzierte zwischen Gold und Silber changierende Reflexionen auf der Legierung des martialisch wirkenden Raumers.
    »Commander Brooks – Nachricht an die Star-Corps-Verbände Gan-HF-11A und Gan-HF-11B. Sie sollen im Orbit bleiben und die Situation weiterhin beobachten.«
    »Aye, Commodore.«
    »Lieutenant Sobritzky. Nehmen Sie die Verfolgung des ausbrechenden Schiffes auf.«
    »Verstanden.«
    »Die Beschleunigungswerte sind extrem hoch«, meldete Commander Austen.
    »Geben Sie vollen Schub, Lieutenant Sobritzky.«
    »Aye, Ma’am!«
    Dana wandte sich an Mulcahy. »Was meinen Sie, Captain? haben Sie schon eine Idee, wohin es die Fremden ziehen könnte?«
    »Es sieht so aus, als ob das Schiff auf die andere Seite der Sonne will.«
    Dana nickte.
    Und auf der anderen Seite der Sonne war … die Erde.
     
    *
     
    Solsystem, diesseits der Sonne auf Höhe der Merkurbahn, 03. Februar 2272
     
    Alwin war im Begriff, den GBN-Gleiter in eine weite Linkskurve zu steuern. Die Star-Corps-Kreuzer hatten bislang darauf verzichtet, zusätzliche Warnschüsse abzugeben – offenbar hatte Captain Rostow erkannt, dass man seiner Aufforderung nachkam.
    Alwin musste zweimal hinsehen. Nein, er täuschte sich nicht: Im rechten Seitenfenster der Kanzel war ein dritter leuchtender Punkt erschienen.
    »Unser Captain Rostow hat, wie es scheint, Verstärkung angefordert. Ein drittes Schiff stößt zu den beiden Kreuzern.«
    »Wieso macht er das?«, fragte Frohike. »Hat der Bursche Angst vor unseren überdimensionierten Strahlenkanonen?«
    »Keine Ahnung.« Alwin beobachtet weiter das Geschehen im All. »Der Punkt wird rasch größer. Dieses Schiff muss eine wahnsinnige Geschwindigkeit drauf haben.«
    »Captain Rostow ruft die Feuerwehr«, spottete Melvyn Frohike.
    »Seltsam! Die beiden Kreuzer verschieben sich nicht weiter nach rechts, was sie müssten, wenn sie ihren Kurs halten würden. Offenbar haben sie jetzt einen ähnlichen Flugvektor wie wir. Es scheint, als ob sie dem herannahenden Schiff ausweichen.«
    Frohike scannte das Funkband. Doch alles, was er hereinbekam, war ein knisterndes Feuerwerk: verschlüsselte Star-Corps-Funksprüche.
    »Das Schiff funkelt jetzt wie ein Stern und wird schnell größer! Muss eine irrsinnige Geschwindigkeit drauf haben.«
    Melvyn Frohike richtete die unter dem Bug angebrachte schwenkbare Teleskop-Kamera aus. Auf seinem Monitor erschien nun ebenfalls der funkelnde Stern.
    »Interessant«, murmelte er. »Wird alles aufgenommen.«
    Alwin starrte wieder gebannt durch das Fenster auf das sich nähernde Schiff.
    »Ach, du große Scheiße!«, rief Melvyn Frohike. »Sehen Sie sich das an, Hilleboe!«
    Alwin wandte den Kopf und blickte auf Frohikes Monitor. Der zugeschaltete Zoom zeigte ein Schiff, wie es Alwin noch nie in seinem Leben gesehen hatte.
    »Was ist denn los?«, fragte Anna und beugte sich nach vorne zwischen die Pilotensitze. »Sieht aus wie ein golden und silbern glitzernder Morgenstern! Was ist das, Alwin?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Das Schiff hatte eine dermaßen hohe Geschwindigkeit, dass die Kameradarstellung schnell unscharf wurde, und Frohike den Zoom deaktivieren musste.
    Alwin blickte wieder aus dem Seitenfenster und konnte bereits die metallenen Zacken des Raumers erkennen. Die scheinbare Größenzunahme war jetzt mit bloßem Auge zu sehen. »Unglaublich«, murmelte er. Die beiden Star-Corps-Kreuzer waren weiter nach links ausgewichen.
    »Es bremst ab!«, rief Alwin. Er erkannte, dass die stetige Größenzunahme sich nun verlangsamt hatte. Er blickte auf den Ortungsmonitor und stellte fest, dass das Schiff nur noch fünf Kilometer entfernt war. »Ich schätze dieses Stachelschiff auf fünfhundert Meter Durchmesser.«
    Was in den folgenden Sekunden geschah, raubte Alwin den Atem: Das Schiff kam heran, wuchs zu beängstigender Größe und setzte sich nur wenige Hundert Meter vor den Bug des GBN-Gleiters. Es blieb genau in dieser Position und hatte also seinen Flugvektor exakt an den des Gleiters angepasst.
    Annas Hand klammerte sich um Alwins Schulter.
    Frohike, so cool er auch sein mochte, atmete jetzt deutlich hörbar.
    Die Sichtscheibe des Gleiters war ausgefüllt von einem Monstrum, das an eine hypertrophierte Pflanzenspore aus Erz erinnerte. Die silberne Farbe wirkte wie Quecksilber, das sich zusammenballte, um einem goldenen Farbton Platz zu machen, der etwas später wiederum von flüssigem Silber

Weitere Kostenlose Bücher