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Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Recht auf Information, das ist in unserer Verfassung verankert, Captain, auch wenn Sie und das Star Corps vielleicht lieber eine andere Verfassung hätten! Als Journalist ist es meine Aufgabe, dieses Recht auf Information durchzusetzen. Ich bin ein freier Bürger der Solaren Welten, und als solcher bestehe ich darauf, mich auch frei bewegen zu können!«
    »Die Schiffe halten weiter auf uns zu«, sagte Alwin leise.
    »Das Recht ist nicht auf Ihrer Seite, Mister Frohike«, antwortete Captain Rostow. »Im Gegenteil haben Sie geltendes Recht gebrochen, indem Sie in militärisches Sperrgebiet einfliegen.«
    »Sperrgebiet!«, rief Frohike. »Wir wissen ganz genau, was sich in diesem Gebiet befindet, und was Sie versuchen, vor der Öffentlichkeit der Solaren Welten geheim zu halten! Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass unser Gespräch in diesem Augenblick zur GBN-Zentrale in New York gesendet wird. Eine akute Bedrohung vor den Bürgern der Erde geheim zu halten, ist eine Pflichtverletzung der Regierung – und Sie als Star-Corps-Angehöriger beteiligen sich daran!«
    Alwin fand, dass Frohike ganz schön hoch pokerte, aber er machte seine Sache auch nicht schlecht. Die beiden Star-Corps-Schiffe waren beängstigend nahe herangekommen – jedoch noch viel zu weit entfernt, um sie mit bloßem Auge sehen zu können.
    »Ich werde nicht mit Ihnen diskutieren, Mister Frohike«, sagte Captain Rostow kalt. »Ich bin kein Gast in Ihrer Talkshow, sondern weisungsbefugter Offizier des Star Corps. Entweder Sie wenden augenblicklich, oder wir müssen unseren Auftrag mit anderen Mitteln durchsetzen.«
    Alwin wandte sich zu seiner Schwester um – ihr Gesicht schien kleiner geworden zu sein. Er strich ihr rasch über die Schulter.
    »Das werden Sie nicht wagen, Captain. Meine Bordkamera läuft und wird jede unbedachte Aktion Ihrerseits aufzeichnen und in Echtzeit zur Erde senden.«
    »Ich habe Ihnen nichts weiter mitzuteilen, Mister Frohike. Folgen Sie meinen Anweisungen, und niemandem wird etwas geschehen. Rostow, Ende.«
    Frohike blickte Alwin an. Das Grinsen des GBN-Journalisten war nicht mehr ganz so frech und selbstgewiss wie sonst.
    »Was können die tun?«, fragte Anna.
    »Sie könnten versuchen, mittels eines Traktorstrahls …«
    Eine grellgelbe Erscheinung schnitt Frohike das Wort ab. Anna und Alwin schrien unwillkürlich auf. Der Energiestrahl war nur einhundert Meter vor dem Gleiter durch den Raum gejagt und hatte die kleine Kabine eine Sekunde lang in gleißendes Licht getaucht.
    »Die knallen uns tatsächlich einen vor den Bug«, knurrte Frohike und überprüfte den kleinen Kamera-Monitor. »Mit der Kamera ist glücklicherweise alles in Ordnung – in New York haben sie jetzt diese Bilder!«
    »Dafür scheint der EMP den Navigationscomputer durchgerüttelt zu haben«, teilte Alwin mit. »Ich fahre das Nav-System runter und boote neu.« Er spürte den Schweiß auf seiner Stirn, und auch seine Handflächen waren feucht.
    »Da sind sie – diese schießwütigen Faschisten«, sagte Frohike und wies auf die Frontscheibe. Es waren nur zwei leuchtende Punkte zu sehen, die sich beinahe unmerklich verschoben. Die Star-Corps-Kreuzer mussten sich dem Gleiter in einem großen Bogen genähert haben, um sich anschließend mit dessen Flugvektor zu synchronisieren.
    »Mister Frohike, sollten wir nicht doch lieber …«
    »Die Kamera läuft, Miss Hilleboe!«, schnitt der Moderator ihr das Wort ab. »Landet alles auf den GBN-Servern in New York! Sie glauben gar nicht, wie wertvoll dieses Material …«
    Erneut wurde die Kabine in gleißendes Licht getaucht.
    »Dieser Schuss war schon bedeutend näher«, keuchte Alwin. »Es reicht – ich fahre das Triebwerk hoch.«
    »Diese Leute geben sich zwar martialisch, Mister Hilleboe, aber sie werden es nicht wagen …«
    »Ist mir gleich!«, rief Alwin und tippte auf den Sensortasten der Triebwerkskontrolle. Eine leichte Erschütterung lief durch den interplanetaren Gleiter, und ein tiefes, kaum hörbares Brummen erklang.
    »Ich zünde jetzt die Bremsdüsen«, sagte Alwin mit kühler Stimme.
    »Wie Sie wollen.« Frohike war offenbar mit dem bislang eingesackten Material schon ganz zufrieden.
    Ein nur Millisekunden währender Ruck ging durch die Kanzel – dann hatten der Absorber die Fliehkräfte neutralisiert. Anna gab keinen Mucks von sich. Alwin spürte den Schweiß an den Schläfen herabrinnen. Dieser Captain Rostow müsste in diesem Augenblick erkennen, dass der Gleiter sein Treibwerk

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