Sternenfaust - 156 - Sol X (1 of 2)
unsicher.
»Wie dem auch sei«, sagte er schließlich. »Selbstverständlich bin ich an einem Austausch mit Ihnen interessiert. Es gibt tausend Dinge, die zu klären wären.«
Darunter auch Fragen über das Solare Territorium , ging es Dana durch den Kopf. Wer sollte künftig die Herrschaft über das Solare Gebiet ausüben? Die Menschen? So wie es aussah waren sie den Fremden technisch weit unterlegen.
»Wir stehen Ihnen liebend gern zur Verfügung«, sagte Tom Ho’ichema mit sonorer Stimme.
»Sie werden sicherlich verstehen, dass wir Sicherheitsmaßnahmen treffen müssen, ehe es zu einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht kommen kann.«
»Selbstverständlich.« Ayora Anosh’ni lächelte lieblich.
»Ich wäre froh, wenn Sie meinen Wunsch, dass Ihr Schiff – zumindest vorerst – nicht in die Nähe unseres Heimatplaneten kommt, in diesem Sinne respektieren würden.«
»Wir verstehen Sie, Ratspräsident Taglieri.« Auch Tom Ho’ichema lächelte.
»Eine persönliche Begegnung setzt eine gründliche Untersuchung von Ayora Anosh’ni und Tom Ho’ichema voraus«, erkläre Dana. »Eine Routineangelegenheit. Ein solcher Scan ist wohl am besten und gründlichsten auf der Erd-Orbitalstation SCB003 durchzuführen. Dort könnte dann auch die Konferenz stattfinden. Deshalb schlage ich vor, den beiden Einwohnern von Makato Zan ein automatisiertes Shuttle der STERNENFAUST zu senden, das sie zur SCB003 bringen wird.«
»Ich bin einverstanden. Was sagen Sie, Ayora Anosh’ni und Tom Ho’ichema?«, fragte Taglieri.
»Es wird uns ein Vergnügen sein. Wir erwarten Ihr Shuttle.«
*
S.C.S.C. STERNENFAUST, im Orbit um Sedna, 03. Februar 2272
»Er kommt zu sich«, sagte Ash. Ein winziger schillernder Faden lief vom Kopfteil des Containers zum Hals des unbekannten Mannes. Dort war er mit einer Art Elektrode befestigt. Ash vermutete, dass der Behälter die Vitalfunktionen seines Gastes kontrollierte und diesen – je nach den gegebenen Umständen – in Bewusstlosigkeit fallen ließ oder aufweckte. Wenn dem so war, musste die Tatsache, dass der Container in einer Sauerstoffatmosphäre geöffnet worden war, den Kontrollmechanismus dazu veranlasst haben, den ihm Anvertrauten aus dem künstlichen Schlaf zu holen.
Der unbekannte Mann mit den dunklen, kurzen Locken drehte den Kopf hin und her, während er leise stöhnte.
Mit einem Mal schlug er die Augen auf.
Sein Blick fiel auf Ash, der leicht über ihn gebeugt am Container stand.
»Was …« Seine Stimme krächzte trocken.
»Es ist alles in Ordnung«, sagte Ash mit ruhiger Stimme. »Sie befinden sich in Sicherheit an Bord der S.C.S.C. STERNENFAUST.« Er blickte auf seinen Medoscanner. Der Herzschlag beschleunigte auf normale Werte.
»Wie … wie komme ich hierher? Was ist passiert?«
»Beruhigen Sie sich«, sagte Ash. »Wir werden alles aufklären. Mein Name ist Doktor Ashkono Tregarde, ich bin der leitende Mediziner auf diesem Schiff. Mit wem haben wird das Vergnügen?«
»Was?«
»Wollen Sie uns Ihren Namen nicht nennen?«
»Mein Name?«
»Wenn Sie so gut wären …«
»Mein Name ist Jan Theodopolos.«
Ash fühlte sich, als ob man ihm einen Schlag versetzt hätte.
»Ihr Name ist Jan Theodopolos – habe ich Sie richtig verstanden?«
»Ja. So ist es.«
Als Ash Melvyn Frohike und Alwin Hilleboe auf ihre Haftfähigkeit untersucht hatte, war Hilleboe aus der Haut gefahren und hatte das Star Corps beschimpft. Dabei hatte er über den Tod seines Kollegen Jan Theodopolos lamentiert. Und jetzt lag in dem Behälter der Fremden ein Mensch, der von sich behauptete, eben jener Jan Theodopolos zu sein! Ash wusste nicht mehr, woran er war.
»Ist Ihnen ein Mensch namens Alwin Hilleboe bekannt?«
»Aber natürlich.« Der Mann versuchte sich aufzurichten und Ash half ihm dabei. Schließlich hatte er eine sitzende Position eingenommen. »Alwin ist mein Kollege. Wir arbeiten bei Crossmind Holo Art New York. Was ist mit ihm? Geht es ihm gut?«
»Es geht ihm gut. Er befindet sich ebenfalls an Bord der STERNENFAUST. Wollen Sie ihn sprechen?«
»Ja, bitte!«
Dr. Perloff fasste Ash am Arm. »Was geht hier vor Doktor Tregarde? Ist er wirklich ein Mensch von der Erde?«
»Ich bin mir nicht sicher, Doktor Perloff. Ich bin dabei, dies festzustellen.« Ash half dem dunkelhaarigen Mann, den Bio-Container zu verlassen. Schließlich stand er auf seinen beiden Füßen.
»Wie fühlen Sie sich? Können Sie ein paar Schritte machen?«
»Ja.« Der Mann, der sich für Jan
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