Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
ihm?«
    »Wir sind seine Nachkommen, Ratspräsident Taglieri«, sagte Ayora Anosh’ni mit milder Stimme. »Wir selbst nennen uns Wanagi , doch wir stammen von jenem Volk ab, das Sie als ›Tote Götter‹ bezeichnen …«
    »Verzeihen Sie, Ayora Anosh’ni, aber ich selbst hatte die Gelegenheit, Vertreter dieses alten Volkes von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen. Es handelte sich um groß gewachsene, blauhäutige Wesen mit nur einem Auge. Sie beide aber unterscheiden sich durch nichts von uns, den Menschen.«
    »Wir sind Angehörige einer polymimetisch begabten Spezies, Ratspräsident.« Ayora Anosh’ni lächelte. »Wir sind das, was Sie wohl Formwandler nennen würden. Als wir Makato Zan aus der mehrdimensionalen Verschiebung holten, haben wir Ihre Mediennetze gescannt und uns Ihre Sprache und äußerliche Erscheinung angeeignet. Dies taten wir, um die Kommunikation mit Ihrem Volk zu erleichtern. Sie können es als einen Akt der Höflichkeit und des guten Willens verstehen.«
    »Sie haben die Solare Sprache in nur drei Tagen erlernt?«, staunte Vince.
    »In nur wenigen Minuten, Ratspräsident«, antwortete Tom Ho’ichema und lächelte bescheiden. »Wir sind die Nachfahren eines technisch hoch entwickelten Volkes. Unsere technische Evolution ist eine Million Jahre alt. Wir sind in der Lage, Dinge zu bewirken, die Ihnen – verzeihen Sie, Ratspräsident – womöglich wie Wunder erscheinen würden.«
    Vince sog kräftig die Luft ein. Er konnte nicht leugnen, dass er sich in gewisser Weise ohnmächtig vorkam. Man hatte ihm gerade mit freundlichen Worten zu verstehen gegeben, dass die Menschen im Vergleich zu den Wanagi weniger als Neandertaler waren.
    »Ihnen wir klar sein«, fuhr er fort, »dass ich als Ratspräsident die Interessen und Ansprüche der Menschheit zu vertreten habe. Das Sol-System ist nicht nur unsere Heimat, sondern auch unser territorialer Besitz. Sie selbst sagen, dass die Wanagi eine Million Jahre lang nicht im Sonnensystem präsent waren. In diesem Zeitraum hat sich unsere Spezies entwickelt, gelangte schließlich zur Beherrschung der Raumfahrt und breitete sich in friedlicher Weise aus. Ich meine also, dass territoriale Ansprüche innerhalb des Sonnensystems sowie solche auf planetare Ressourcen einzig der Menschheit zukommen. In diesem Zusammenhang scheint es mir auch nicht unerheblich zu sein, dass Sol X wohl kaum einen natürlichen Ursprung hat und somit gar nicht ins Sonnensystem gehört. Unsere Physiker haben bereits berechnet, dass eine Erde-Gegenerde-Konstellation – wie sie jetzt vorliegt – nur wenig länger als 70.000 Jahre stabil sein kann. Hätte sich Sol X also im Frühstadium des Sonnensystems zusammen mit der Erde gebildet, würden beide Planeten schon längst nicht mehr existieren, da sie bereits vor Milliarden von Jahren kollidiert wären. Wir wissen, dass Ihre Vorfahren in der Lage waren, ganze Planeten zu verschieben, Monde auf derselben Umlaufbahn anzuordnen und so weiter. Deshalb nehme ich an, dass Makato Zan irgendwann in der Vergangenheit auf künstliche Weise in unser Sonnensystem integriert wurde. Ist das richtig?«
    »Dies wäre möglich, Ratspräsident Taglieri«, flüsterte Ayora Anosh’ni, »doch wir wissen es nicht sicher. Es ist aber auch im Zusammenhang Ihrer Bedenklichkeiten nicht wichtig, denn wir Wanagi respektieren und akzeptieren den territorialen Anspruch der Menschheit auf das Sol-System. Alle Ressourcen dieses Systems sollen der ausschließlichen Nutzung durch die Menschen vorbehalten bleiben. Wir Wanagi erheben keinerlei Anspruch auf Territorien. Wenn Sie Makato Zan einfach nur als zehnten Planeten des Sonnensystems akzeptieren, werden Ihnen das die Wanagi mit Dankbarkeit quittieren. Wir werden keinerlei Störung im interplanetaren Verkehr verursachen. Wir möchten nichts anderes als die Freundschaft mit den Menschen. Diese werden von uns nicht bedroht, und sie müssen sich auch nicht bedroht fühlen .« Ayora Anosh’ni hatte den Kopf etwas schräg gelegt und blickte Vince engelsgleich an.
    »Ich nehme Ihre Aussage zur Kenntnis und versichere, dass auch die Menschen an Frieden und Freundschaft interessiert sind. Dennoch – Ayora Anosh’ni – ist mir bei diesem Arrangement nicht sonderlich wohl zumute. Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich mein Gefühl so offen zum Ausdruck bringe. Wenn es sich bei den Wanagi tatsächlich um Nachkommen der Mentoren handelt, müsste Ihr Volk dann nicht in der Lage sein, Makato Zan in ein unbewohntes

Weitere Kostenlose Bücher