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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Tränen liefen über seine Wangen.
    Und Wasser. Er spürte Wasser an seinem Hintern. Verdammt, hatte er sich in die Hose gemacht?
    Als er die Augen öffnete, versuchte er erneut zu atmen. Es rasselte. Es gluckerte. Er spürte den unendlichen Drang zu husten, doch dafür hatte er weder die Kraft noch die Luft.
    Langsam, wie durch eine Plastiktüte hindurch, saugte Steve die Luft ein.
    Mühselig öffnete er die Augen. Trümmer flogen herum. Rauch, überall war Rauch. Ich sollte den Visor auf Konturenanzeige umstellen , dachte er verwirrt.
    »Löscht das Feuer!«, hörte er den Colonel rufen. »Schnell, nutzt den Stickstoffschaum! Private Syd, aktivieren Sie die Rußfilterkanone.«
    Rußfilterkanone , ging es Steve kurz durch den Kopf. Sie verbreitete ein Gas, das sich mit den Rauchpartikeln verband und sie zu kleinen Kügelchen verschmolz. Sie regneten dann wie getrocknete Erbsen herunter.
    Und warum denke ich das, während ich hier liege und keine Luft bekomme?
    Das Wasser lief Steve den Hintern hoch. Sein Rücken war schon ganz nass. Noch ein Grund mehr für die anderen, sich lustig zu machen , ging es ihm unwillkürlich durch den Kopf, während er erneut die Luft in seine geprellten Lungen saugte.
    Plötzlich wurde ihm furchtbar kalt. Irgendwas stimmte mit seinem Anzug nicht.
    Und nicht nur das. Er hatte plötzlich unendlichen Durst. Wasser , ging es ihm durch den Kopf. Gebt mir Wasser, ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so durstig.
    Nun endlich schaffte er es, an sich herunterzublicken.
    Erst erkannte er nicht, was er da sah. Vielleicht weigerte sich sein Verstand auch, die Wahrheit zu begreifen.
    Es ergibt keinen Sinn. Vielleicht ist es die Anzeige, vielleicht stimmt was nicht mehr mit meinem Visor.
    Nun schlotterte er am ganzen Körper. Seine Zunge fühlte sich trocken und dick an. Und das Röcheln in seinen Lungen wurde schlimmer und schlimmer.
    Seine Beine! Sie waren nicht mehr da.
    Und das, was da so nass war, das war kein Wasser.
    Das war auch kein Urin.
    Das, was da so nass war, das war nichts anderes als sein eigenes Blut.
    Er lag in seinem eigenen Blut!
     
    *
     
    Karalon VIII, Übungsgelände des Star Corps, 14. Februar 2272, 15.52 Uhr (neun Tage vorher)
     
    Es war wie immer ungeheuerlich, was dieser Virto-Dome auf Karalon VIII hervorbrachte.
    Alles wirkte echt. War zum Teil auch echt.
    Man konnte beim besten Willen nicht mehr unterscheiden, was wirklich, eine holografische Anzeige oder eine Netzhautprojektion war.
    Das galt vor allem für die Schusswaffen. Beim Projektil-Aufschlag spürte man sogar die Vibrationen.
    Und nicht nur das.
    Wurde man getroffen, simulierte der neurale Impfer sogar den Schmerz. Das konnte angeblich bis hin zur Bewusstlosigkeit gehen.
    Dies sollte verhindern, dass einige Marines zu leichtsinnig wurden, weil sie stets wussten, dass alle Verletzungen »nicht echt« waren.
    Natürlich blieb es stets eine Simulation, und man wusste es. Man wusste, dass es keine wirklichen Verletzungen waren und dass die Schmerzen lediglich künstlich erzeugt wurden.
    Wie Sergeant Fisher immer sagte: »Die Realität lässt sich nicht simulieren.«
    Der Auftrag der Manöverübung war klar: Es ging darum, zunächst das Notrufsignal einer Relais-Station auf einem Planet der M3-Klasse zu lokalisieren und eventuelles Personal zu bergen. Zugleich ging es darum, auf eventuellen Feindangriff zu reagieren.
    Steve hielt seinen Magnum-Nadler fest umschlossen.
    Der Marine-Gleiter hatte das Team in einem recht schwer überschaubaren Steppengebiet abgesetzt. Die Strahlung machte die Scans schwierig.
    »Los jetzt«, rief Sergeant Fisher. »Private Syd, Private Fuller und Private Shelley, Sie gehen Richtung Süden und versuchen, die Relais-Station zu erreichen.«
    »Verstanden, Sarge«, rief Doris.
    Sie eilten los, den leichten Hang hinunter. Der Weg verlief im Zickzack.
    Steves Visor scannte nach Sprengladungen, doch er zeigte nichts an.
    Am Himmel häuften sich unbekannte Raumschiffe. Sie erinnerten noch immer ein wenig an Kridanschiffe, was den Programmierern gerne vorgeworfen wurde, weil sie auf diese Weise angebliche Vorurteile der Marines gegen die Kridan stärkten. Die Programmierer betonten in der Regel, dass es schwer sei, heutzutage noch Raumschiffformen für Manöverübungen zu finden, die an gar keine der bekannten Alien-Spezies’ erinnerten. Die geforderte politische Korrektheit sei hier einfach nicht einlösbar …
    »Scanne Wärmesignaturen«, informierte Doris. »Weiter

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