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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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schluckte, doch dann rief er heraus: »Mir ist etwas aufgefallen! Bevor ich den Hangar erreichte.«
    »Sprechen Sie schon!«, erwiderte Yefimov gereizt.
    »Als ich durch den Notschacht kroch, war die Wandung über mir unglaublich heiß. Mein Visor zeigte 120 Grad.«
    »Könnte das wieder eine Fehlfunktion gewesen sein?«
    »Möglich«, erwiderte Steve. »Doch mein Anzug glich die Hitze durch die interne Temperaturregelung aus. Ich hatte auch das Gefühl, die Hitze durch den Anzug zu spüren.«
    »Könnte Einbildung gewesen sein«, erwiderte Yefimov nachdenklich.
    »Sir«, schaltete sich nun Doris ein. »Nach dem schematischen Grundriss verlaufen am Schacht zum Noteinstieg die Zu- und Ableitungen für die Fusionskraftwerke. Spezielle Kühlaggregate sorgen dafür, dass die Temperatur nicht ansteigt. Wenn sich die Hitze bereits auf den Notschacht ausgeweitet hat …«
    Sie sprach nicht weiter, bis Yefimov sie aufforderte: »Spucken Sie es schon aus.«
    »Im schlimmsten Fall stehen wir kurz vor einer Fusionsschmelze.«
    Man konnte hören, wie Yefimov tief Luft holte. »Ein Grund mehr, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.«
    »Sir«, bat Doris. »Ich könnte zumindest versuchen, mir die Leitungen anzusehen und über die Konsole das Sekundärsystem zu starten.«
    Yefimov seufzte. »Von hier aus?«, meinte er schließlich.
    »Ich müsste dafür in den Maschinenraum«, antwortete Doris nach einer sehr kurzen Pause.
    »Abgelehnt!«, erwiderte Yefimov grimmig.
    »Sir, das sind keine dreißig Meter von hier!«, beteuerte Doris.
    »Die Diskussion ist vorüber, Private!«, rief Yefimov. »Wir entern das Shuttle.«
    »Aye Sir!«, rief Doris. »Darf ich darüber hinaus einen Vorschlag machen, Sir?«
    »Sprechen Sie«, antwortete Yefimov, ungewohnt geduldig. Es war klar: Am liebsten wäre er selbst hier geblieben. Aber er wollte um keinen Preis der Welt das Leben eines weiteren Soldaten riskieren.
    »Wir aktivieren die Sauerstoff-Notflutung.«
    Steve wusste sofort, was sie meinte. In jedem Schiff gab es Notreserven für die Luft-Flutung. Man musste dafür nur die entsprechende Kunststoff-Vorrichtung an den Gangwänden eindrücken. Sofort entluden sich dann die Notreserven aus komprimierter Luft.
    »Wenn wir das Shuttle besteigen, hätten wir im Shuttle Sauerstoff«, erklärte sie.
    »Verstehe!«, murmelte Yefimov. »Die Luft wird beim Verlassen der BEHRING aus dem Hangar entweichen«, meinte der Colonel nachdenklich. »Wenn wir zurückkommen …«, begann er.
    »Bringen wir neue Sauerstoffvorräte mit!«, unterbrach Doris ihn.
    »Genehmigt«, erwiderte Yefimov. »Sie und Private Syd helfen mir, das Shuttle startklar zu machen. Private Fuller, Sie kümmern sich um den Sauerstoff.«
    »Aye, Sir!«, erwiderte Steve und hielt nach den Sauerstofftanks Ausschau. Sie befanden sich wie erwartet neben dem verschlossenen Hangartor.
    Steve begab sich sofort dorthin. Sein Visor flackerte, wurde kurz dunkel, sodass er schon Panik bekam, er könnte wieder ganz ausfallen. Es wirkte wie bei einem kaputten Neonlicht. Eine Täuschung. In Wahrheit war es die Laserprojektion auf die Pupillen, die aussetzte.
    Ein Warnsymbol zeigte ihm die weiter angestiegene Temperatur der Wand.
    Steve beeilte sich und hatte bald den Halterungsgriff der Luftreserve erreicht, umfasste den breiten, schwarz-gelb gestreiften und mit einer Sicherungsschnur fixierten Griff und zog ihn energisch herunter.
    Sofort zeigte die Visor-Anzeige den steigenden Luftdruck an. Natürlich konnte man nichts sehen, aber die Anzeige informierte Steve über die entstehende Atmosphäre: »Luftversorgung 85 Prozent«. Das genügte, um zu atmen.
    »Erledigt, Sir!«, meldete Steve. »Erbitte, den Kampfsuit auf Normalfunktion umzuschalten.«
    »Negativ, Private«, kam die Antwort. »Es ist viel zu riskant, die …«
    Den Rest hörte Steve nicht mehr.
    Plötzlich wurde seine Sichtanzeige weiß, dann schwarz. Und im gleichen Moment spürte er einen brutalen Schlag gegen den Brustkorb, dann erneut einen gegen den Rücken, dann einen gegen die Beine.
    Danach kam der Schmerz.
    Er bohrte sich in seinen Brustkorb und seine Schläfen!
    Luft , dachte er verzweifelt, während ein dumpfer Schmerz sich in seinem Kopf ausbreitete.
    Kriege keine Luft! Keine Luft!
    Es lag nicht daran, dass keine Luft da war. Es lag an seinen Lungen. Aus irgendeinem Grund weigerten sie sich, zu funktionieren und Luft zu holen.
    Schließlich gelang es Steve. Er atmete. Langsam.
    Zu langsam!
    Er schloss die Augen.

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