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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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griff zur nächsten.
    »Heute noch«, fuhr Yefimov ihn an.
    Steve nickte, nahm die dritte Kugel und holte sie heraus.
    Er musste schlucken.
    Steve sah, wie Marc seine Kugel aufdrehte, hineinsah, den Fingerabdruck hinterließ und die Kugel wieder zudrehte. Er verzog dabei keine Miene.
    Was Marc konnte … das konnte manchmal auch Steve.
    Also drehte er an dem Verschluss, hielt möglichst unmerklich die Luft an, sah hinein …
    … und atmete leise auf.
    Ein grüner Ring.
    Was für ein Glück!
    Wer auch immer der Maulwurf war, Steve war es nicht.
    Er versuchte, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen, aber er spürte doch, dass er rot anlief. Schnell steckte er den Zeigefinger in die Kugel und hörte einen leisen Pieplaut, der den abgeschlossenen Scan signalisierte.
    Dann sammelte Colonel Yefimov die Kugeln wieder ein.
    »Viel Erfolg!«, meinte er zackig und wandte sich ab.
     
    *
     
    BEHRING, 23. Februar 2272, 12.48 Uhr Bordzeit (Gegenwart)
     
    Zwischen ihm und dem freien Weltall befand sich lediglich das Innentor der Hangarschleuse. Doch es ließ sich nicht mehr öffnen: Die Explosionen und Kampfhandlungen im Hangar hatten die Mechanik unbrauchbar gemacht. Die angebrachte Sprengladung würde jeden Moment zünden.
    Ich bring dich zur STERNENFAUST, Private Fuller , dachte Yefimov und warf einen Blick auf den jungen Marine, dessen Gesichtsfarbe immer blasser wurde.
    Yefimov musste schlucken. Er eilte zum Pilotensitz. Die Konsolen waren ausgefallen, der Antrieb war ohnehin beschädigt, doch die Waffensteuerung schien zu funktionieren. Und das war seine einzige Chance.
    Ein ohrenbetäubender Knall erfolgte, und die Trümmer des Innentors jagten zum größten Teil hinaus in die Weite des Weltalls. Die Luft entwich orkanartig und riss kleinere Gegenstände mit sich. Der Weg war frei.
    Das Shuttle stand mit dem Bug in Richtung Korridorwand, und Yefimov aktivierte die Strahlenkanone. Er drückte auf den Auslöser, und tatsächlich jagte ein grellgelber Energiestrahl in die Rückwand des Hangars. Der Rückstoß schob das Shuttle Zentimeter für Zentimeter in Richtung Schleuse, die nun über kein hinderliches Tor mehr verfügte.
    »Das wird holperig«, murmelte Yefimov gefasst und wartete auf die Explosion der beiden kleineren Sprengladungen, die er an der Wand zum Korridor angebracht hatte. Sie waren in schützenden Metallbehältern verstaut, um ihre Detonationszeit zu verzögern. Die unter Dauerbeschuss stehende Wand löste sich in ein einziges Gleißen und Flimmern auf. Metall und Kunststoff schmolzen und flossen wie glühende Lava über den Hangarboden, während der Rückstoß der Strahlenkanone das Shuttle in Richtung des rettenden Ausgangs schob.
    Plötzlich wurde das Cockpit von einer Feuerwalze eingehüllt, und die Explosion katapultierte das Shuttle ins Freie.
    Weitere Explosionen folgten. Das Shuttle wirbelte um die eigene Achse.
    Der Colonel warf einen Blick auf seine Besatzung. Auf die wenigen, die noch übrig waren.
    Bewusstlos. Oder tot , ging es ihm schmerzlich durch den Kopf.
    Dann wieder die Schwärze des Alls. Trümmer, die herumflogen und die hoffentlich das Shuttle verfehlten.
    Die BEHRING würde gleich explodieren. Und vielleicht würde dann wieder das Licht kommen. Das grelle Licht, das wohl irgendetwas mit dieser Sphäre zu tun hatte.
    Und wenn dieses Licht kam, würde auch wieder die Wut kommen. Die unkontrollierte Wut, in der er zu allem Möglichen fähig war. Und diesmal war kein Meister William da, der ihm irgendwie helfen konnte, diese Wut zu zähmen.
    Also blieb nur noch eines zu tun.
    Yefimov nahm den Nadler, den er im Korridor auf der BEHRING gefunden hatte. Der Vorteil des Nadlers: Er stammte von der BEHRING. Daher blockierte er nicht bei Erfassung seiner eigenen Biosignale.
    Yefimov hielt das Gerät auf sich selbst gerichtet und drückte ab.
    Die vielen mit einem Sedativum getränkten Nadeln prasselten auf ihn ein. Der Colonel verlor sofort das Bewusstsein.
     
    *
     
    STERNENFAUST, 23. Februar 2272, 12.53 Uhr Bordzeit
     
    »Hauptschirm funktioniert wieder«, erkannte Captain Mulcahy vor den anderen.
    Dana fiel ein Stein vom Herzen.
    Die vollständigen Systemausfälle hätten sehr schnell fatal ausgehen können. Zum Glück war ausgerechnet das scheinbar komplizierteste Teil des Schiffes, der Wandler, als Erstes wieder einsatzfähig gewesen. Vor allem die durch den Wandler freigesetzte Bindungsenergie half, die Kühlaggregate für die Plasma-Tanks schnell wieder zu

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