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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Ich will nicht länger Colonel an Bord dieses Schiffes sein.«
     
    *
     
    Solsystem, Asteroiden-Hauptgürtel, Vesta, 4. August 2271
    (ein halbes Jahr zuvor)
     
    Der Anblick war atemberaubend. Steve Fuller konnte sich nicht sattsehen.
    Dann blickte er sich ängstlich um, weil er befürchtete, dass ihn jemand beobachten könnte.
    So wie du Löcher in die Luft gaffst, kannst du dir gleich die Worte »Greenhorn« auf die Stirn tätowieren lassen.
    Hier, vom Aufenthaltsraum der Vestastation aus, konnte man durch die Kuppel, die aus durchsichtigem Aluminium bestand, das All sehen. Doch nicht nur das. Man hatte einen Ausblick auf das Werftdock, das fünfhundert Meter über Vesta schwebte.
    Und dort war sie. Die S.C.S.C. STERNENFAUST. Das größte Schiff der Solaren Welten.
    Alle Marines träumten davon, eines Tages auf der STERNENFAUST zu dienen. Die wenigsten gaben es zu, damit sie sich später keine Blöße gaben, wenn es dann doch nicht klappte. »Es können ja nicht alle auf der STERNENFAUST dienen«, war die Standard-Antwort, die früher oder später jeder Raumkadett und Space-Marine zu hören bekam.
    Bei der verheerenden Schlacht am 16. Juni 2271 war die STERNENFAUST durch den abgerissenen Geschützturm eines anderen Schiffes aufgeschlitzt worden. Seitdem befand sich der Star Cruiser in den sechs krakenartigen Ausläufern des Spider-Docks zur Reparatur.
    Noch war es nicht soweit, dass die gesamte Besatzung die STERNENFAUST betreten durfte – es waren vor allem Techniker und Offiziere, die zurzeit diese Erlaubnis hatten. Auch Steve war vorerst noch in einem Quartier der Werfstation untergebracht. Alles war neu für ihn. Er wusste nur, dass er dem Hailo-Fireteam zugeteilt worden war.
    Heute würde er erstmals seine künftigen Kameraden kennenlernen. Das heißt, wenn es mir gelingt, sie zu finden.
    Verstohlen warf Steve einen Blick auf seinen Handscanner, der ihm die Richtung zu seinem Quartier zeigte. Dann sah er sich um. Hier wimmelte es von Technikern, Marines, Offizieren. Alle schienen sich blind zurechtzufinden, er war offenbar der einzige, der einen Strecken-Scanner brauchte.
    Steve machte sich auf den Weg und warf kurz einen Blick hoch zu dem berühmten Forum Romanum, einem Luxusrestaurant, in dem normalerweise nur hochrangige Offiziere verkehrten.
    Die Anordnung der Station mit all den konzentrischen Kreisen und gebogenen Wegen war mehr als verwirrend, doch endlich hatte Steve seinen Abschnitt erreicht.
    Ein gelangweilter Marine stand da und hielt ihm grußlos die offene Hand hin.
    »Hi«, meinte Steve.
    Der junge Bursche, kaum älter als Steve, neigte nur genervt den Kopf zur Seite, als wolle er sagen: »Ich bin hier nicht zum Reden.« Dann sagte er: »ID-Chip!«
    Steve suchte nervös in seinen Taschen und ärgerte sich, dass er den Chip nicht längst hervorgekramt hatte.
    Tasche für Tasche wurde durchkämmt, bis Steve endlich einfiel, dass sich der Chip im Klarsichtbereich seiner Umhängetasche befand. »Ich hab ihn«, sagte er schließlich zu dem Marine, doch der verdrehte bereits die Augen.
    Hektisch versuchte Steve ein Zittern der Hand zu verhindern und reichte dem Marine den Chip.
    Der hielt ihn wortlos unter einen Scanner, nickte, und meinte: »Raum 134 c, Gang runter, dreimal links, dann rechts.«
    Er hatte es gemurmelt, und in der Halle war es so laut, dass Steve ihn kaum verstehen konnte. Doch nachzufragen wagte er nicht.
    Der Marine händigte ihm einen schmalen Plastikchip mit Umhängeband aus und meinte so lustlos wie möglich: »Hier! Willkommen auf Vesta!«
    Steve nickte nur und durchschritt die Absperrung. 134 c, immerhin das hatte er sich gemerkt, und zum Glück waren die Gänge ausgeschildert.
    Unterwegs kamen ihm einige Marines entgegen, die ihn aber nicht weiter beachteten. Steve wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so einsam gefühlt hätte.
    Endlich hatte er seine Kabinentür gefunden und steckte den Plastikchip in die Vertiefung unterhalb des Türsummers. Sofort schwang die Tür zur Seite.
    Der Raum war nicht sonderlich groß, und ein muffiger Geruch aus Schweiß und abgestandener Luft strömte Steve entgegen. War die Umwälzanlage kaputt?
    Steve stand vor einem kleinen, fast untergewichtigen Typen, der auf seiner Liege hockte und in sein e-Pad vertieft war.
    »Hi«, meinte Steve. »Ich heiße Steve Fuller!«
    »Ah«, meinte der Mann und grinste. »Der Neue!« Dann rief er in die Richtung einer anderen Liege, die zweistöckig war: »He, der Neue ist da!«
    Oben in der Koje lag ein

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