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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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zuletzt der Grund für Davids Anwesenheit im Trior-System.
    Und diese schrecklichen Träume , schimpfte er in Gedanken. Sam, was, zum Teufel, ist hier geschehen?
    »Wir setzen in fünf Minuten zur Landung an, Mister Michou.«
    David benötigte einen Augenblick, um zu begreifen, dass der Pilot mit ihm gesprochen hatte. Dieses Zögern darf nicht noch einmal vorkommen , rief er sich zur Ordnung. Ich muss voll und ganz in meiner neuen Identität aufgehen. David nickte und sah wieder aus dem Fenster.
    »Könnte holprig werden. Aber keine Angst. Das Schätzchen hier bringt uns sicher auf den Boden. Ist für Zivilisten nur etwas ungewohnt, auf die luxuriösen Dämpfungssysteme zu verzichten.«
    David musste sich sein Lachen verkneifen. Wenn der Kerl wüsste, was für Höllenritte er schon mitgemacht hatte. Stattdessen setzte er ein unsicheres Lächeln auf und sagte: »Sie verstehen es ja großartig, einem die Flugangst zu nehmen, Mister.«
    Der Pilot lachte und senkte die Nase des Shuttles. Unter ihnen tauchte der primitive Raumhafen auf.
     
    *
     
    Der »Raumhafen« entpuppte sich als eine knapp zwei Kilometer durchmessende und planierte Fläche, an dessen Rand sich zwei graue Betonklötze auf den Boden duckten. Der Pilot öffnete per Knopfdruck die Heckklappe des Shuttles und Davids Gepäck schwebte hinaus. Es bestand aus zwei Koffern und einer Kiste mit Analysegeräten, die er für seine Rolle als Völkerkundler benötigte.
    David stieg langsam die Trittleiter hinab. Warme und staubige Luft verschlug ihm im ersten Moment den Atem.
    Am Ende machte er einen Sprung und kam federnd auf dem Boden auf. Der Pilot nahm zwei Finger an dem Helm und grüßte zum Abschied.
    Dann ließ er seine Maschine in den Himmel schweben.
    Staub wirbelte auf, und nachdem sich der aufgewirbelte Dreck gelegt hatte, sah David vom Raumhafengebäude aus ein Fahrzeug auf ihn zusteuern.
    Hustend und spuckend hob er die Hand und winkte.
    Während er wartete, machte er ein paar Dehnungsübungen. Schultern kreisen lassen, Beine ausschlackern, die streng militärische Haltung aufgeben und sich »lockermachen«. Meine Güte, wie weit lag es zurück, dass er einen Undercover-Einsatz durchgeführt hatte?
    Damals hatte er geglaubt, diese Einsätze hinter sich zu haben. Vermisst hatte er sie seitdem jedenfalls nicht.
    Das Fahrzeug erreichte ihn. Es war ein Gleiter, doch keiner von der windschnittigen Art. Ein eckiges Kastengestell war auf das Gleitersegment montiert worden. Das Chassis wirkte robust, die gelbe Lackierung war ausgeblichen und zerkratzt.
    Ein weißhaariger Mann, dessen braune Montur sich in keiner Farbnuance vom staubigen Untergrund abhob, stieg aus und kam auf ihn zu.
    »Lines Michou, nehme ich an.« Er reichte David die Hand. Sein Händedruck fühlte sich weder zu fest noch zu weich an. Die Lippen waren zu einem Lächeln verzogen, und seine wasserblauen Augen glänzten im Licht der Mittagssonne.
    Der Mann machte einen sympathischen Eindruck.
    »Falls Sie sonst niemanden erwarten, Bruder Bartolomé«, meinte David und machte eine Handbewegung, die zu verstehen gab, dass sie aufbrechen konnten.
    Der Christophorer lachte. Falten prägten sein Gesicht, doch es waren hauptsächlich Lachfalten, zwischen denen sich nur wenige Zeichen der Trauer und des Grams versteckten. »Nein«, erwiderte er. »Wen sollte es außer Ihnen noch hierher verschlagen? Steigen Sie ein, Lines. Ich darf Sie doch Lines nennen?«
    David nickte, winkte seinen Koffern, auf die Ladefläche zu schweben.
    Angenehme Kühle empfing ihn, als er sich in den Gleiter begab. David atmete tief durch.
    Mit einem tiefen Brummen startete die Brennzelle und sie flogen davon.
    »Für eine altersschwache Sonne ist es aber ganz schön warm hier, was?«, meinte David.
    Bruder Bartolomé schmunzelte. »In einigen Tausend Jahren wird es sich abkühlen, warten Sie’s nur ab. Doch zum Glück sind das Vorgänge, die nicht von heute auf morgen geschehen. Außerdem befinden wir uns nahe des Äquators. Wirklich kalt wird es hier nie.«
    David sah aus dem Fenster. Die karge, plane Fläche des Raumhafens lag bereits hinter ihnen. Sie durchquerten eine hügelige Landschaft mit vereinzelten Bäumen, blauroten Gräsern und Büschen. Je weiter sie sich der Bergregion näherten, desto dichter wurde der Bewuchs. Die Bäume waren zum Teil echte Riesen, mit mächtigen Kronen und Stämmen mit einem Durchmesser von mehreren Metern.
    Vereinzelt sah David Tiere durch den Wald huschen. »Dort leben die Triorer«,

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