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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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und helfen einem alten Mann hoch.«
    David reichte ihm die Hand und zog ihn hoch, obwohl ihm klar war, dass es sich um einen Scherz handelte. Bruder Bartolomé war achtzig Jahre alt, aber agil wie ein Fünfzigjähriger. Sonst könnte er sich nicht tagelang auf eigene Faust durch den Dschungel kämpfen, um das Wesen der Triorer zu erforschen.
    »Ich würde mir gerne, wie besprochen, den Gleiter ausleihen, um mir ein Bild der Gegend zu machen«, trug David sein Anliegen vor.
    »Nehmen Sie den Gelben. Er ist robust und für die Widrigkeiten des Dschungels geeignet. Diana, die Kinder und ich werden etwas weiter im Gebirge eine Ruine untersuchen. Da reicht der leichte Gleiter. Den habe ich im Schuppen stehen.«
    »Die Kinder?«
    Bruder Bartolomé lächelte verschmitzt. »Eine Angewohnheit von mir. Es ärgert Dylan und Melina so schön, wenn ich sie so nenne. Sind Sie zum Abendessen zurück? Wir würden uns freuen.«
     
    *
     
    David flog knapp anderthalb Stunden am Rande des Gebirges entlang. Dichter Dschungel wucherte unter ihm. Der auffälligste Unterschied zur Vegetation Terras war der Blaustich der Pflanzen. Er vermutete, dass es ein Nebeneffekt der heimischen Biochemie war, vielleicht nur eine geringfügige Abweichung beim Aufbau des Chlorophylls. Er war kein Experte auf diesem Gebiet.
    Endlich fand er, wonach er suchte. Eine Schneise verbrannter Pflanzen und aufgewühlter Erde zog sich knapp fünfhundert Meter lang durch den Urwald. Hätte jemand letzte Nacht den Himmel Triors beobachtet, wäre zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Sternschnuppe aufgefallen, die immer heller wurde und schließlich auf den Planeten hinab stürzte.
    Hin und wieder stießen die Objekte des Trümmerfelds im Orbit des Mondes ineinander, worauf sich eines der Fragmente in die Atmosphäre verirrte. Doch David wusste, dass es sich dieses Mal nicht um ein solches Objekt gehandelt hatte.
    Er drückte den Gleiter nach unten, der Schneise entgegen und landete unweit der Stelle, an der sie endete. Schließlich blieb David am Rand des Einschlagkraters stehen.
    Es roch nach Ruß und verbrannter Erde. Im weiten Umkreis knisterten noch einige Feuer, Rauch stieg von ihnen auf.
    Ein mehrere Meter durchmessender Metallklumpen steckte in der Schneise. Er war viel zu massig, um einen Krater dieser geringen Größe verursacht zu haben. Der Gegenstand, dessen Äußeres nur aus Hitzeschilden bestanden hatte, war gezielt in die Atmosphäre gesteuert worden. Die Triebwerke hatten ihn vor dem Aufprall abgebremst.
    David holte einen Impulsgeber aus der Hosentasche und gab dem Metallklumpen das Signal, sich zu öffnen. Es knallte dumpf und die verformte Hülle barst. Was zum Vorschein kam, war ein etwa zwei Mann hoher und breiter multivariabler Container, der in die Höhe schwebte. David orderte ihn hinter sich her bis zum Rand des Kraters.
    Dort setzte der Behälter auf dem Boden auf. David identifizierte sich mit einem Retina-Scan, und eine Luke öffnete sich. Stangen fuhren nach außen. An ihnen hingen Ausrüstungsgegenstände aus dem Fundus des Star Corps: ein Desintegratorkarabiner, ein Scharfschützengewehr, mehrere Handstrahler, Granaten aller Couleur, außerdem eine Kampfkombination, Aufklärungssonden, Mikrofone, Kameras und ein Funkgerät.
    Zuerst winkte David alle Gegenstände auf die Ladefläche des Gleiters. Dann ließ er den Container zu einem kompakten Rechteck zusammenfalten, aktivierte den Antigrav und koppelte den nun schwerelosen Behälter an.
     
    *
     
    Sein zweites Ziel für diesen Tag lag in den Ausläufern des Dschungels, die bis an das Gebirge heranreichten, nicht weit entfernt von Bruder Bartolomés Haus. Dort lud David den Container ab und formte ihn mit wenigen Handgriffen zu einer würfelförmigen Unterkunft von etwa zehn Quadratmetern Bodenfläche.
    Die Gegenstände, die er derzeit nicht benötigte, verstaute er in einer Ecke, in der anderen richtete er sich einen schmalen Arbeitsplatz ein.
    Auf dem Dach des provisorischen Gebäudes montierte er den starken Empfänger und Sender für das Funkgerät. Über diese Antenne sollten alle Datenströme laufen und mit geringstmöglicher Emission Verbindung zu einem HD-Relaissatelliten und zu Davids mobilen Miniaturrechner, dem Micomp, aufnehmen.
    Danach aktivierte David das Funkgerät und strahlte das vereinbarte Signal ab. Mit der technischen Kunst des Star Corps komprimiert und verschlüsselt würde es von dem Satelliten empfangen und an zwei verschiedene Ziele weitergeleitet werden: an das

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