Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)
war eine Angelegenheit der Galaktischen Abwehr und des Star Corps. Das Gespräch unterlag höchster Geheimhaltung.
Aber Savanna wusste ohnehin über alles Bescheid.
Commander al Khaled hatte ebenfalls Platz genommen. Seine Stirn schlug furchige Falten, seine dunklen Augen schienen zu funkeln. Vince konnte sehen, dass der sonst so ruhige Commander wütend war.
»Wie ist der Status?«, wollte Vince von ihm wissen.
»Eine Art … Energieblase umgibt die Erde!« Es wirkte, als habe Commander al Khaled Mühe, seinen Zorn zu kontrollieren.
»Eine Energieblase?«, fragte Vince nach.
»Ich weiß nicht, welches Wort geeigneter wäre«, antwortete der Direktor der GalAb. »Die Orbitalstationen scheinen ein Energiefeld zu errichten, das die gesamte Erde umgibt. Drei Orbitalschiffe sind bereits bei dem Versuch, das Energiefeld zu durchfliegen, zerstört worden. Wir haben umgehend jeglichen interplanetaren Flugverkehr gestoppt, und auch die Interkontinentaltransporte sind angewiesen, auf Orbitalflüge zu verzichten.«
Unwillkürlich blickte Vince aus dem Fenster. Er sah einen herrlich blauen, wolkenlosen Himmel, und tief unter ihm den tiefblauen, atlantischen Ozean. Von hier aus konnte man die Energieblase nicht sehen. »Gibt es sonst noch Informationen?«, fragte er und wandte sich an das Monitorbild der Befehlshaberin des Star Corps.
»Um ehrlich zu sein«, erwiderte Admiral Gernet, »ich hatte gehofft, Sie könnten mir Informationen liefern. Haben sich die Wanagi dazu schon geäußert?«
»Die Wanagi«, begann Vince seufzend, »die Wanagi haben offen erklärt, dass sie die Invasion der Erde planen. Auf der Erde befinden sich keine Wanagi mehr. Das, was wir zuletzt auf Mayen Thule sahen, waren lediglich Holografien, welche die Wanagi als isomorphe Projektionen bezeichnen. Sie sind für unsere Scanner nicht von realen Personen zu unterscheiden, wir können noch nicht einmal sicher sagen, ob wir bislang nicht ausschließlich Projektionen gesehen haben. Das Energiefeld um die Erde ist, so vermute ich, eine Art Gefängnis. Man sperrt uns ein, damit wir der Invasion nicht entkommen können. Zumindest glaube ich nicht, dass es die Wanagi zu unserem Schutz errichtet haben.«
»Sie halten uns auf unserem eigenen Planeten gefangen«, flüsterte Savanna.
»Um was zu tun?«, wollte Commander al Khaled wissen. »Normalerweise geht es bei Invasionen um Bodenschätze und neuen Lebensraum.«
»Denken Sie an die Kridan«, sagte Vince grimmig. »Die haben schon mehrere Völker versklavt und als Arbeitskräfte missbraucht.«
»Wozu sollten die Wanagi Sklaven brauchen?«, widersprach ihm Savanna.
Vince warf Savanna einen kurzen Blick zu, dann nickte er. Savanna hatte recht. Die Wanagi waren nicht gekommen, um die Männer zu versklaven und die Frauen zu schwängern, so wie man es aus den amüsanten Ufo-Invasionsfilmen des zwanzigsten Jahrhunderts kannte. Die Wanagi hatten technische Möglichkeiten, die alles überstiegen, was die Menschen sich nur erträumen konnten.
Die Frage war daher: Was wollten die Wanagi von den Menschen? Über was verfügten die Menschen, was die Wanagi nicht hatten?
»Sobald ich in der Zentrale in New York bin, soll es eine Krisensitzung geben. Wir müssen das weitere Vorgehen klären. Bis dahin sollen sich alle Solaren Schiffe des Star Corps in Bereitschaft halten.«
»Soll ich Admiral Bidlo kontaktieren, damit sie die Schiffe, die sich zurzeit in Transalpha befinden, nach Cisalpha abkommandieren lässt?«
»Nein«, sagte Vince. »Wir werden nicht übereilt handeln.« Insgeheim überlegte er, dass Transalpha vielleicht bald die letzte Zufluchtsstätte der Menschheit sein würde. Jetzt war daher ganz sicher kein geeigneter Zeitpunkt, Transalpha schutzlos zu lassen. Die Menschheit konnte es sich nicht leisten, Karalon auch noch zu verlieren.
Vince schüttelte unmerklich den Kopf. Wenn die anderen wüssten, welche Gedanken dir durch den Kopf gehen , dachte er. So als hättest du die Erde bereits abgeschrieben. Und eine vollständige Evakuierung der Solaren Welten von Cisalpha ins Karalon-System war ohnehin unmöglich.
»Da ist leider noch etwas«, sagte Admiral Gernet und atmete tief aus. »Hundertfünfzig Kilometer von der Überwachungsstation LAILA 1 entfernt ist eine Sphäre aufgetaucht. Die Daten ähneln denen, die wir von der STERNENFAUST und aus dem Sirius-System erhalten haben. Es gibt für uns keinen Zweifel: Es ist eine dieser geheimnisvollen Sphären, die offenbar von den Kad’Chie
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