Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
Vom Netzwerk:
Gegenleistung?« Fernandez stand mit dem Ellenbogen lässig an die Tür gelehnt.
    »Sie unterschätzen mich, oder ich überschätze Sie. Fragen Sie sich lieber, woher ich die beiden Antigravs für Sie und Ihre Truppe habe.«
    »Wahrscheinlich aus Duponts Bastelkiste«, antwortete Fernandez zynisch.
    »Und dafür benötige ich vorher ein Aggregat von Ihnen? Nummer Eins, Sie …«
    »Ich bin nicht mehr Ihre Nummer Eins. Sprechen Sie mich nie mehr so an! Sie wissen, dass ich mich vom Star Corps losgesagt habe.«
    »Ich bin zu Ihnen gekommen, weil sich die Situation grundlegend geändert hat.«
    Fernandez lachte lauthals. »Erzählen Sie mir nicht, das Star Corps ist hierher unterwegs, um uns abzuholen.«
    »Das nicht.«
    »Dann hat sich gar nichts geändert!«
    »Wir haben eine unterirdische Station entdeckt«, sagte ich, »in der wir Werkzeuge und auch den Antigrav kopieren können. Es ist wie ein Wunder. Man legt ein Werkzeug in einen Scanner, und wie von Geisterhand entsteht ein zweites, das dem ersten bis aufs Molekül gleicht.«
    »Das ist ein Witz«, erwiderte Fernandez. »Und ein Wunder ist es allemal. Das, was Sie behaupten, konnte nur Jesus. Für alle anderen wäre ein solches Gerät ein eindeutiger Verstoß gegen die Heisenbergsche Unschärferelation.«
    »Ich werde es Heisenberg nicht verraten«, sagte ich. »Kapieren Sie denn gar nicht? Wir konnten alle nötigen Ersatzteile und Module herstellen und die PLUTO reparieren.«
    »Und wozu brauchen Sie mich dann?«
    »Sie – und Ihre Leute.« Ich blickte einmal in die Runde. Von Neugier bis unverhohlene Abneigung konnte ich alles in den Gesichtern lesen. »Wir könnten mit der PLUTO von diesem Planeten starten, aber dafür benötige ich alle Besatzungsmitglieder. Der Hauptcomputer ist irreparabel beschädigt, es nützt daher nichts, Teile von ihm zu duplizieren. Ich kann daher auf keinen von Ihnen verzichten.«
    Fernandez kniff die Augen zusammen. »Vergessen Sie’s!«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein?«
    »Wo waren Sie und Doc Burton, als Larissa einen Arzt brauchte?« Wie in Zeitlupe drehte er den Kopf hin und her. In seinem Augenwinkel glänzte eine Träne.
    »Commander Fernandez … Allan!«
    »Verschwinden Sie!«
    »Ich denke nicht daran.«
    Auch wenn Fernandez behauptete, er kommandiere die Siedler nicht, so war dies offensichtlich nicht so. Sie folgten ihm. Wenn ich ihn nicht umstimmte, würde es mir bei den anderen auch nicht gelingen.
    Ich entschied mich jedoch für eine etwas drastischere Methode. Noch ehe Fernandez erneut etwas entgegnen konnte, löste ich den Abzug des Nadlers an meinem Gürtel aus. Winzige Teilchen mit Betäubungsmittel verließen die Mündung und schossen auf ihn zu. Wie ein gefällter Baum fiel der Spanier rücklings um und knallte auf den Boden seiner Hütte.
    Gordon Kovacs Hand zuckte zum Hosenbund, wo er seine Waffe trug. Aber meine Marines reagierten wie besprochen. Die Türen der Landefähre flogen auf und je zwei Soldaten sprangen links und rechts heraus. Jeder von ihnen hielt zwei Nadler im Anschlag.
    »Das würde ich jetzt nicht tun, Sergeant!«, sagte ich zu Kovac.
    Der Sergeant stoppte seine Hand mitten in der Bewegung.
    Ich erhob meine Stimme. »Sie haben alle gehört, was ich zu sagen hatte. Fernandez hat gesagt, hier müsse niemand mehr einem Kommando folgen. Daher lasse ich Ihnen allen die freie Wahl. Entweder Sie kommen freiwillig mit, oder ich lasse jeden Einzelnen bewusstlos zur PLUTO tragen.«
    Ohne ein weiteres Wort ging ich zu Lieutenant Commander Fernandez und legte ihn mir über die Schulter.
     
    *
     
    Tag 152
     
    »Captain, sind Sie sich darüber im Klaren, was Sie da tun?«, fragte Lieutenant Commander Allan Fernandez.
    Ich stand auf dem Sockel und blickte auf die anderen Offiziere hinunter. Alle außer Zhao Dupont waren mit nach Clach-Kylee gekommen.
    »Sehen Sie eine andere Möglichkeit?«, fragte ich.
    »Zhao Dupont …«
    »… liegt im Koma«, unterbrach ich ihn. »Und sein Stellvertreter starb in der L-2. Kennen Sie außer mir sonst noch jemanden, der Duponts Job übernehmen kann? Sie können ja Maryjoe Pearl fragen, ob sich an seinem Zustand etwas geändert hat.«
    »Das habe ich vor fünf Minuten. Trotzdem, Captain, Sie sollten es sich noch einmal überlegen!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Uns läuft die Zeit davon. Wenn wir nicht bald starten, wird die PLUTO so tief im eisigen Untergrund versunken sein, dass wir nie hier wegkommen. Die Eismassen dehnen sich mehr und mehr aus und drohen,

Weitere Kostenlose Bücher