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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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lächelte.
     
    *
     
    29. April 2258
    ALDEBARAN
    Spacedock im Orbit von Ganymed
    14.25 Uhr
     
    28 Stunden vorher
     
    Commander David Stein betrachtete lange sein Gesicht im Spiegel.
    Erneut berührte er das Sensorfeld des Wasserspenders und sah zu, wie die klare Flüssigkeit in seine ausgebreiteten Handflächen lief, bis das Wasser über die Ränder schwappte und in den Abfluss floss.
    Natürlich würden die schiffseigenen Bio- und Filteranlagen das Wasser reinigen, dennoch war es eine Verschwendung, an Bord eines Raumschiffs auf diese Weise mit Trinkwasser umzugehen. Obwohl sich die ALDEBARAN zurzeit im Spacedock befand, war und blieb Wasser etwas Kostbares. Das wurde jedem Kadetten immer wieder durch strengste Rationierungen eingetrichtert – und auch wenn dem Kommandanten eines Schiffs im Grunde unbegrenzte Wasserrationen zur Verfügung standen, so hatte sich das mulmige Gefühl der unmoralischen Verschwendung so tief in jedes Mitglied des Star Corps eingebrannt, dass es viele selbst dann nicht mehr loswurden, wenn sie längst auf irgendeiner Kolonie ihre Pension genossen.
    Mit einem langen Seufzen ließ sich David endlich das kalte Wasser ins Gesicht schwappen.
    Er musste das Sensorfeld des Wasserhahns nicht berühren, um den Strahl abzustellen, das erledigte die Spar-Automatik ohnehin.
    Langsam richtete sich David auf. Das Wasser, das sein Gesicht benetzte, tropfte auf den Synthetik-Stoff seiner Uniform, wo es keine sichtbaren Spuren hinterließ.
    David blinzelte. Einige Strähnen seiner blonden Haare waren nass und verklebt, und seine blauen Augen litten unter der Rötung.
    Natürlich wusste David, dass er blendend aussah. Man hatte es ihm wieder und wieder gesagt. Frauen wie Männer.
    Und er hatte in dieser Beziehung, wie man so schön sagte, nichts anbrennen lassen.
    Doch im Moment konnte er sein eigenes Spiegelbild kaum ertragen.
    David wusste, dass er schon so manche Herzen gebrochen hatte. Und er überlegte, wie selten er im Vergleich dazu in seinem Leben wirklich verliebt gewesen war.
    Seine erste große Liebe war Mara-Lena Schwartzkopf gewesen. Mara-Lena, die unter grauenvollen Umständen ums Leben gekommen war. Das war viele Jahre her, und David hatte gelernt, diesen schrecklichen Vorfall zu verdrängen.
    Dann war da Wyona Ramesha gewesen. David hatte geglaubt, in ihr die Frau seines Lebens gefunden zu haben. Und er glaubte dies noch immer.
    Doch sie hatten sich vor einigen Jahren auseinandergelebt. Nach dem grauenvollen Vorfall auf der SIKANDER war nichts mehr wie zuvor gewesen. Eine Fernbeziehung zu führen war ohnehin schwierig genug gewesen, doch durch den Vorfall auf der SIKANDER hatte er etwas erlebt, das Wyona einfach nicht verstehen konnte.
    David hatte mit ansehen müssen, wie die SIKANDER von den Morax geentert worden war. Vor seinen Augen war Captain Selina Singh von der bläulich flimmernden Monoklinge eines Moraxkriegers vom Scheitel bis zum Schritt in zwei Hälften zerteilt worden. { * }
    Danach hatte David wie ein Roboter funktioniert. Für ihn hatte sich nie die Frage gestellt, wo sein Platz zu sein hatte: Er war auf einem Raumschiff. David kam aus einer traditionsreichen Familie von Raumfahrern. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen, sich eine Auszeit auf einem Planeten zu nehmen.
    Und zunächst war es ihm auch möglich gewesen, weiterhin seinen Dienst zu verrichten. Das Entsetzen, die Panikanfälle, die Albträume, das alles hatte ihn erst viel später heimgesucht.
    Damals hatte er sich viel mit der Pilotin Mira O’Hara unterhalten. Sie war für ihn zu einem unverzichtbaren Freund geworden, und sie hatten bald jede freie Minute miteinander verbracht.
    Stundenlang hatten sie Gespräche geführt, natürlich meist über das Video-Kom, da sie nach der Zerstörung der SIKANDER auf unterschiedliche Schiffe versetzt worden waren.
    Sie hatten über alles Mögliche gesprochen. Nicht nur von den gemeinsamen Abenteuern auf der SIKANDER, er hatte auch so manche Anekdote von seinen Erlebnissen auf der PHILLY und der STERNENFAUST auf Lager.
    Während es ihm auf diese Weise allmählich gelang, den Albtraum mit guten Erinnerungen zu überdecken, war die Kluft zu Wyona immer größer geworden. Konnte er mit Mira stundenlang reden, hatten Wyona und er sich mit der Zeit immer weniger zu sagen.
    Und dann hatte vor einem Jahr Mira O’Hara als Pilotin auf der ALDEBARAN angeheuert. Die ALDEBARAN war ein Leichter Kreuzer und verfügte noch immer nicht über die modernen Jägerschiffe, für welche die

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