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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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wäre?«
    »Wir sind nicht in der Lage, Dunkle Materie zu replizieren. Die hierfür nötige Energie wäre gigantisch, und das HIVE hat Nummer 39 gegenüber auch nichts in dieser Hinsicht offenbart. Unsere Kampfquallen bestünden aus gewöhnlicher Materie, die also scan- und zerstörbar wäre. In jeder anderen Hinsicht würden unsere Replikate aber mit den Originalen identisch sein – sie würden über dieselbe immense Vernichtungskraft verfügen.«
    »Ich verstehe.« Nummer Zwei nickte. »Aber sobald wir einmal den Bauplan besitzen, könnten wir Hunderte, Tausende, Millionen von Kampfquallen replizieren. Wir könnten also mit gigantischen Verlusten gut leben.«
    »Ja. Das ist wohl richtig.« Ash schloss die Augen und rieb sich erneut die Schläfen. Sein Kontroll-Diadem wackelte hierbei beträchtlich, doch es war ihm völlig gleichgültig. Er war so müde, dass er hätte umfallen können.
    »Ich bin stolz auf Sie, Nummer Neun«, sagte der Leslie-Klon jovial. »Jetzt gehen Sie erst einmal nach Hause und schlafen sich gründlich aus!«
    »Ich hätte eine Bitte an Sie, Nummer Zwei.«
    »Nur heraus damit! Sie haben sich eine Belohnung verdient!«
    »Es ist … nun …« Ash war so erschöpft, dass er befürchtete, keine überzeugende schauspielerische Leistung mehr vollbringen zu können.
    »Nun sprechen Sie schon!«
    »Ich habe in den zweieinhalb Monaten, die ich in Mars Town verbrachte, etwas zu lange allein gelebt.«
    »Ah, ich verstehe! Der gute alte Sexualtrieb, was? Wir Gemini sind da effizienter mit unserer Zeit. Wir reproduzieren uns schneller und besser. Biologische Triebe zum Arterhalt, die in einer modernen Zivilisation eher hinderlich sind, konnten wir ausmerzen. Wenn man allein an all die Riten, Gebräuche und Sitten denkt, die dem schlichten Paarungsprozess vorangehen …«
    »Ich bin ein Mensch und kein Gemini. Als solcher habe ich gewisse medizinisch benennbare Bedürfnisse. Und es gibt auf Mars Town Einrichtungen, die darauf … die darauf spezialisiert sind, diese Bedürfnisse zu bedienen.«
    »Befriedigen Sie Ihre archaischen Bedürfnisse, Nummer Neun. Sie haben es sich redlich verdient.«
    »Und … das hier? « Ash tippte an sein Kontroll-Diadem.
    »Ich bin nicht unbedingt glücklich bei dem Gedanken, Sie so ganz ohne Kontrolle zu lassen.«
    »Das Ding zeichnet alles auf. Ich brauche dabei nicht wirklich Zuschauer.«
    »Die gute alte sozial geprägte Scham von Individuen. Letztlich vollkommen überflüssig. Aber von mir aus. Sie dürfen Ihren Ausflug nach Mars Town ohne Ihren hübschen Schmuck unternehmen.«
    Ash war zu müde, um auch nur anstandshalber zu lächeln. Aber er würde nicht zu müde sein, wenn es galt, Dr. Borzan zur Mitarbeit zu bewegen.
     
    *
     
    Mars Town, District F
    aufgelassenes Areal der Fu Enterprises Inc.
    29. Juli 2258, 9:49 MST
     
    »Hände hoch.«
    Es war Ash überraschend schnell gelungen, sich bis zu Noriyuki Borzans Versteck vorzuarbeiten. Nachdem er Mars Town mit der HST in einer knappen Stunde erreicht hatte, war er schnurstracks in den Gewerbe-District F geeilt und hatte sich zu den stillgelegten Hallen von Fu Enterprises begeben. Die spärliche Wegbeschreibung, die er von Professor von Schlichten erhalten hatte, war nicht eben dazu geeignet gewesen, an ein schnelles Vorwärtskommen zu glauben. Doch als Ash auf die von einem Thermostrahler aufgeschweißte Stahltür getroffen war, hatte er sicher sein können, sich auf dem richtigen Weg zu befinden.
    »Ich sagte, Hände hoch!«
    Ash kannte die Stimme nicht, die hinter ihm erklungen war, vermutete aber, dass es sich um Dr. Noriyuki Borzan handelte. Als Professor von Schlichten Ash den Zugangscode zum geheimen Adressbereich des Fixstrom-Zentralrechners ausgehändigt hatte, hatte er beiläufig berichtet, von Dr. Borzan auf eben dieselbe Weise empfangen worden zu sein.
    Ash gehorchte und nahm die Hände hoch.
    »Umdrehen! Schön langsam!«
    Ash kam der Aufforderung nach. Ja, das war er – Noriyuki Borzan. Das Bild des Ausbrechers von Mimas V war damals mindestens eine Woche lang täglich in den Medien gewesen.
    »Ich kenne Sie … irgendwoher«, murmelte Borzan. Auch Ashs Gesicht war in der Welt der Wissenschaft nicht unbekannt.
    »Wenn ich mich vorstellen darf – mein Name ist Ashkono Tregarde, Neuropsychologe und Bioinformatiker.«
    »Richtig … ja …« Borzan nickte sich erinnernd. »Sie haben sogar einen Nobelpreis bekommen, nicht wahr?«
    »Im Jahr 2248.«
    Borzan nickte. »Erstaunlich, wie viel sich in zehn

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