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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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sich«, sagte Borzan.
    »Was?«
    »Setzen Sie sich, und halten Sie mir Ihre Schuhsohle entgegen.«
    »Ach so …«
    Ash folgte der Aufforderung Borzans und ließ sich in die dicke Staubschicht nieder. Borzan griff Ashs Ferse und brannte den Anschluss-Code in das Syntho-Material der Sohle.
    »Benutzen Sie den Anschluss nur im äußersten Notfall. Ich habe meine Einsamkeit bislang genossen und möchte, dass es so bleibt. Ich will keine Horde von Gemini-Morax hier unten haben.«
    Ash nickte und erhob sich wieder.
    »Da wäre noch etwas.«
    Borzan sah Ash fragend an.
    Ash griff erneut in seine Overalltasche und brachte einen zweiten Datenträger zum Vorschein. »Diese Kopie beinhaltet den Zugangscode zu einem versteckten Speicherbereich des Fixstrom-Zentralrechners in der Amazonis Planitia. Er befindet sich in den oberirdischen Anlagen von Far Horizon , genauer in der Laborkuppel FH8. Der geheime Speicherbereich beinhaltet die astronomischen Koordinaten von Gemini Prime, der Heimatwelt unserer Peiniger. Ich möchte, dass Sie diese Kopie bei sich aufbewahren.« Ash hielt Borzan den Speicherchip hin.
    »Wozu?«, fragte Borzan und rührte sich nicht.
    »Ich habe keine Möglichkeit, an den Fixstrom-Zentralrechner heranzukommen, da ich in der Amazonis Planitia unter ständiger, ununterbrochener Beobachtung stehe. Und ich weiß nicht, wie sich die Lage entwickeln wird. Ich muss immer damit rechnen, dass mich Nummer Zwei doch noch ausschaltet. Es ist ein Gebot der Vernunft, diesen Zugangscode an einem zweiten, sicheren Platz aufzubewahren.«
    »Offenbar haben Sie großes Vertrauen zu mir, Doktor Tregarde.«
    Ash nickte. »Ich vertraue Ihnen. Und ich hoffe, dass auch Sie mir vertrauen.«
    Borzan verzog den Mund ein wenig und nahm dann den Datenträger aus Ashs Hand.
    »Erst einmal müssen wir die Besatzer des Solsystems ausschalten«, murmelte Borzan.
    »Es liegt an Ihnen, Doktor«, sagte Ash.
     
    *
     
    Limonow-Werft im Orbit des Mars
    31. Juli 2258, 8:07 MST
     
    Ash musste sich widerwillig eingestehen, dass er beeindruckt war von der Leistungsfähigkeit der Gemini. Die Techniker dieses Konglomerats von Implantat-Trägern hatten es in nur drei Tagen nicht nur vermocht, einen Großhangar in eine Kampfquallen-Replizierungshalle umzubauen, sondern hatten es auch zuwege gebracht, einen Spezial-Scanner zu konstruieren, dessen DM-Detektoreinheit nach den durch das HIVE vermittelten Aufzeichnungen von Nummer 39 hergestellt worden war.
    Ash blickte hoch zum zweigeteilten Panoramaschirm. Es war fast völlig still hier im zentralen Kontrollraum der Orbitalen Limonow-Werft.
    Die linke Seite des Bildschirms gab die Ansicht des Bugteleskops einer umgebauten und automatisierten Fähre wieder, während in der rechten Hälfte eine Kameradrohne die Außenansicht dieser Fähre lieferte. Und dieser letzte Anblick war frappierend. Ein solches Raumgefährt hatte wohl noch niemand hier im Kontrollraum gesehen. Es bestand in der Hauptsache aus zwei fliegenden Fusionsreaktoren, die durch ein Stahlgestänge zusammengekoppelt worden waren. Über die Reaktormäntel liefen die Röhren der Wärmetauscher, während an das untere Gestänge zwei gewaltige Turbinen nebst Generatoren montiert worden waren. Die Fähre selbst war auf das obere Gestänge geschweißt worden und lieferte den Schub für dieses bizarre Raumvehikel. Der Fährenbug war durch ein Modul ersetzt worden, wie es wahrscheinlich in der gesamten Galaxis noch niemand gesehen hatte. Es handelte sich um einen Dunkle-Materie-Scanner, um ein völlig neuartiges und bislang nicht getestetes Gerät, das ohne die Hilfe des HIVE nicht hätte gebaut werden können.
    »Wenn die Qualle gar nicht aus Dunkler Materie besteht oder über keine DNA oder ein DNA-Äquivalent verfügt, war alles umsonst«, sagte Ash an Nummer Zwei gewandt, der neben ihm stand.
    »Erst einmal muss diese irrsinnige Apparatur überhaupt funktionieren«, entgegnete der Leslie-Klon. »Wie lange kann überhaupt abgetastet werden?«
    »Etwa einhundert Millisekunden. Mehr Energie ist nicht da. Aber das müsste reichen, um die komplette Struktur einer Körperzelle auf atomarer Basis zu scannen – so die Qualle denn überhaupt auf organischen Zellen aufgebaut ist.«
    Der fliegende DM-Scanner hatte dreißig Millionen Kilometer hinter sich gebracht und war mittlerweile am Rand jenes Areals angelangt, in dem vor fünf Tagen das Star Corps den Fixstrom verlassen hatte und auf erste Abwehrverbände der Gemini getroffen war.
    Auf der linken

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