Sternenfaust - 185 - Das erloschene Reich
dir?« , wollte Jinu wissen.
»Es ist soweit!« , antwortete er nur.
Erneut bäumte sein Körper sich auf. Die Wucht, die sich in ihm entfaltete – ihn überrollte – begrub ihn unter einer Lawine von Bildern.
Das Akoluthorum pulsierte auf seiner Brust, und fast beiläufig glaubte Taro zu erkennen, dass dies der Quell nicht nur der Erschütterungen war, die ihn durchliefen, sondern auch der immer eindringlicher werdenden Bilder, die sich in ihm formten.
Taro sammelte alle seine Gedanken und verschmolz umgehend mental mit Cyx.
Cyx reagierte prompt und glitt heran.
»Ich komme wieder!«, rief er den beiden Frauen zu, doch wenn er ehrlich war, waren sie bereits aus seinem Bewusstsein entschwunden. Er hörte noch nicht einmal, was die beiden antworten.
Die Heros-Sprünge führten ihn hinaus. Hinaus in die endlose Welt der Sterne.
In seinen Gedanken waren die Bilder zur Ruhe gekommen, und seither überstrahlte ein einzelnes alle anderen davor. Eine seltsame künstliche Welt, die eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Taro ausübte.
Weder ganz wach noch schlafend durcheilte er mit Cyx die Himmelsräume und steuerte zielsicher auf das Gebilde zu, das er zunächst nur in seiner Vision gesehen hatte, das bald aber schon ganz real vor ihm in der eisigen Stille trieb.
Doch er spürte noch etwas. Er spürte die Anwesenheit eines Tenebrikoners, der ebenfalls hier lauerte und der es auf das gleiche Ziel abgesehen hatte.
Der geistige Schlag, den das Ungeheuer führte, traf sowohl Taro als auch seinen Eponen völlig ungewappnet.
Wie ein Blatt im Sturm torkelten sie hilflos durch die Sternennacht. Und während Taro noch verzweifelt Gegenwehr zu leisten versucht, erfolgte bereits der nächste Angriff, der Cyx und ihn noch brutaler durch die Leere drosch.
Kaum noch bei Sinnen, fast wehrlos dem finalen Schlag des Tenebrikoners ausgeliefert, hatte Taro eine neuerliche, diesmal weniger spektakuläre, aber umso verlockendere Vision. Vor seinem geistigen Auge tauchte eine Hand auf, die ihn drängte, nach ihr zu greifen.
Und während das Ungeheuer in seiner Nähe sich sammelte, um zu Ende zu bringen, was es mit zwei verheerenden Schlägen vorbereitet hatte, folgte Taro instinktiv dem, was ihm als Einziges noch Rettung verhieß. Aufs Engste mit seinem Eponen verbunden griff er nach der zierlichen Hand …
… und fühlte im nächsten Moment schon harten Boden unter sich.
Seine Augen versuchten sich an die veränderte Umgebung zu gewöhnen.
Taro wusste nicht, wo er war. Waren dies Skianer? War dies vielleicht eine Falle?
Hatte der Tenebrikoner ihn besiegt?
Er griff zu seiner Stabwaffe.
Und dann spürte er einen brennenden Schmerz, der sein Bewusstsein auslöschte.
*
S.C.S.C. STERNENFAUST III
Dana Frost berührte das Kom-Panel und begann zu sprechen: »Dana Frost an die gesamte Besatzung der STERNENFAUST. Ich weiß, dies alles ist für Sie verwirrend. Sie alle haben viele Fragen. Dennoch appelliere ich ausdrücklich an Sie: Bewahren Sie Ruhe. Als Besatzungsmitglieder eines Raumschiffs des Star Corps muss ich Ihnen nicht erklären, wie wichtig es ist, Ruhe zu bewahren. Ich zähle auf Sie alle! Und ich werde – soweit es mir möglich ist – alle Fragen beantworten. Vorerst kann ich Ihnen nur so viel sagen: Die STERNENFAUST folgt einem neuen Auftrag. Ziel dieses Auftrags ist nichts Geringeres, als die Galaxis zu retten. Wir alle werden dafür kämpfen, eines Tages wieder in unsere Galaxis zurückzukehren, die wir zurückgelassen haben. Damit wir all jene Wiedersehen, die wir dort zurücklassen mussten. An diesem Glauben, an dieser Hoffnung, müssen wir gemeinsam festhalten. Dana Frost, Ende.«
In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Brücke. Es war Commodore Taglieri. Er hielt einen Nadler in der Hand. Neben ihm befanden sich Colonel Yefimov und Private Ghufran.
»Ratspräsident Taglieri«, sagte Captain Mulcahy und runzelte die Stirn.
»Das ist nicht Ratspräsident Taglieri«, erklärte Dana vorsichtig. »Das ist Commodore Taglieri aus dem Jahr 2258.«
»Was geht hier vor?«, sagte Taglieri und deutete mit dem Nadler auf Dana, während seine Augen hektisch hin und her blickten.
»Wir wussten nicht, was wir tun sollten«, erklärte Colonel Yefimov und zuckte ratlos mit den Schultern. »Der Ratspräsident … Admiral Taglieri griff sich einen Nadler und bedrohte unsere Marines. Er verlangte, zur Brücke gebracht zu werden. Um niemanden zu gefährden, haben wir ihn hierher begleitet. Wir wussten
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