Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
Vom Netzwerk:
denken, Lieutenant!«, erläuterte Mulcahy ungerührt. »Sie sind besessen von diesem Ort.« Joelle spürte, dass ihn nichts mehr umstimmen würde.
    »Sir«, mischte sich nun Yefimov ein. »Ich schlage vor, wir überprüfen zumindest, was sich dort befindet.«
    Mulcahy nickte. »Wir schleichen uns an. Sie, Lieutenant Sobritzky, werden nicht von meiner Seite weichen. Verstanden?«
    »Verstanden, Sir!« Joelle atmete heimlich auf und spürte, wie sich ihr Herzschlag beruhigte.
    Langsam schlich sich das Team voran. Schließlich durchquerten sie einen Torbogen.
    Und erstarrten!
     
    *
     
    In der hintersten Ecke des Raumes wankte ein grauenvolles Wesen.
    »Was ist das?«, wollte Mulcahy von Nautia wissen.
    »Ich hatte nie geglaubt, dass es so ein Wesen gibt«, erklärte die Gyaan. »Ich kenne so ein Wesen nur aus den Erzählungen der Alten. Ich hielt sie immer für Märchen, mit denen man Halbwüchsige zu einem demütigen Leben erziehen wollte.«
    »Was ist es?«, fragte Joelle.
    »Es ist ein riesiger Hehl!«
    Die Fangarme des Wesens peitschten durch die Luft.
    Yefimov zielte mit dem Nadler und wartete auf den Feuerbefehl.
    Nautia schoss eine Ladung ihres Gifts ab, aber der Tentakel des Hehls zuckte nicht einmal.
    Stattdessen schien der Boden leicht zu beben. Dann schälte sich etwas anderes aus der Dunkelheit.
    »Der Tenebrikoner!«, rief Yefimov und gab seinen Marines ein Zeichen.
    Joelle konnte das unheimliche Wesen nun deutlicher erkennen als beim ersten Angriff. Der Tenebrikoner erinnerte entfernt an eine Gottesanbeterin. Er hatte vier mechanische Glieder, mit denen er sich fortbewegte und zwei klauenbewährte Arme. Seine Gestalt verschwand immer wieder schemenhaft.
    Die Marines, die dem Wesen auf der STERNENFAUST persönlich begegnet waren, hatten später erzählt, es sei gewesen, als habe man den Tenebrikoner nicht wahrnehmen wollen . Und es stimmte: Die schwarzen Muster, die sich immer wieder auf seiner Haut abzeichneten, taten regelrecht in den Augen weh. Sie waren wie eine Erinnerung, die man unterdrücken wollte.
    Plötzlich wurde Joelle klar, dass sie es gewesen sein mussten, die dieses Monstrum zu dem Hehl geführt hatten.
    »Ein Ankrile«, flüsterte Taro.
    Joelle riss die Augen auf. Wovon sprach der Karolaner?
    »Dieser Hehl ist in Wahrheit ein Ankrile!«
    Nun begann Joelle zu verstehen. Dieser Riesen-Gyaan war also kein Monstrum, sondern ein Wesen, das erschaffen wurde, um gegen Tenebrikoner zu kämpfen. Nicht so wie Taro, der auch von einer Wandlung erzählt hatte, die aus ihm einen Ankrilen gemacht hatte. Offenbar waren die Gyaan von Natur aus nicht in der Lage, Ankrile zu werden.
    In diesem Moment sah Joelle, wie Nautia sich vor ihren Augen auflöste. Sie glaubte für einen kurzen Moment, zu sehen, wie Nautia halbtransparent auf den Riesen-Gyaan zuflog. Dann verschwand sie vollständig und verschmolz mit ihrem ins Riesenhafte vergrößerten Artgenossen.
    »Was geschieht da?«, wollte Yefimov wissen. Fassungslos sah er sich um.
    Die Marines und anderen Mitglieder ihrer zwei Fireteams zielten mit ihren Waffen auf den Tenebrikoner, der sie bislang nicht beachtet hatte.
    »Nautia reitet ihren Eponen«, erklärte Taro, »um dem Ankrilen im Kampf gegen den Tenebrikoner beizustehen.«
    »Dem Ankrilen?«, fragte Captain Mulcahy.
    »Der Riese ist der Wächter eines Akoluthorums«, erklärte Taro. »Er ist wie ich ein Ankrile. Er ist … allein.«
    Zwei Falten bildeten sich zwischen den Augenbrauen von Mulcahys Gesicht.
    »Jeder Ankrile ist irgendwie infiziert«, erklärte Turanagi. »Taro hat es mir erklärt, doch ich habe nicht alles verstanden. Ich weiß nur, dass jeder eine Wandlung durchlaufen muss, um ein Ankrile zu werden. Nur dadurch ist er in der Lage, Tenebrikoner zu bekämpfen. Doch das macht die Ankrilen auch zu Außenseitern. Dieser Gyaan ist so ein Außenseiter. Und daher haust er seit Urzeiten einsam in diesen Katakomben.«
    Der Ankrile stöhnte auf. Der Laut entwich der verhornten Mundöffnung und hallte von den Wänden wider.
    Sein Leib war sicherlich drei Meter groß und reichte beinahe bis zur Decke dieses größten der unterirdischen Räume.
    Der Riesen-Gyaan bäumte sich auf und stieß an die Decke. Gestein brach daraus hervor und prasselte auf die Menschen und Gyaan nieder, die fassungs- und tatenlos dabei zusehen mussten, wie der Tenebrikoner den Ankrilen attackierte.
    Erneut bäumte sich der Riese auf, seine Tentakel wirbelten durch die Luft.
    »Deckung«, rief jemand, und die Menschen

Weitere Kostenlose Bücher