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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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selten so bereut, einem außerirdischen Volk – zudem einem, dem die Menschheit bereits mehrfach im Konflikt gegenübergestanden hatte – so wenig Beachtung geschenkt zu haben. Er wusste nichts über die Anatomie der Msssarrr, nichts über ihre körpereigenen Waffen.
    Und schon gar nicht wusste er etwas über ihre Sprache.
    War das zwischen den Mandibeln ein Giftstachel? Wollte die Spinne ihn betäuben, um sein Gehirn auszusaugen? Die Aversion, die Lieutenant Commander Mutawesi gegen die Msssarrr hegte, war leicht nachvollziehbar. Und auch die Hölle, die Mutawesi durchlitten hatte, als er monatelang Gefangener dieser Monster gewesen war.
    In behäbiger Langsamkeit kroch die Spinne näher, wobei sie immer wieder Klacklaute ausstieß.
    Max schloss die Augen und keuchte hervor: »Mein Name ist Lieutenant Commander Max Brooks. Ich stamme vom Star Cruiser STERNENFAUST. Wir kamen auf diese Welt in einer friedlichen Mission.« Er machte sich keine Hoffnungen, dass das Wesen ihn verstehen konnte. Als das Alien ihn mit einer seiner Klauen berührte, zuckte er zusammen und konnte ein Wimmern nicht länger unterdrücken. »Ich kann Ihnen versichern, mein Gehirn schmeckt scheußlich.«
    Der Msssarrr antwortete mit einem Zischen. Die Mandibeln schoben sich näher, dann war der Stachel auch schon direkt neben seinem Hals.
    »Tun Sie das nicht.« Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, während Tränen heiß über seine Wangen rannen.
    Erneut ein Zischen, dann der Einstich.
     
    *
     
    In einem kontrollierten Gleitflug sank sein Sessel der Oberfläche entgegen.
    Die Antigraveinheit, die in dem Sitz integriert war, schien durch die 5D-Strahlung des Schirms phasenweise beeinträchtigt zu werden. Zwei Mal kam es zu kurzen Aussetzern, was die interne KI jedoch auszugleichen verstand.
    Trotzdem trieb sein Sessel ab.
    Längst hatte Robert die anderen aus den Augen verloren. Weder die Marines noch Max Brooks hatten den gleichen Vektor eingeschlagen wie er. Eine Korrektur der Flugbahn war auch kaum möglich. Die KI in den Sesseln beherrschte nur die notwendigsten Notfallprogramme.
    Prallfelder, die jedoch nur eine Haltbarkeit von wenigen Minuten hatten, schützten vor dem Wind.
    Mit zitternden Fingern tastete Robert über die Sauerstoffmaske, die sein Gesicht bedeckte und prüfte, ob sie noch sicher saß.
    Die Antigraveinheit hielt durch, bis er noch zwanzig Meter über dem Boden war. Im gleichen Augenblick, als das Panel auf seiner Armlehne rot aufblinkte, versagte das Modul und Robert legte die letzten Meter im freien Fall zurück.
    Hart durchschlug sein Sitz das dichte Blätterdach eines Waldes. Äste kratzten über sein Gesicht. Einer bohrte sich schließlich schmerzhaft in seine Rippen.
    Die Widerstände verlangsamten den Fall glücklicherweise. Trotzdem presste es Robert die Luft aus den Lungen, als der Konturensessel schließlich auf den Boden krachte.
    Mit zitternden Fingern aktivierte er die Entriegelung, worauf der Sicherheitsgurt in die Lehne eingezogen wurde. Das Notfallfach unter dem Sitz hatte sich verkantet und konnte nur mit einigen kräftigen Tritten aufgebrochen werden. Robert zog einen Handscanner, einen Nadler und einen Translator hervor. Bereits auf den ersten Blick musste er erkennen, dass der Sprachcomputer bei der Bruchlandung etwas abbekommen hatte. Das Touch-Display war gesprungen, die Bedienelemente wurden nicht mehr angezeigt. Er verstaute das Gerät trotzdem in seiner Beintasche. Womöglich konnte er es später irgendwie reparieren.
    Der Kampfanzug war größtenteils beschädigt, die Waffen nicht mehr zu gebrauchen. Lediglich der Nadler funktionierte noch.
    Da das Shuttle als verloren angesehen werden musste und ein Kontakt zur STERNENFAUST ohne den HD-Tranceiver nicht möglich war, blieb ihm lediglich noch eine Option. Er musste Kontakt zu den hier lebenden Aliens herstellen und darauf hoffen, dass sie nicht feindselig waren.
    Bereits beim Absturz war ihm eine Ansammlung an Gebäuden aufgefallen, die von einer hohen Mauer umgeben waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sie nicht genauer in Augenschein nehmen können.
    Robert zog den kleinen Rucksack mit den Notrationen hervor und ließ sich von den Anzeigen seines Hand-Scanners leiten.
    Die Gebäudeansammlung lag in südwestlicher Richtung.
    Schmatzend versanken seine Stiefel in dem feuchten Erdboden. Wasser perlte von den Blättern und tropfte auf ihn herab. Modernde Zweige lagen überall auf dem Weg zwischen den Bäumen.
    Langsam bahnte er sich den Weg

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