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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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erkannt haben, dass er anders war als sie. Warum verhielten sie sich so locker?
     
    *
     
    Als sie das Dorf betraten, fühlte Robert sich einmal mehr an eine mittelalterliche Stadt auf der Erde erinnert. Die Häuser waren aus grobem Stein gebaut und wirkten recht karg. Einige Dächer bestanden noch nicht einmal aus Ziegel, sondern offenbar aus einer Art Stroh-Lehm-Gemisch. Zwischen den Häusern verliefen einfache Straßen, die mit dreieckigen Pflastersteinen bepflastert waren. Die Menschen, die ihm begegneten, trugen entweder leichte Rüstungen aus Leder oder einfache Stoffkleidung in hellen Pastellfarben.
    Noch bevor er einen weiteren Versuch machen konnte, irgendwie Kontakt herzustellen, erklang ein schriller Ton. Die beiden Fremden zuckten zusammen und rannten davon.
    Kurz darauf brach überall in dem Dorf hektische Aktivität aus. Die wenigen einfachen Bewohner, die auf der Straße gewesen waren, flüchteten in ihre Häuser, während die Soldaten auf die Zinnen stürmten.
    Robert rannte hinter seinen beiden Begleitern her. An der Wand der Mauer führten unebene Stufen empor. Einige waren flacher als andere, immer wieder stolperte er über eine Erhebung. Als er endlich auf den Zinnen angekommen war, bereute er es in der gleichen Sekunde.
    Mit offenem Mund blickte er auf einen Horizont aus Leibern. Eine schwarze Front aus wuselnden Extremitäten und tückisch blitzenden Augen schob sich auf das Dorf zu.
    Robert begann unkontrolliert zu zittern, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Allein der Anblick der Msssarrr entfesselte erneut eine Flut aus Erinnerungen an seine Gefangenschaft bei den Gehirnfressern.
    Wie in Trance zog er den Nadler und richtete ihn auf die angreifende Armee. Er konnte auf keinen Fall zulassen, dass diese Menschen hier abgeschlachtet wurden. Es war ersichtlich, dass sie mit ihren lächerlichen Waffen keine Chance gegen eine solche Übermacht hatten.
    Robert aktivierte den Nadler, zielte auf die vorderste Reihe der heranrückenden Msssarrr und feuerte.
    Seltsamerweise besaßen die Angreifer weder Waffen noch eine Panzerung. Der Plan war zweifellos, durch ihre schiere Zahl die Verteidiger zu überrennen. Eine Taktik, die von großer Verzweiflung oder großem Hass zeugte.
    Aufseufzend ließ Robert den Nadler sinken. War es das, was aus ihm werden konnte? Hatte er nur darauf gewartet, es irgendwelchen Spinnenwesen heimzuzahlen? Und war es genau dieser unterschwellige Hass auf die Msssarrr, die ihn in der anderen Zeitlinie zu einem mehrfachen Mörder gemacht hatten?
    Der Fremde mit der tiefen Stimme nahm ihm die Entscheidung ab. Er blickte kurz auf seine eigene Waffe, besah sich dann den Nadler von Robert und griff danach.
    Bevor Robert wirklich begriff, was geschah, hatte der Einheimische auch schon angelegt und den Abzug betätigt.
    Der Nadler war auf Töten gestellt. Das leise Sirren war irreführend, denn es verbarg die Kraft, die in einem Nadler steckte. Tödliche Kleinstprojektile verließen mit fünffacher Schallgeschwindigkeit die Waffe und prasselten auf die angreifenden Msssarrr nieder.
    Die übrigen Soldaten hatten sich mittlerweile an den Zinnen versammelten und starrten mit offenem Mund auf das Geschehen.
    Als die erste Reihe der spinnenartigen Wesen fiel, krabbelten die Nachfolger einfach über die Barriere aus Leibern hinweg. Kannten diese verdammten Kriecher denn keine Trauer? Keine Angst?
    Der Fremde mit der tiefen Stimme hielt kurz inne, sichtbar beeindruckt von dem vielfachen Tod, den er mit Roberts Waffe über die Angreifer gebracht hatte. Sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an, dann zielte er erneut.
    Die Msssarrr stoppten ihren Angriff zögerlich. Die nachfolgenden Wesen hielten inne, rieben ihre Mandibeln aneinander und stießen dabei immer wieder Klacklaute aus.
    »Sie geben auf!« Aufgeregt deutete Robert auf die Msssarrr. »Geben Sie mir den Nadler zurück.« Immer wieder deutete er auf die Waffe.
    Tiefstimme ignorierte ihn. Stattdessen fokussierte der Einheimische erneut die Msssarrr. Dann berührte er erneut das Sensorfeld zum Feuern.
    Spinne um Spinne fiel, viele von ihnen wussten sicher nicht, was sie überhaupt getroffen hatte.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    24. April 2273, 13.18 Uhr
     
    »Shesha’a!«, forderte Dana. »Gibt es neue Erkenntnisse?«
    »Die feindlichen Einheiten beachten uns nicht«, erklärte Shesha’a, die mittlerweile ihre Schicht an der Ortungskonsole angetreten und damit Commander Austen abgelöst hatte. »Diese Msssarrr

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