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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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durch dichtes Gestrüpp, das in allerlei seltsamen Farben schimmerte. Er lief über violettes Gras und betrachtete Bäume, die mit roten Blattern bedeckt waren.
     
    *
     
    Zur Mittagszeit erreichte Robert die Ausläufer des Waldes. Am Horizont wurden die ersten Gebäudespitzen sichtbar.
    Hungrig verzehrte er einen Riegel aus der Notration, nahm eine Vitamintablette und stürzte gierig das Wasser hinunter. Bei gleichbleibendem Verbrauch würden die Notrationen in drei Tagen aufgebraucht sein.
    Sobald er das Dorf erreicht hatte, musste er – entsprechend dem, was er vorfand – eine Strategie entwickeln. Es war davon auszugehen, dass die STERNENFAUST ein Team schickte, das die Überlebenden des Absturzes bergen sollte, sobald ein weiterer 5D-Dislokator zur Verfügung stand. Wen würden sie noch finden?
    Robert unterdrückte jeden Gedanken an das Schicksal seiner Kameraden. Er war schon einmal der einzige Überlebende einer Mission gewesen. Damals hatte er oft zu hören bekommen, welches »Glück« er doch hatte, von den Msssarrr verschont geblieben zu sein.
    So etwas konnte nur jemand behaupten, der nicht wusste, wovon er redete. Als Einziger eine Katastrophe zu überleben, das hatte mit Glück nichts zu tun.
    Als Robert das Dorf erreichte, runzelte er verwirrt die Stirn. Die Scanner der STERNENFAUST hatten beim kurzen Anflug auf Perl V eindeutige Signale empfangen, die auf eine hochstehende Zivilisation hindeutete. An verschiedenen Punkten des Planeten hatte es ein reges Funkaufkommen gegeben, ebenso hatten kleinere Antigraveinheiten geortet werden können.
    Der Wall vor ihm deutete jedoch eher auf einen mittelalterlichen Stand hin.
    Eine etwa sieben Meter hohe Mauer umzäunte die Gebäude. An etlichen Stellen gab es herausgebrochene Schneisen, als hätte ein Rammbock den Wall dort zum Einsturz gebracht.
    Hinter den Zinnen lugten behelmte Köpfe hervor. Unverständliche Worte hallten an Roberts Ohr.
    Langsam kam er näher, die Hände dabei erhoben. »Ich komme in Frieden!« Natürlich wusste er, dass weder die erhobenen Hände noch seine Worte für die Fremden irgendeine Bedeutung haben konnten.
    Genau solche Situationen waren es, weshalb er Erstkontakte außerhalb eines Raumschiffs verabscheute. Selbst mit einem Translator wusste man nie, was im Kopf eines Aliens vorging.
    Zwei der Wachsoldaten traten durch eines der Tore, die in regelmäßigen Abständen im Schutzwall klafften.
    Gemächlich trotteten sie auf ihn zu. In ihren Händen trugen sie eindeutig Schusswaffen. Robert starrte die Fremden verblüfft an, die aus der Nähe gar nicht mehr so fremd wirkten.
    Sie waren beide hochgewachsen und schlank, und eindeutig humanoid. Ebenso wie die übrigen Gesichter auf den Zinnen, besaßen die beiden eine stark pigmentierte Hautfarbe.
    Plötzlich hielten die beiden inne, rissen erschrocken die Münder auf und deuteten direkt auf Robert. Bevor dieser etwas sagen konnte, richteten sie ihre Schusswaffen aus und drückten ab.
    Reflexartig ließ Robert sich fallen.
    Doch der Schuss war nicht für ihn bestimmt gewesen. Als er wieder zitternd auf die Beine kam und sich umwandte, lag hinter ihm ein toter Msssarrr.
    Mit offenem Mund starrte Robert auf den Leib des Spinnenwesens.
    Wie hatte er nur glauben können, dem Albtraum endlich entronnen zu sein? Nichts hatte sich verändert. Er zitterte leicht, als der Msssarrr ein leises Zirpen ausstieß.
    »Danke«, presste er in Richtung der Fremden hervor, während er die Spinne nicht aus den Augen ließ.
    Einige der Extremitäten zuckten noch.
    Einer der beiden Soldaten, der ständig die Augen zusammenkniff, zielte erneut und beendete das Leben der Spinne mit einem weiteren Schuss.
    Während der Fremde sich stolz sein Werk ansah, trat der andere Soldat auf Robert zu und schlug ihm freundlich mit der Hand gegen die Brust. Dabei sagte er mit tiefer Stimme etwas Unverständliches.
    Endlich konnte Robert sich von dem Anblick losreißen und besann sich seiner Situation.
    »Ich komme von dort«, sagte er und deutete in den Himmel. »Aus dem All.«
    Der Fremde mit der tiefen Stimme runzelte die Stirn, schüttelte verwundert den Kopf, und wandte sich ab. Winkend bedeutete er Robert, ihm zu folgen.
    Robert blickte sich noch einmal sichernd um, dann folgte er ihnen.
    Erst jetzt bemerkte er, dass sich die Einheimischen durchaus von ihm unterschieden. Zum einen besaßen sie keine Lippen, ihre Augen hatten jedoch zwei Lider, ähnlich den Nickhäuten der Kridan. Somit mussten sie aber längst

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