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Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Titel: Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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länger gedauert.
    Dana sah in müde und abgeschlagene Gesichter. Es dauerte einige Zeit, bis man sich von der Erfahrung erholte, den eigenen Körper nicht mehr kontrollieren zu können.
    Einige der Amulettträger kauerten am Boden, keuchten oder lagen mit blassem Gesichtsausdruck in einer Ecke. Die Prime hatte jedes der Amulette an sich gebracht. Besonders schlimm hatte es Romana Hel’gara erwischt. Ihre Haut veränderte immer wieder die Oberfläche, Gliedmaßen verformten sich und gutturale Laute drangen aus ihrem Mund.
    Nur Dana selbst hatte die Trennung von ihrem Akoluthorum relativ gut überstanden. Noch immer hatte sie das Gefühl, jemand hätte ihr den Arm amputiert, ihre Seele aus dem Körper gerissen. Doch im Vergleich zu den anderen Dodekoren konnte sie wenigstens noch klar denken.
    Das Schott fuhr zur Seite, und die Prime schritt, begleitet von fünf Marines, die sie schützend flankierten, in den Raum. »Ich habe genug von Ihrem Widerstand, Dana Frost«, tönte sie. »Dieses Mal werde ich kein Risiko eingehen.«
    »Deshalb ist der Laril gestorben, richtig? Er trug ein Akoluthorum und setzte sich zur Wehr.« Dana erhob sich und trat so dicht an die Prime heran, wie es die Marines zuließen. »Er hat das Amulett vor Ihnen versteckt und sich dann geopfert. Er kämpfte nicht gegen den Eponen, er kämpfte gegen den Companion.«
    »Die Milchstraße darf niemals wiedererschaffen werden«, sagte die Prime. »Die Amulette sind in ihrer erwachten Form, wenn sie ihren Träger gefunden haben, nahezu unzerstörbar. Doch wenn sie schlafen, sind sie verwundbar.«
    »Das Amulett des Laril, sie wollen es vernichten?«
    »Was für eine Frage.« Die Prime lachte auf. »Natürlich will ich das. Das ist die große Schwäche in Ihrem Plan, Commodore Frost. Ich muss nur ein einziges Glied der Kette zerstören, und der gesamte Plan ist gescheitert. Die einzelnen Glieder werden im Nichts verwehen.«
    »Und was ist dann mit Ihrer Heimat?«, rief Dana. »Andromeda wird von Anti-Prana-Energie verschlungen. Die Tenebrikoner vernichten Ihr auferstandenes Volk.«
    »Die Tenebrikoner sind keine Gefahr«, sagte die Prime. »Unsere Macht war so viel größer. Und sie wird es wieder sein. Andromeda gehört uns. Die Skianer werden uns genauso dienen wie alle anderen.«
    »Große Worte. Aber kommen wir zum Wesentlichen. Was haben Sie mit uns vor?«
    Die Prime wandte sich ab. Im Hinausgehen sagte sie: »Ich werde unsere Geschichte beenden, wie sie begann. Und eine tote Welt spielt dabei die Hauptrolle.« Kurz vor dem Verlassen des Raums hielt sie noch einmal inne. »Das amüsante an der Sache ist, dass Sie Ihrem kleinen Wunderamulett schon sehr nahe waren. Da sie den Symbionten zu uns zurückgebracht haben, berichtete er uns, wo der Ankrile das Amulett versteckte. Es ist in dem System, in dem er sich auch in die Sonne stürzen wollte, um sein Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Dank Ihnen kann ich es nun aufsuchen und in Sicherheit bringen.« Mit diesen Worten verließ die Prime den Raum und nahm jede Hoffnung mit sich.
     
    *
     
    Lark-System, Lark 3
    außerhalb der habitablen Zone
    19. Dezember 2273
    8:00 Uhr
     
    In langsamer Erbarmungslosigkeit schloss sich die Luke des Shuttles.
    Feingranularer Steinstaub wurde aufgewirbelt, als das Antigravmodul die einzige Fluchtmöglichkeit von der Oberfläche forttrug.
    »Die Sicherheitsprotokolle der STERNENFAUST III müssen dringend überarbeitet werden«, stellte Commodore Taglieri trocken fest. »Schon wieder.«
    Dana sah dem glühenden Schweif hinterher, den die SF-2 in der Atmosphäre hinterließ. Sie kommentierte Taglieris Bemerkung mit einem kurzen Auflachen. Wie oft wollte sie sich die STERNENFAUST eigentlich noch entführen lassen? Ob religiös-fanatische Kridan, Alpha-Genetics oder Gemini – ihre Feinde fanden immer einen Weg.
    Lieutenant Sciutto trat zu ihnen und schüttelte bedauernd den Kopf. »Der Zustand der Akoluthorumsträger – oder sollte ich eher sagen, der ehemaligen Träger – verschlechtert sich«, sagte sie. »Doktor Scott tut, was sie kann, aber ohne Medikamente sieht es böse aus.«
    Die Steinwüste von Lark 3 bot kaum Unterschlupf vor dem peitschenden Wind und den winzigen, scharfkantigen Partikeln, die durch die Luft tobten. Sie besaßen weder Nahrung noch medizinisches Material.
    Die Prime hatte jedem Ausgesetzten eine Atemmaske zugestanden, die an einer einzelnen Sauerstoffflasche angeschlossen war. Es war absurd, fast so, als wüsste die Prime selbst nicht, was sie

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