PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
PROLOG
Nach dem Ende des Großen Andromeda-Krieges, der mit der
Vernichtung jener größenwahnsinnigen Renegaten endete, die
sich »Meister der Insel« genannt hatten, kehrte die
Interventionsflotte des Solaren Imperiums wieder in die heimatliche
Galaxis zurück. Sie überließ die Nachkommen der
Ersten Menschheit, die Tefroder, ihrem Schicksal und damit den
rachedurstigen Maahks, die vor rund 50 ooo Jahren irdischer
Zeitrechnung von den aus der Milchstraße flüchtenden
Lemurern aus Andromeda vertrieben worden waren, sich in der
Satellitengalaxis ANDRO-Alpha niederließen und später
versuchten, die Milchstraße zu erobern. Dabei waren sie auf die
Nachkommen von Kolonial-Lemurern gestoßen, die in den 40 ooo
Jahren, die seit dem Exodus der Menschheit verstrichen waren, zwei
Imperien aufgebaut hatten: das der Akonen und das der Arkoniden,
ihrer direkten Nachkommen. In einem Jahrhunderte dauernden
Vernichtungskrieg, der durch eine Fehleinschätzung des
maahkschen Metabolismus »Großer Methankrieg«
genannt wurde, schlugen die Arkoniden unter Aufbietung aller
Kraftreserven schließlich die Maahks. Nur wenige entkamen nach
ANDRO-Alpha. Nachdem die Maahks zweimal vernichtend von Menschen
geschlagen worden waren, mußten sie sich den Nachkommen der
Lemurer, die sich inzwischen Tefroder nannten und von den Meistern
der Insel regiert wurden, bedingungslos unterwerfen. Da sie damals
völlig am Ende ihrer Kraft waren, blieb ihnen nichts weiter
übrig. Sie wurden zu Vasallen der MdL Aber noch niemals in der
galaktischen Geschichte hatten sich hochintelligente, tapfere und
fortpflanzungsfreudige Lebewesen auf ewig mit dem Joch der Sklaverei
abgefunden. Auch die Maahks fanden sich nicht damit ab. Doch sie
waren zu klug und dachten viel zu logisch, als daß sie ihre
Kräfte in einem Partisanenkrieg verzettelt hätten. Sie
dienten den Meistern der Insel und arbeiteten gleichzeitig an einem
Zehntausend-Jahresplan, dessen Zielsetzung die Rückeroberung
ihrer Ursprungsgalaxis war. Kurz vor dem Ablauf dieser Zeitspanne
sahen sie sich zum drittenmal mit einer menschlichen Streitmacht
konfrontiert: den Terranern, direkten Nachkommen der alten Lemurer
und Vettern der Tefroder und MdL Zwar wollten die Terraner nicht
erobern, sondern den Weg und das Schicksal ihrer Ahnen erforschen,
von denen sie zu diesem Zeitpunkt nichts wußten, aber auf
Befehl der Mdl stellten sich die Maahks ihnen entgegen. Ein dritter
Vernichtungskrieg schien bevorzustehen. Da verständigten sich
die fortschrittlichsten und vorausschauendsten Maahks und Terraner
und kamen zu dem Schluß, daß ihr Kampf sinnlos war und
nur dem gemeinsamen Feind nützte, den Meistern der Insel. Maahks
und Terraner verbündeten sich und schlugen in zahlreichen
erbitterten und verlustreichen Kämpfen die Hilfsvölker der
Mdl und schließlich die Mdl selbst.
Aufgrund eines Vertrages war die terranische Interventions-fiotte
verpflichtet, sich nach dem Sieg über die Mdl auf schnellstem
Wege aus Aadromeda zurückzuziehen und sich nicht in die weiteren
Ereignisse ihrer Nachbargalaxis einzumischen. Daran änderte auch
die Tatsache nichts, daß den Terranern zur Zeit des
Vertragsschlusses nicht bekannt gewesen war, welches Schicksal ihren
Vettern, den Tefrodern, bevorstand, nämlich die erbarmungslose
Ausrottung durch die Maahks, die nicht nur von Rachegefühlen,
sondern auch von begründeter Furcht vor einer dritten
Dezimierung und Vertreibung durch die Menschheit Andromedas getrieben
wurden.
Mit dem bitteren Gefühl, die Nachkommen ihrer eigenen Urahnen
zugunsten des intergalaktischen Friedens zu opfern, erfüllten
die Terraner ihre Vertragspflicht und kehrten Andromeda den Rücken.
Sie spürten instinktiv, daß ihre Handlungsweise zwar
logisch war, aber im Grunde genommen gegen ungeschriebene Gesetze
verstieß.
In dieser Situation erschien ihnen das Auftauchen eines
übermächtigen Wesens wie ein Licht in der Nacht. Tengri
Lethos,
der »Hüter des Lichts«, besaß in seinem
Ewigkeitsschiff Machtmittel, die die Kampfkraft der maahkschen und
terranischen Flotten zu einem Nichts degradierte. Er erklärte
unmißverständlich, daß es seine Pflicht sei,
zwischen Maahks und Tefrodern zu vermitteln, um die Vernichtung der
Tefroder zu verhindern. Angesichts seiner Machtfülle erschien
das durchaus realisierbar
— aber der Hüter des Lichts wies die Anwendung
physischer und psychischer Gewalt weit von sich. Die Masse der
Terraner zweifelte angesichts jener befremdenden Anschauung an
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