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Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Titel: Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Er spürte, wie Blut aus seiner Nase schoss. Es kostete ihn all seine Kraft, bei Bewusstsein zu bleiben und den mentalen Kontakt zu seinem Eponen nicht zu verlieren.
    Als sich Taros Gedanken klärten, hatte Cyx schon die Hälfte der Strecke zur STERNENFAUST zurückgelegt. Instinktiv steuerte sein Epone einen vertrauten Hafen an. Taro griff lenkend ein und navigierte ihn direkt auf die Krankenstation zu.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST
    3. Dezember 2273
    13:20 Uhr
     
    »Alles in Ordnung, Taro?« Dana Frost trat an die Krankenliege des jugendlichen Karolaners, der gerade mit einem feuchten Tuch eingetrocknetes Blut von seinem Gesicht wischte. Die Strähnen seines goldblonden Haares lösten sich dabei, sodass er sie immer wieder zur Seite schieben musste.
    Als Taro zaghaft nickte, fuhr Dana fort: »Was ist dort draußen passiert?«
    Taro schluckte. In seinen bronzenen Augen blitzte für wenige Augenblicke Panik auf. »Ein Reiter verlor die Kontrolle über seinen Eponen. Konnte Doktor Tregarde ihn retten?«
    Seufzend schüttelte Dana den Kopf. »Er führt gerade eine eingehende Untersuchung durch. Ich fürchte allerdings, dass er auch nicht mehr herausfinden wird als das Offensichtliche, nämlich dass das Vakuum des Alls ihn umgebracht hat. Weitere Informationen wird die Analyse wohl kaum zutage fördern.«
    »Er hatte Angst«, sagte Taro. »Sein mentales Rufen hallte durch das System wie das Brüllen eines verendenden Zitok-Bullen. Ich versuchte ihn zu retten, doch sein Epone warf ihn ins All.«
    Taros Volk tauschte Informationen über die Sprache, Gefühle aber mittels geistiger Kommunikation aus. So zumindest hatte Taro es immer erklärt. »Mir war nicht klar, dass Sie Emotionen über größere Entfernungen auffangen können«, sagte Dana.
    »Das tue ich auch nicht.« Taro sprang von der Konturenliege. »Die Angst und die Panik des Fremden hallten aber so laut durch das System, dass ich sie über enorme Entfernungen wahrnehmen konnte. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt.«
    Dana nickte bedächtig. »Wie geht es Ihrem eigenen Eponen?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich will nur sichergehen, dass er mit Ihnen nicht eines Tages das Gleiche tut.«
    »Sie glauben, der Wahnsinn des fremden Heros-Eponen könnte auf ihn übertragen worden sein?«
    »Wahnsinn, Verwirrung … Wie auch immer wir es nennen wollen.«
    Taro ließ die letzte Frage unbeantwortet. »Cyx geht es gut. Was auch immer mit dem fremden Heros-Eponen geschah, Cyx ist davon nicht betroffen.«
    Bisher , dachte Dana. Die Gefahren Andromedas lauerten an jeder Ecke, wie sie wusste. Kopfschmerzen entpuppten sich als Viren, Energiequellen als Akoluthoren, fremde Feinde wie die Tenebrikoner als übermächtig.
    Sie verdankten es einzig dem HD-Antrieb, dass sie den Tenebrikonern stets entkamen.
    Gerade für kurze Erkundungsmissionen oder beim Erstkontakt mit einheimischen Spezies spielten Taro und sein Epone eine unersetzliche Rolle. Mit seinem Heros-Eponen war der Karolaner dazu in der Lage feste Materie zu durchdringen und Strecken von einigen Lichtjahren im All zurücklegen. Er war als einziger imstande, die Tenebrikoner aufzuspüren und sich ihnen zu widersetzen. Und mithilfe der universellen Geistsprache konnte er eine Verständigung mit fremden Völkern ermöglichen.
    Dana wandte sich um, als die Tür der Krankenstation mit einem Zischen zur Seite glitt.
    Savanna Dionga trat ein. Mit einem müden Lächeln um die Mundwinkel begrüßte sie Dana und Taro. »Wie ich hörte, gab es einen weiteren Erstkontakt.«
    »Doktor Tregarde konnte den Fremden nicht retten«, entgegnete Dana. »Er untersucht momentan seinen Leichnam.«
    Dana betrachtete Savanna genauer. Die ehemalige Lebensgefährtin von Ratspräsident Vincent Taglieri leistete in ihrer Funktion als Vorsitzende des STERNENFAUST-Senats ausgezeichnete Arbeit. Und nicht nur das: Inzwischen war Savanna für Dana fast so etwas wie eine Vertraute geworden.
    Die tiefen Augenringe unter den Augen der Vorsitzenden sprachen jedoch Bände. Ihr Arbeitspensum wuchs beständig.
    »Ich hoffe, es gibt keine Probleme«, sagte Dana und runzelte die Stirn.
    »Das Gleiche wollte ich auch gerade sagen.« Savanna lächelte.
    »Sie sehen ein wenig erschöpft aus, Savanna.«
    »Ich habe über einigen Texten und Präzedenzfallen gebrütet, die für eine Entscheidung des Senats von Bedeutung sind.«
    »Was wären wir ohne Synthodrinks mit Koffein«, erwiderte Dana. Zumindest, wenn der Kaffeevorrat mehr und mehr zur Neige geht , fügte

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