Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte
Markierungen auf der Brust des Fremdwesens. »Diese Verbrennungen weisen erhöhte Rückstände von Akoluthorum-Strahlung auf.«
»Der Tote war ein Dodekor«, fragte Savanna Dionga, »ein Amulettträger?«
»Aber er hatte kein Akoluthorum bei sich, oder?«, wollte Dana wissen.
»Nein«, erklärte Ash.
»Weshalb geht die Akoluthorum-Strahlung von den Wunden aus?«, wollte Savanna wissen. »Sind die Wunden entstanden, als man ihm das Akoluthorum abnahm?«
»Bisher hat keines der Artefakte beim Entfernen solche Verbrennungen ausgelöst.« Dana berührte ihr eigenes Akoluthorum und fragte sich unweigerlich, wozu die unbekannten Amulette noch in der Lage waren.
»Die Akoluthoren unterscheiden sich in ihrer äußeren Form, warum sollten sie nicht ebenfalls funktionell unterschiedliche Charakteristika aufweisen«, sagte Ash. »Außerdem kann ich schwer abschätzen, inwieweit die Physis des Fremden für die Entstehung der Brandwunden verantwortlich ist. Unter Umständen trat diese Begleiterscheinung beim Ablegen des Akoluthorums ständig auf.«
»Zusammenfassend würde das bedeuten, dass dem Träger des Amuletts sein Akoluthorum abhandenkam, und sein Symbiont den Eponen auf eine Irrfahrt durch das All schickte.« Savanna Dionga massierte sich die Schläfen und atmete tief ein. »Wenn Sie mir jetzt noch sagen, wie wir dieses Amulett finden sollen, ist mein Tag gerettet, Doktor.«
Ash öffnete den Mund um etwas zu sagen, verzichte dann jedoch auf die offensichtliche Antwort.
»Das dachte ich mir«, sagte Savanna.
»Gibt es eine Möglichkeit, das Heimatsystem des Fremden ausfindig zu machen?«, wandte sich Dana an Ash.
»Die gibt es in der Tat. Das Gewebe des Symbionten weist starke Rückstände eines spezifischen Titanoxid-Derivates sowie intensiver Gammastrahlung auf. Ein Tiefenscan ergab eine Schädigung durch Strahlung, die in bestimmten K8-Sternen vorkommt.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ganz allein allzu weit von seinem Zuhause entfernt war«, warf Taro ein.
»Zumal die Verletzungen noch nicht allzu alt sind«, fügte Ash hinzu.
»Sein Heimatsystem muss also in der Nähe liegen«, bestätigte Savanna.
»Leiten Sie die Spektraldaten an Commander Austen weiter«, befahl Dana. »Vielleicht kann er mit den Tiefraumsensoren das System ausfindig machen. Momentan scheint das unsere einzige Chance zu sein. Gibt es sonst noch etwas?«, fragte sie und wandte sich dabei an Ash.
Der leitende Arzt der STERNENFAUST schüttelte den Kopf. »Der ausführliche Untersuchungsbericht geht Ihnen heute noch zu.«
»Eine Kopie bitte auch an mich«, warf die Senatsvorsitzende ein. »Der Senat widmet jeder Neuigkeit in Bezug auf die Akoluthoren seine volle Aufmerksamkeit.«
Ash nickte bestätigend. »Selbstverständlich.«
Dana verabschiedete sich von den Anwesenden und machte sich auf den Weg zur Brücke.
Auf dem Hauptkorridor traf sie auf Offiziere der Gamma-Schicht, die noch entspannten oder sich auf den Weg in ihr Quartier machten. Sie nickte ihnen zu, während in ihren Gedanken noch immer das Chaos herrschte. Ashs Zahlen und die schematische Darstellung vermischten sich mit Taros entsetztem Gesicht, das ihr nicht aus dem Kopf ging.
Als sie an den toten Fremden und den Symbionten dachte, fühlte sie eine innere Unruhe in sich aufsteigen.
*
S.C.S.C. STERNENFAUST III
9. Dezember 2273
15:45 Uhr
Dana saß angespannt in ihrem Konturensessel und überblickte die Daten. Die bisherigen Systeme hatten sich als Fehlschläge entpuppt, und so war nach und nach die anfängliche Euphorie über einen möglichen weiteren Akoluthorum-Fund geschwunden.
Mehr und mehr machte sich die Sorge breit, dass das Akoluthorum des Fremden vernichtet worden sein konnte. Und vielleicht hatte genau das den Fremden um den Verstand gebracht und an seinem Körper die Brandspuren verursacht.
Die STERNENFAUST erreichte ein weiteres System. Dana betrachtete die astronomischen Daten, die auf ihrer Kommandokonsole eingeblendet wurden. Das Zentrum des Systems nahm ein roter K8-Stern ein, dessen Strahlenspektrum hoffentlich zu den Strahlenschäden des halb toten Symbionten passte.
Die Daten ähnelten jenen, die Dana von Epsilon Eridani kannte. Sie seufzte lautlos und vertrieb mit einem Kopfschütteln die finsteren Gedanken an die heimatliche Milchstraße.
Die äußeren Planeten lagen außerhalb der habitablen Zone. Ihre Oberfläche war von dicken Schichten aus Eis bedeckt.
Auf Grundlage der Physiognomie des Fremden hatte Ash
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