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Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Akoluthoren mittels eines Torpedos in das Innere eines Schwarzen Lochs zu befördern. Dort können Sie kein Unheil mehr anrichten.«
    Dana spürte, wie ihre Hände kalt wurden. Es fiel ihr schwer, Commander Wynford ins Gesicht zu sehen, als sie fragte: »Und die STERNENFAUST?«
    »Das steht noch nicht fest. Ein Vorschlag lautet, mit der STERNENFAUST auf dem neuen Planeten zu landen und sie auseinanderzunehmen. Wir würden viele Teile für das Errichten der Kolonie verwenden können. Vor allem die Wandlermodule, von denen wir selbst nicht wissen, wie sie funktionieren.«
    »Dann können wir das neue System nie mehr verlassen«, sagte Dana.
    »Wir haben noch unsere Shuttles«, erklärte Commander Wynford. »Aber wir können nicht eine Kolonie errichten und zugleich ein Schiff wie die STERNENFAUST mit einer Mindestbesatzung im Orbit belassen, wo es wer weiß wen anlockt.«
    Dana nickte. »Das war es dann also. Das Ende von allem. Das Ende der Menschheit, das Ende der STERNENFAUST und unserer Reise zu den Sternen.«
    »Es ist nie das Ende«, sagte Commander Wynford. »Eines Tages wird es sicherlich eine neue STERNENFAUST geben.«
    »Eine neue STERNENFAUST«, nickte Dana nachdenklich.
    »Ein Schiff, das die umliegenden Systeme erkundet. In fünf, zehn oder fünfzehn Jahren könnte es bereits soweit sein. Und ich wäre nicht überrascht, wenn die Kommandantin dann wieder Dana Frost heißen würde.«
    Nach einer Weile nickte Dana erneut. »Ich danke Ihnen, Commander Wynford«, sagte sie schließlich. »Sie können wegtreten.«
     
    *
     
    »Es ist soweit«, sagte Bruder William.
    Bruder William befand sich im Privatquartier von Dana. Auch wenn es Dana schwerfiel, Bruder William in die Augen zu sehen, hielt sie seinem Blick stand.
    »Ist alles in Ordnung, Dana?«, wollte der Christophorer-Mönch wissen.
    Dana musste unwillkürlich lächeln. »Sie werden mir jetzt sicher gleich sagen, dass Sie jederzeit ein offenes Ohr für mich haben werden, wenn ich über irgendetwas reden will.«
    »Und da sagt man mir besondere empathische Fähigkeiten nach«, scherzte Bruder William. »Aber Sie haben recht, etwas Ähnliches wollte ich sagen.«
    »Und vor Ihnen bot sich bereits Commander Wynford an, und Shesha’a, und Ash, und natürlich Miss Dionga … Sogar Missie war da und hat mir einen selbst fabrizierten Pudding aus irgendwelchen Süßalgen gebracht. Sie sagte, es sei Nervennahrung.«
    »Es sind viele um Sie besorgt«, sagte Bruder William. »Das könnte man auch als gutes Zeichen sehen. Oder wäre Ihnen eine Crew lieber, der es egal ist, wie Sie sich fühlen?«
    Dana schüttelte den Kopf. »Das natürlich nicht. Dennoch ist es kein gutes Zeichen«, erklärte Dana. »Überhaupt kein gutes Zeichen«, fügte sie kurz darauf murmelnd hinzu.
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinauswollen«, fragte Bruder William zögernd nach.
    Dana holte tief Luft und lächelte. »Ich bin die Kommandantin dieses Schiffes. Die Crew sollte nicht das Gefühl haben, für mich da sein zu müssen. Es sollte umgekehrt sein.«
    »Sie sind zu streng mit sich …«
    »Nein!«, widersprach Dana energisch. »Bin ich nicht. Aber es wird Zeit, dass ich es wieder werde. Ich muss aufhören, im Selbstmitleid zu baden.«
    Dana konnte Bruder William förmlich ansehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Sie ahnte, was er sich ausmalte. Er befürchtete, dass sie nichts anderes tat als ihre Gefühle zu unterdrücken. Und er befürchtete wahrscheinlich auch, dass ihr dies nur für eine kurze Zeit gelingen würde, und dass danach alles noch viel schlimmer sein würde.
    Und vielleicht hatte er mit dieser Befürchtung sogar recht.
    »Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, hören Sie auf, sich Sorgen um mich zu machen«, sagte Dana schließlich. »Denn genau das hilft mir nicht und setzt mich nur noch mehr unter Druck.«
    »Wie sieht es mit Ihren Aufzeichnungen aus?«, wollte Bruder William wissen.
    »Habe ich beendet«, sagte Dana schroff.
    »Darf ich fragen, weshalb?«, wollte Bruder William wissen.
    »Sie haben mir damals nicht geholfen, und sie werden mir auch jetzt nicht helfen. All meine Befürchtungen, all meine Überlegungen, was sein würde, wenn wir das letzte Akoluthorum nicht finden, wenn die Galaxis zurückkehrt und sich die Große Leere wiederholt:. Alles war vollkommen unnütz. Und es wird Zeit, einen Schlussstrich unter all diese Grübeleien zu ziehen.«
    Mit diesen Worten erhob sich Dana und sagte: »Gehen wir!«
    Bruder William lächelte

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