Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)
tatenlos abzuwarten.
Und dass die Fremden feindliche Absichten hegten, hatten sie wohl zur Genüge bewiesen, als sie auf das Shuttle von Bogdanovich gefeuert hatten.
»In Ordnung, Colonel«, ertönte schließlich die Stimme von Taglieri. »Eröffnen Sie das Feuer!«
»Verstanden, Sir!«, antwortete Yefimov. »Yefimov an alle! Wir haben Feuerbefehl. Folgen Sie dem Angriffsmuster Alpha und feuern Sie auf die Schiffe, die ihnen die Angriffsautomatik zuweist.«
Mit diesen Worten hatte Yefimov die Zielerfassung aktiviert. Das Fadenkreuz seines Devils, das er über die Helmanzeige sah, wanderte über die Schiffe, die sich in der optischen Erfassung befanden, und wurde rot, als es auf das vorderste Schiff gerichtet war.
Jetzt musste Yefimov nur noch die Explosionsmunition abfeuern.
Die Munitionsköpfe der Devils waren mit Peilvorrichtungen ausgestattet, sodass ein Verfehlen nicht möglich war.
Yefimov spürte kurz den Rückstoß, der allerdings von der Gegendruckautomatik des Anzugs abgefedert wurde. Ein Aufleuchten ließ ihn erkennen, dass die Munition verschossen wurde. Ein Countdown im Helm zeigte den Zeitpunkt des Einschlags an.
Als der Countdown die Zahl null erreicht, erschien ein rotes »X«-Symbol, das der Hinweis darauf war, dass die Sprengköpfe explodierten.
Doch das gegnerische Schiff führte seinen Kurs unbeirrt fort. Nur ein kurzes Aufleuchten zeugte davon, dass die Sprengladung tatsächlich gezündet hatte.
Yefimov aktivierte sein Gaussgewehr.
Auch hier dauerte es nur wenige Sekunden, bis die Peilautomatik das gegnerische Schiff erfasst hatte. Augenblicklich feuerte Yefimov den tödlichen Gaussstrahl ab.
Bei einem Gaussgewehr wurden Projektile von einem Zentimeter Kantenlänge mit zweihundertfacher Schallgeschwindigkeit verschossen. Damit wurde normalerweise jede nur erdenkliche Panzerung durchstoßen.
Gaussgewehre erzeugten trotz modernster Schalldämpfer einen ernormen Lärm, der selbst in dem schallisolierten Kampfanzug der Marines in den Ohren dröhnte.
Anhand der Helmanzeige erkannte Yefimov, dass er erneut mitten ins Ziel getroffen hatte.
Doch das fremde Schiff zeigte noch nicht einmal einen Kratzer. Es war auch nicht so, dass die Gausspartikel abgeprallt wären. Sie verschwanden einfach. Gerade so, als ob sie von den fremden Schiffen absorbiert würden.
»Unsere Waffen zeigen keinerlei Wirkung«, meldete Yefimov.
In diesem Moment spürte er ein heftiges Vibrieren im Boden. Die Antigravautomatik des Anzugs glich das Beben sofort aus, dennoch musste Yefimov aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Als er erneut durch die Helmscheibe sah, hatte sich der Planet verändert. Am Himmel zuckten Blitze, doch nicht nur das. Der Boden war plötzlich schlammig und sumpfig, und die internen Anzeigen maßen eine Windböe der Stärke Neun.
»Colonel, was ist dort draußen los?«, hörte Yefimov die Stimme von Taglieri. »Setzen die Fremden irgendeine neue Waffe ein?«
Yefimov blickte sich um und scannte die Gegend. Dann warf er wieder einen Blick auf die fremden Schiffe, die ihren Landeanflug unbeirrt fortsetzten. »Sir«, sagte er über die Sprechverbindung zu Taglieri, »ich habe das Gefühl, der ganze Planet hat sich verändert.«
Der Planet, den sie in vollkommen fehlplatziertem Optimismus Future genannt hatten.
Dabei wäre die Bezeichnung Albtraum treffender gewesen , dachte Yefimov.
Dann senkte er seine Waffen. Als erfahrener Marine wusste er, wann er verloren hatte. Als er sah, dass die anderen Marines noch immer das Feuer auf die fremden Schiffe eröffneten, sagte er nur: »Yefimov an alle. Feuer einstellen!«
*
»Das ist es?«, fragte Dana.
Sie stand vor einer lachhaften Holzhütte, die im Inneren offenbar hell erleuchtet war. Sollte das wirklich das Licht gewesen sein, das sie von Weitem erblickt hatte?
»Sieht so aus«, erwiderte Daniel. »Von so einem Kosmischen Panthesaurum hätte man wohl mehr erwartet.«
Als Dana hinter sich Explosionen hörte, drehte sie sich um. »Was geht dort vor?«, wollte sie wissen.
»Ich schätze, deine Männer versuchen, die fremden Schiffe zu bekämpfen.«
»Ich muss zurück«, sagte Dana. »Ich kann meine Leute nicht im Stich lassen. Nicht für eine lachhafte Hütte.«
»Du kannst nichts für sie tun, Dana«, sagte Yngvar. »Deine Leute verschießen wahrscheinlich nur ein paar Gaussprojektile in der wahnwitzigen Hoffnung, eine Ameise könnte gegen einen Orphanen ankommen.«
»Ich soll also meinen Leuten den Rücken kehren, weil
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