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Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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der sich aus seinem Sitz erhob und zu klatschen begann.
    Die anderen erhoben sich ebenfalls, und Dana musste damit kämpfen, nicht zu erröten. »Ich bitte Sie«, sagte sie schließlich, strenger als beabsichtigt.
    »Ma’am«, meldete sich Commander Wynford zu Wort, »wenn ich offen sein darf. Das war eine hervorragende Rede. Aber als Autorin kann ich Ihnen versichern, dass das Finale dieser Geschichte ganz großer Mist ist. Hätte je einer meiner Romane so geendet, ich hätte ganz sicher unzählige Leser auf immer vergrault.«
    Dana musste lächeln. »Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen, Commander Wynford. Aber wie ich schon sagte: Dies ist nicht das Ende der Geschichte. Es ist der Beginn einer neuen Geschichte.«
    »Dann kann ich nur hoffen, dass die neue Geschichte besser wird«, seufzte Commander Wynford.
    Dana nickte und lächelte mitfühlend. »Bereiten Sie den Torpedo mit den Akoluthoren vor«, sagte sie.
    »Ich erhalte gerade die Meldung von Lieutenant Usher und Fähnrich Picardo, dass der Torpedo in Position ist. Alle dreizehn Akoluthoren befinden sich darin.«
    Dana holte tief Luft.
    Dann wartete sie.
    Sie wusste selbst nicht, worauf sie wartete. Hoffte sie noch immer darauf, dass irgendetwas geschah? Hoffte sie auf eine Stimme aus den Weiten des Universums? Auf eine Meldung der GRAFSCHAFT? Auf eine Vision? Ein letztes Zeichen?
    Natürlich ereignete sich nichts dergleichen. Das Universum erwies sich im Moment als kalt und gleichgültig.
    »Commander Wynford«, sagte Dana und spürte, wie ihre Kehle rau wurde. »Feuern Sie den Torpedo ab.«
    Nun erkannte Dana, dass die alte Offizierin Tränen in den Augen hatte. Sie nickte Dana zu, hob die Hand und berührte das Touchscreen-Feld.
    Dana warf einen Blick auf den Hauptmonitor, auf dem zu sehen war, wie der Torpedo Richtung Schwarzes Loch flog. Es dauerte nur drei Sekunden, da war er bereits nicht mehr in der optischen Erfassung, und Dana hatte kein Interesse daran, durch eine Bildausschnittsvergrößerung den Torpedo wieder sichtbar zu machen. Wozu auch?
    Da niemand vorhersehen konnte, was die Akoluthoren in der Quantensingularität anrichten würden, befahl Dana den Sprung in den HD-Raum.
    »Wirklich ein blödes Ende für eine Geschichte«, hörte sie Commander Wynford hinter sich murmeln.
    »Ja«, flüsterte Dana. Sie wusste nicht, ob man sie gehört hatte.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    10. April 2274, 11:24 Uhr
     
    Asuro war Karolaner. Seine optische Erscheinung ähnelte der eines Menschen, was erstaunlich war, immerhin stammte er nicht nur von einer völlig anderen Welt, er stammte aus einer anderen Galaxie.
    Doch all die Ähnlichkeit änderte nichts daran, dass sich seine Sprache vollkommen von der Sprache der Menschen unterschied. Die Karolaner nutzten stimmliche Laute nur zur Übertragung von Informationen. Abstrakte Gefühle und Eindrücke wurden mittels Geistsprache übermittelt. Die Karolaner waren es daher nicht gewohnt, Gefühle und Empfindungen in gesprochene Worte zu fassen.
    Und natürlich war auch die Körpersprache bei Karolanern eine völlig andere.
    Genau das hatte Dana stets als größte Herausforderung beim Umgang mit intelligenten Fremdspezies empfunden. Ein Kopfnicken oder ein Stirnrunzeln konnten bei Wesen wie den J’ebeem, den Alendei oder den Starr etwas vollkommen anderes bedeuten als bei Menschen.
    Und noch mehr galt dies natürlich bei verräterischen Körpersignalen. Diese zu durchschauen war bei Kulturen, die man nicht kannte, unmöglich. Das hatte bereits für die unterschiedlichen Subregionen der Erde gegolten: Noch mehr aber war dies natürlich bei außerirdischen Spezies der Fall.
    Im Moment hätte Dana nur zu gerne über die Möglichkeit verfügt, Asuro anhand seiner Körpersprache zu durchschauen. »Es fällt mir schwer, das zu glauben«, sagte sie und ließ Asuro nicht aus den Augen, immer noch in der Hoffnung, eine verräterische Reaktion aufzuspüren.
    Doch der Karolaner verzog keine Miene. Wenn ihn diese Anschuldigung störte, so ließ er es sich offenbar nicht anmerken.
    »Ich möchte Ihnen etwas zeigen«, sagte Dana und hielt dem Fremden ein Pad hin, das acht benachbarte Systeme im Umkreis von zehn Lichtjahren zeigte.
    Asuro beugte sich vor und wirkte interessiert.
    »Das hier«, begann Dana, »sind acht Sonnensysteme. Hier befinden wir uns.« Dana deutete mit dem Finger auf eine gelbe Sonne, die in der Mitte der Anzeige zu sehen war. »Dieses System ist geradezu von den anderen Systemen umzingelt.«
    »Es

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