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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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einer Kuh vielleicht doch lohnen.«
    Mark gefiel die Richtung nicht, in die das Gespräch sich entwickelte. »Was ist, haben wir nun eine Wette laufen oder nicht?«
    Gunter lächelte. »Sie glauben immer noch, dass Price Hoffman zwischen Erde und Mond schlägt, nicht wahr?«
    »Wieso auch nicht? Bei seiner Jacht ist gerade ein Segel erneuert worden, und man sagt, er habe das Gewicht seines Lebenserhaltungssystems um zwanzig Prozent reduziert.«
    »Spielt keine Rolle. Als Niels Falon ihn verließ, hat er alle Hoffnung fahren lassen, die Trophäe in diesem Jahr zu gewinnen.«
    »Ich glaube, dass Prices Vorteil bei der Ausrüstung den Verlust an Erfahrung durch Falons Weggang wettmachen wird. Ich werde tausend auf ihn setzen, um die Sache etwas interessanter zu gestalten.«
    »Eine direkte Wette. Ohne Entfernungshandikap?«
    »Jau.«
    »Dann haben Sie nun eine Wette laufen, Sie reicher Junge. Ich hoffe nur, Sie sind nicht so betrunken, dass Sie sich morgen früh nicht mehr daran erinnern.«
    »Ich werde Ihnen zeigen, wer hier betrunken ist«, zischte Mark und erhob sich. Plötzlich wurde der Raum in eine langsame Drehung versetzt. Er streckte die Hand aus und stützte sich an Perlmans Schulter ab. »Vielleicht haben Sie doch recht. Ich werde Moira suchen und eine Mütze voll Schlaf nehmen.«
    »Vergessen Sie nicht, dass ich in ein paar Wochen einen Übungstörn mit der Gossamer Gnat mache. Ich würde mich freuen, Sie in meiner Mannschaft zu haben, falls Sie Zeit dafür haben.«
    »Sicher, hört sich gut an«, sagte Mark. »Es geht doch nichts darüber, sich selbst zu riechen, wenn man für eine Woche in einem Vakuumanzug gesteckt hat. Rufen Sie mich in ein paar Tagen an, und wir machen es klar.«
    Die Lichter der Phönix-Tucson-Metroplex strahlten wie ein Teppich aus Diamanten, die über den dunklen Wüstenboden verstreut waren, als Mark Rykands Luftauto Kurs nach Westen nahm. Auf halber Strecke zum Horizont sah er die Gemeinden, die wie Perlenschnüre die Ufer des Colorado säumten, während am Horizont selbst das Glühen von Los sich abzeichnete. Das Fahrzeug selbst wurde nur durch die blau glühenden Instrumente erhellt.
    Mark suchte den Horizont ab und hielt nach sonstigem Luftverkehr Ausschau, während Moira sich an ihn kuschelte. Den linken Arm hatte sie um seinen Hals drapiert, und ihr Kopf ruhte an seiner Brust, derweil sie leise Schnarchlaute ausstieß. Es gab einen guten Grund für seine Wachsamkeit.
    Drei Jahre zuvor waren Marks Eltern auf der gleichen Route geflogen, als ein ohnehin schon betrunkener Pilot seinen Rausch mit Absinth perfekt machen wollte. An jenem Freitagabend hatte reger Flugverkehr geherrscht, und die Flugsicherung wollte nachträgliche Änderungen an den Flugplänen nicht zulassen. Anstatt das Risiko einzugehen, dass sein Manöver abgelehnt würde, hatte der betrunkene Pilot auf manuelle Steuerung umgeschaltet und eine weite Rechtskurve eingeleitet. Im Scheitelpunkt der Kurve war sein Flugzeug dann mit der Maschine von Marks Eltern kollidiert.
    Der Trunkenbold hatte sofort die Quittung für seinen Fehler bekommen. Der rechte Propeller seiner Flugmaschine war verbeult worden, sodass der Auftrieb um die Hälfte reduziert wurde. Daraus hatte wiederum eine Asymmetrie resultiert, wodurch das Fluggerät erst in Rückenlage und dann in den Sturzflug ging und sich etwa zwanzig Kilometer östlich des Flusses in den Boden grub. Marks Eltern hatten kaum mehr Glück gehabt. Obwohl die aktive Fluglageregelung fast vollständig ausgefallen war, hatte Hugh Rykand das Flugauto zunächst halbwegs stabilisiert und zum Landeanflug angesetzt. Als Piste hatte er sich einen Abschnitt der alten Interstate 10 ausgesucht - nur um im Licht der Landescheinwerfer in letzter Sekunde eine flache Hügelkuppe zu entdecken, die er in der Dunkelheit nicht gesehen hatte.
    Moira regte sich. »Was ist denn los? Du zitterst ja.«
    »Verzeihung. Ich habe einen Schluckauf.«
    »Ach, du armer Markie. Dein Herz rast ja«, sagte sie und schmiegte den Kopf wieder an seine Brust. »Gibt es denn irgendetwas, das Moira für Markie tun kann?«
    »Nein«, sagte er schroffer, als er es beabsichtigt hatte. »Schlaf weiter.«
    Er war Student gewesen — Computerwissenschaft als Haupt- und Astronomie als Nebenfach. Damals hatte er ein gutes Leben gehabt. Als Sohn reicher Eltern hatte es ihm weder an Geld noch an Kleidung gefehlt, und an weiblicher Begleitung hatte es ihm auch nicht gemangelt.
    »Sind Sie Mark James Rykand?«, hatte der

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