Sternenfohlen 09 - Ein zauberhaftes Team
erwartet.
Stella schluckte. „Du hättest deine Eltern bestimmt fragen können, ob du nicht hierbleiben und statt des Staatsbesuches an den Auswahlrunden teilnehmen könntest“, erklärte sie. „Aber ich habe es so hingestellt, als ob du unbedingt gehen solltest – nur weil ich unbedingt im Team sein wollte. Und ichwusste genau, dass ich keine Chance gehabt hätte, wenn du bei den Auswahlrunden mitgemacht hättest. Deswegen habe ich schon seit Tagen schreckliche Schuldgefühle. Ich bin wirklich froh, dass letztendlich doch du im Team bist und nicht ich. Deswegen verzeihe ich dir natürlich, Mondstrahl. Die Frage ist, ob du mir vergeben kannst?“
Mondstrahl sah sie verlegen an. „Aber selbstverständlich! Weißt du, Stella, der Platz im Team gehört immer noch dir. Ich will gar nicht mehr mitmachen.“
„Aber es gibt noch einen Wettkampf, bevor Stella ihren Verband abnehmen kann“, warf Saphira ein.
„Mondstrahl kann ja für mich einspringen, bis es mir wieder besser geht“, schlug Stella vor.
„Das klingt doch fair“, meinte Mondstrahl mit einem Lächeln.
„Dann sind wir alle wieder gut?“, fragte Sturmwind.
Stella und Mondstrahl nickten.
„Wenn mein Verband weg ist, fliegen wir zwei wieder um die Wette“, rief Stella. „Und dann besiege ich dich!“
„Das glaube ich nicht!“, antwortet Mondstrahl sofort.
Wolkes Herz klopfte freudig. Mondstrahl und Stella zankten schon wieder. Das bedeutete, alles war wie immer. Und mit den beiden im Team musste das Regenbogenhaus einfach gewinnen!
Linda Chapman
Sternenfohlen
Kopf hoch, Saphira!
Aus dem Englischen von Ursula Rasch
KOSMOS
1
Wolkes Horn blitzte und funkelte vor Aufregung. Hastig schluckte sie den letzten Rest Haferbrei hinunter und verbrannte sich dabei die Zunge. Aber das bemerkte sie gar nicht.
„Los, kommt jetzt!“, wieherte sie ihren Freunden zu. „Unsere erste Kunststunde beginnt gleich. Ich will auf keinen Fall zu spät kommen!“
Wolke und ihre Freunde wurden an der Einhornschule in vielen interessanten Fächern unterrichtet: Geschichte, Zaubern und Fliegen. Außerdem lernten sie, mithilfe eines Rosenquarzes zu sehen, was an anderen Orten in Arkadia passierte. Doch Kunst hatten sie vorher noch nicht gehabt. Aber jetzt, im zweiten Schuljahr, würde sich das ändern. Und Wolke konnte es kaum erwarten. Schon immer hatte sie zeichnen und malen lernen wollen.
Sturmwind, ein auffallend großes Einhorn, sah zögernd in seinen erst halb leer gegessenen Eimer mit Frühstücksbrei. „Wir haben genug Zeit“, meinte er. „Außerdem bin ich noch nicht satt.“
„Du hast doch immer Hunger, Sturmwind“, neckte ihn Wolke. „Und wenn wir im Kunstsaal gute Plätze bekommen wollen, dann müssen wir jetzt los. Also, wer kommt mit? Saphira?“ Erwartungsvoll sah sie ihre beste Freundin an. Saphira hatte ihren hübschen Kopf über den Frühstückseimer gebeugt, sodass ihr die Mähne wie ein silberner Wasserfall über die Schultern fiel.
„Saphira ist auch noch nicht fertig“, antwortete Sturmwind an ihrer Stelle. „Hetz uns doch nicht so, Wolke!“
„Ich versteh die ganze Aufregung auch nicht“, mischte sich Mondstrahl, ein gut aussehendes, sportliches Einhorn, ein, während sich Sturmwind wieder seinem Brei widmete. „Ich male und zeichne schon ewig. Das ist doch keine große Sache.“
„Ja, aber immerhin bist du der Prinz von Arkadia“, erwiderte Wolke ungeduldig. „Wahrscheinlich hattest du im Palast schon Zeichenunterricht.“
„Das stimmt“, gab Mondstrahl zu.
„Aber ich habe noch nie irgendetwas gezeichnet“, erklärte Wolke. In Gedanken malte sie bereits ein wundervolles Bild mit einem strahlenden Regenbogen, bunten Blumen und flatternden Vögeln. „Mag nicht doch irgendjemand mitkommen?“, bettelte sie.
„Also, ich bin dabei“, verkündete Stella und schüttelte ihre seidige Mähne. „Ich möchte auch einen guten Platz haben. Außerdem will ich mir besonders schöne Farben aussuchen können. Und wenn wir spät kommen, dann sind vielleicht nur noch irgendwelche langweiligen Farben übrig.“
„Eben“, stellte Wolke zufrieden fest. „Dann nichts wie los!“
Im Kunstsaal warteten noch viel mehr aufregende Materialien auf sie, als sich Wolke vorgestellt hatte. Es gab Röhrchen mit Farben, die wie Edelsteine glitzerten, und Ballen von glänzendem Stoff. Auf den Tischen stapelte sich Papier in allen Farben. Es gab Töpfe mit Kleber und Glitzer, Schachteln mit Federn und überall lagen große
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