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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Bescheid weiß.
    Irgend jemand muß es ihm sagen.
    »Aber nicht ich«, beschließt Rogers. »Nein, das mache ich nicht.« Dann denkt er nach. Es würde Korie bestimmt verrückt machen, wenn man ihm sagt daß der Reflex nur eine Schwingung unserer eigenen Maschinen ist. Die ganze Zeit über nichts anderes war. Und das hier ist der Beweis. Der unwiderlegbare Beweis! »Ach, zur Hölle!« Er drückt einen Knopf. »Mister Korie. Der Reflex ist wieder da, Sir. Jawohl, Sir, habe ich. Jawohl, Sir. Keine Ursache, Sir.«
    Aber ist der Beweis wirklich unwiderlegbar? Schließlich ist Korie nicht auf den Kopf gefallen, oder? Wenn er den Verdacht hat daß sich jemand dort draußen versteckt dann hat er vielleicht guten Grund dazu… Nein. Nur nicht leichtgläubig werden.
    Er stützt wieder die Ellbogen auf die Konsole, faltet die Hände und legt das Kinn darauf. Zerstreut beginnt er von neuem, an seinem Knöchel zu nagen.
    Eine einundachtzig Pixel große Matrix aus Aufenthaltswahrscheinlichkeiten flackert vor ihm auf dem Schirm. Vielleicht lauert wirklich etwas dort draußen… vielleicht aber auch nicht. Aber es gibt keine Möglichkeit das von hier aus festzustellen.

 
Kapitel 34
     
     
Ein Mann wird an den Feinden gemessen, die er besitzt.
    SOLOMON SHORT
     
    Korie betritt leise den Maschinenraum. Er ignoriert die überraschten Blicke und geht scheu, beinahe ängstlich zur Reservekonsole, wo er dem dort arbeitenden Mann auf die Schulter klopft. »Lassen Sie mich mal dahin. Ich habe etwas Dringendes zu überprüfen.« Dann – den verdutzten Mann genauso ignorierend wie den Rest der Maschinenraumbesatzung – läßt er sich in den Sitz fallen. Er zieht sich einen Kopfhörer über und löscht die Anzeigen auf dem Schirm.
    Auf der anderen Seite des Maschinenraum stehen Leen und sein Assistent Fasziniert starren die beiden zu Korie. Leen will sich in Bewegung setzen, doch dann hält er inne. Seine Augen blicken besorgt »Leitender?« fragte Beagle. »Wollen Sie nicht irgend etwas… unternehmen? Wegen ihm?«
    »Nein. Ich denke nicht. Der Kapitän hat mich informiert daß Korie wahrscheinlich kommen würde. Er… er sucht nach der Schwankung, die den Reflex verursacht. Ich schätze, wir lassen ihn besser in Ruhe.«
    »Ich glaube nicht daß es den Jungs gefallen wird.«
    »Ich glaube nicht daß die Jungs eine Wahl haben. Sagen Sie ihnen, daß sie Korie aus dem Weg bleiben sollen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Auf Kories Gesicht hat sich ein angespannter, gedankenverlorener Ausdruck breitgemacht. Seine Finger bewegen sich schwerfällig über die Tastatur. Er scheint das Schiff und die Mannschaft ringsum völlig vergessen zu haben.
    Nur noch eine letzte Berechnung. Er muß ziemlich dicht herankommen, bevor wir aus dem Hyperraum fallen. Er wird direkt vor uns sein wollen. Also muß er in den nächsten zwölf oder vielleicht dreizehn Tagen beständig seine Geschwindigkeit vergrößern – bis sein ›Echo‹ unseren gesamten Horizont ausfüllt. Wenn er zu schnell zu nahe kommt dann werden wir anhalten, weil wir uns erneut Gedanken wegen unserer Maschinen machen.
    Hmmm.
    Das ist der Zeitpunkt an dem er uns angreifen könnte. Wir wären genauso verwundbar wie bei der Basis.
    Aber es liegt in seinem Sinn, wenn er uns so nah an der Basis zerstört wie nur irgend möglich – mit dem Nachteil, daß er dann augenblicklich umkehren und den ganzen Weg nach Hause eilen muß, weil wahrscheinlich einige unserer Schiffe an seinen Fersen kleben. Also für den Fall, daß er doch lieber vorsichtig ist wird er uns dazu bringen wollen, daß wir aus dem Hyperraum gehen, solange wir noch relativ weit von der Basis entfernt sind. Das heißt, er wird versuchen, uns zum Anhalten zu veranlassen. Er könnte dicht herankommen, bevor wir uns in der Nähe der Heimatbasis befinden.
    Und das wäre dann auch schon alles Richtig. Wenn er will, daß wir halten, dann muß er nur näher kommen. Solange wir davon überzeugt sind, daß er nur ein Reflex der Roger Burlingame ist solange kann er seine Identität verbergen…es kann gar nicht schiefgehen.
    Gibt es keinen Gegenzug? Doch, aber es ist der gleiche, den wir auch dicht vor der Basis zur Verfügung hätten. Es spielt keine Rolle. Ich frage mich, ob ich meine Waffe bereitmachen soll…?
    Nein, es ist zu früh. Ich darf nicht riskieren, daß sie vorzeitig losgeht. Ich muß abwarten und die Größe des Reflexes im Auge behalten.
    Ich glaube, er wird uns auf dem gesamten Weg begleiten. Das… das ist sein Stil. Ja.

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