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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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überprüft die Genauigkeit der Ergebnisse. Dann beginnt er mit einer Systemanalyse der gesamten Radec-Einheit.
    Der Reflex bleibt bestehen. Er besteht aus einer Matrix von einundachtzig Pixeln, die in zufälliger Folge weiß aufleuchten. Ein verwaschener Reck aus Wahrscheinlichkeiten. Als Daten für sich genommen sind die individuellen Punkte ohne Signifikanz. Allein die Tatsache, daß sie in einer Matrix auftreten, bereitet Rogers Kopfzerbrechen.
    Er stützt die Ellbogen auf die Konsole, verschränkt die Hände und lehnt sich mit dem Kinn darauf. Nachdenklich kaut er auf einem Knöchel.
    Soll er es den anderen sagen? Und wenn – wem? Korie? Dem Kapitän? Barak? Leen. Vielleicht sollte er Jonesy um Rat fragen?
    Nein. Er muß es selbst herausfinden.
    Was, wenn er sich irrt?
    »Vielleicht denken sie dann, ich wäre genauso verrückt wie Korie?«
    Aber die winzige Matrix auf dem Schirm vor ihm flackert stetig weiter.
    Unbehaglich lehnt Rogers sich in seinem Sitz zurück - dann beugt er sich entschlossen vor und wiederholt jede einzelne Ortung und jede Überprüfung von Anfang an. Er ist unfähig, sich zu einer Entscheidung durchzuringen, und so verschiebt er sie für den Augenblick. Er versucht vernunftgemäß vorzugehen. Er sagt sich, daß er sich vorher sicher sein möchte.
    Obwohl er sich bereits ziemlich sicher ist.
    Und so überrascht es ihn auch nicht daß die Ergebnisse die gleichen sind wie zuvor. Die Instrumente sagen eindeutig, daß dort draußen jemand ist.
    Außer vielleicht… vielleicht…
    Er muß noch etwas anderes überprüfen. Er ruft eine Simulation der Kraftfeldwellen der Roger Burlingame auf den Schirm, dann beginnt er, die Wellen zu manipulieren… in dem Versuch, das Muster des Reflexes auf dem Schirm zu wiederholen.
    Er schafft es schließlich auch, aber das Ergebnis befriedigt ihn nicht. Es wirkt zu künstlich.
    »Vielleicht ist es nur unser eigener Reflex«, sagt er. »Aber vielleicht ist es das auch nicht.« Da. Er hat es gesagt. »Vielleicht ist es ein reales Schiff.«
    Aber… verdammt! Das klingt beinahe, als hätte Korie es gesagt!
    Ich muß es genau wissen. Jetzt. Ich kann niemanden vorherfragen.
    Rogers ist aufgeregt. Er ist frustriert. Seine Nervosität zeigt sich: Die Hände zittern. Er fühlt sich den Tränen nahe. Das ist einfach nicht fair! »Wir sind wieder da, wo wir angefangen haben.«
    Was soll ich machen? Was erwarten sie von mir? Nein, das ist nicht die Frage. Die Frage ist was muß ich tun? Ich sollte den Kapitän informieren. Und auch Korie. Warum? Weil… äh… was wäre, wenn…
    Der Reflex könnte ein Echo des Feldes der Roger Burlingame sein. Die Phasenadapter könnten die aus der Inhärenzgeschwindigkeit herrührenden Vibrationen verstärkt haben… oder es ist ein anderes Schiff von vergleichbarer Größe. Aber was für ein Schiff? Ein Zerstörer? Ein Kreuzer? Die Schiffsklasse hängt nicht von der Größe ab, sondern von der Bewaffnung…
    »Dieser Bastard!« sagt Rogers frustriert. »Er bringt mich dazu, genauso zu denken wie er selbst. Und das will ich nicht. Ich werd’s ihm zeigen. Er ist nur ein Schiff… ich meine, ein Reflex! Es gibt nichts dort draußen. Es gab nie etwas!« Er drückt auf den Kommunikatorknopf, »Jonesy? Rogers hier. Moby Dick Backbord voraus.«
    »Hä?«
    »Äh…« So weit hat Rogers nicht vorausgedacht. »Äh, er ist wieder da. Das Signal.«
    »Was? Bist du sicher?«
    »Ja, ich bin sicher. Ich habe es dreimal selbst nachgeprüft.«
    »Hast du dem Kapitän schon Bescheid gesagt?«
    »Noch nicht. Ich dachte, ich sollte es zuerst den anderen flüstern.«
    »Ja, sicher. Danke.« Jonesy schaltet ab.
    Rogers berührt einen anderen Knopf. »Kapitän? Hier spricht Decksmann Rogers. Sir. Aus dem Radec-Raum. Äh… der Reflex ist zurück. Sir.«
    Die Antwort des Kapitäns ist unverständlich.
    »Verzeihung, Sir?«
    »Sagen Sie Mister Leen Bescheid. Im Maschinenraum. Sagen Sie ihm, er soll seine Hilsen-Einheiten überprüfen. Wahrscheinlich liegt es mal wieder daran.«
    »Jawohl, Sir.« Rogers unterbricht die Verbindung und gibt Leen Bescheid. »Sir, der Kapitän möchte, daß Sie die Hilsen-Einheiten überprüfen. Es ist wieder da.« Und so weiter. Er ruft weitere Leute an und informiert sie. Beim fünften Anruf lautet die Antwort: »Ja, hab’ ich schon gehört.«
    Also hört er auf mit den Anrufen. Die Neuigkeiten verbreiten sich durch das Schiff. Schneller als das Objekt das sie verursacht hat.
    Es gibt nur noch eine Person an Bord, die nicht

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