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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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– es ist als würde man versuchen, eine Billardkugel aus drei Meilen Entfernung zu streifen und über Bande direkt ins Loch zu spielen.«
    »Was Sie damit sagen wollen…« meint Brandt, »… Sie können es nicht?«
    »O doch, natürlich kann ich es. Es gefällt mir nur nicht.«
    »Es muß Ihnen auch nicht gefallen. Sie müssen es lediglich tun, das ist alles. Und wenn wir ihn weiter verfolgen – falls wir ihn überhaupt weiter verfolgen –, dann muß der Kurs berechnet und einprogrammiert sein, bis die Maschinen wieder funktionieren.«
    »Aye aye. Sir.« Barak dreht sich zu seiner Konsole und seinem Assistenten um. Brandt betätigt einen Knopf auf der Armlehne und schwenkt in seinem Sitz nach vorn. Korie tritt gerade rechtzeitig zur Seite.
    Auf dem großen Hauptschirm an der Stirnseite der Zentrale haben die beiden Gestalten in ihren Raumanzügen einen großen Bereich der Hülle um die Gitterstrebe Nummer zwei herum freigelegt. Die Kamera zeigt kurzfristig eine Nahaufnahme aus einer der Helmkameras. Im Augenblick sind die Männer damit beschäftigt verschiedene Module zu testen. Einer der beiden führt einen Sensor über die verschiedenen Schlüsselpunkte des Systemanalysenetzwerks. Theoretisch zumindest hätte das Netzwerk den Fehler längst entdecken müssen, aber seit der Indienststellung der Roger Burlingame sind so viele neue Ausrüstungsgegenstände und Ersatzteile in das Schiff eingebaut worden, daß das System längst in seiner eigenen Komplexität ertrunken ist. Inzwischen macht jeder Fehler eine zusätzliche Überprüfung mit Hilfe der sekundären Analysewerkzeuge an Ort und Stelle erforderlich. Der zweite Mann hat sich mit einem tragbaren Detektor in eines dieser Systeme eingeloggt. Der Detektor ist ein flacher Kasten mit einem Schirm, und der Mann beobachtet sorgsam die Meßergebnisse, während der andere mit seinen Sondierungen fortfährt.
    Brandt sieht nach rechts, zu Kories brütender Gestalt. »Was meinen Sie, Mister Korie?«
    Korie zögert für einen Herzschlag. Dann: »Multiplexadapter.«
    Der Kapitän bedenkt diese Möglichkeit »Hmmm. Vielleicht haben Sie recht.«
    Eine Sekunde darauf erwacht der Lautsprecher knacksend zum Leben. »Fowles hier. Wir haben den Fehler gefunden! Einer der Multiplexadapter ist ausgebrannt.«
    Brandt wirft einen überraschten Blick zu Korie. »Nicht schlecht.« Korie zuckt nur die Schultern.
    Eine weitere Stimme im Interkom: »In Ordnung. Bringen Sie es herein. Wir werden einen Reserveadapter auspacken.«
    In diesem Augenblick hakt Korie sein Handmikro vom Gürtel. »Maschinenraum, hier spricht Korie.«
    Die gleiche Stimme, es ist die des Leitenden Ingenieurs, antwortet: »Ja, Sir?«
    »Sie scheinen ziemlich freizügig mit den Ersatzteilen an Bord der Roger Burlingame umzugehen.«
    »Verzeihung, Sir?«
    »Haben Sie eine Ahnung, wieviel so ein Adapter kostet?«
    »Ja, Sir. Natürlich.«
    »Gut. Und jetzt frage ich Sie: Warum sollte so ein Adapter ausbrennen?«
    »Ich nehme an, daß Sie eine rhetorische Frage stellen, Sir. Sie kennen die Antwort bereits.«
    »Sehr scharf beobachtet Mister Leen.« Korie lächelt dünn. »Natürlich weiß ich es. Aber wissen Sie es auch?«
    »Unsaubere Kompensation der inhärenten Geschwindigkeit Sir.« Die Antwort kommt schnell und bestimmt. »Entweder in den Phasenwandlern, oder…«
    »Oder überhaupt keine Kompensation«, unterbricht Korie den Leitenden Ingenieur grob. »Es ist leicht zu übersehen.« Mit maschinengewehrartiger Präzision fährt er fort. »Aber irgend jemand hat es übersehen. Und deswegen haben wir vielleicht einen Abschuß verloren. Von hier aus betrachtet sieht es ganz danach aus, als hätte dieser Jemand bei Ihnen im Maschinenraum nur sehr wenig Respekt für dieses Schiff und seine Maschinen. Und das ist etwas, das ich unter keinen Umständen dulden werde.«
    Er wird sich plötzlich Brandts schweigender Blicke bewußt und fährt rasch fort »Sie sind verantwortlich für den Maschinenraum, Mister Leen – und für die Leute, die dort arbeiten. Unser aller Leben hängt davon ab, wie sorgfältig Sie und Ihre Leute dieses Schiff behandeln!«
    Leen scheint sichtlich betroffen. »Es wird nicht wieder vorkommen, Sir«, versucht er, sich zu entschuldigen.
    »Da haben Sie recht. Es sollte besser wirklich nicht wieder vorkommen.«
    »Sie haben mein Wort darauf. Sir.«
    »Hmmm. Wir werden sehen.« Korie blickt zu Brandt doch das Gesicht des Kapitän bleibt ausdruckslos. »Also schön, machen Sie mit den Reparaturen

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