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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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sie herein. Sie brachten viel mehr Zeit auf, um zu überlegen, wie sie meine Simulationen überlisten könnten, als sie für die Vorbereitungen auf meine Übungen benötigt hätten. Sie haben ihre Effizienz nicht durch diesen Betrug verbessert Sie wurden besser, weil sie lernten, wie man einem Feind immer einen Schritt voraus ist. Aber mein Gott zu welchem Preis! Ich mußte der Feind werden.
    Wage ich es, mich selbst in Frage zu stellen? Verwirrung furcht sein Gesicht. Ich… ich muß… es ist ein Teil des Prozesses. Aber ich habe tausendmal über die Logik jeder einzelnen Stufe nachgedacht. Ich kann nichts übersehen haben. Oder doch?
    Korie spürt wie plötzlich Furcht in ihm hochsteigt. Ein eisiges Gefühl hält ihn umklammert… Was, wenn der Reflex nicht wieder auftaucht?! Es würde beweisen, daß er von einem anderen Schiff stammte. Und daß ich recht habe. Aber… wenn er nicht wieder auftaucht – wo steckt er dann? Gütiger Gott könnte dieser Plan etwa noch komplexer sein als… Nein unmöglich. Niemand ist imstande, so viele Ebenen zugleich zu manipulieren…es sein denn, er versucht uns alle in den Wahnsinn zu treiben…
    Uns alle…
    Mich. Er arbeitet nur an mir. Ich darf es nicht vergessen. Er versucht mich verrückt zu machen. Mich allein.
    Vielleicht hat er tatsächlich Erfolg. Fühlt sich so der Wahnsinn an? Mein Kopf tut weh, und das nicht zu knapp. Und was ist wenn der Reflex wieder auftaucht? Was, wenn er wirklich nur aus den Maschinen der Roger Burlingame stammt? Dann bin ich vielleicht wirklich durchgedreht. Mein Gott gehört das vielleicht auch zu seinem Plan? Der Selbstzweifel? Er versucht wirklich, mich wahnsinnig zu machen, und es funktioniert. Ich bin der einzige Mann an Bord dieses Schiffes, der glaubt daß ich normal bin, und selbst ich habe inzwischen schon Zweifel. Aber es spielt überhaupt keine Rolle mehr, oder? Weil es nichts mehr gibt das ich jetzt noch tun könnte. Alles ist getan. Das letzte Steinchen ist an seinem Platz im Mosaik. Aber das Gebilde ist so zerbrechlich. Wird es für die nächsten zwölf Tage zusammenhalten, die wir bis nach Hause benötigen? Oder wird es in dem Augenblick zerbrechen, wenn das feindliche Schiff wieder auftaucht? Oder sich verfestigen? So vieles hängt davon ab, wie ich reagiere. Wie werde ich reagieren?
    Ich habe Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Sie werden nach Anzeichen für meinen Wahnsinn Ausschau halten… also darf ich nicht wagen, über das andere Schiff zu sprechen. Aber ich muß ihnen trotzdem irgendwie eine Art.
    Hinweis geben – sie werden mich beobachten, nach einem Fingerzeig suchen, wie sie reagieren sollen… und ich muß dafür sorgen, daß der Feind ein Enigma bleibt… sie verunsichern, ob der nun da ist oder nicht… Sie müssen ebenfalls ihre Zweifel haben… und selbst wenn es nur hin und wieder ist. Und so lange, wie sie meinen, daß ich noch immer daran glaube, werden sie ihre Zweifel haben. Und wenn sie auch noch so klein sind.
    Hmmm. Ich muß mich unauffällig verhalten, oder? Ja, der Maschinenraum ist der richtige Ort. Wer weiß? Wenn sie recht haben und ich mich irre und es wirklich nur ein Reflex von uns selbst ist – vielleicht kann ich ihn finden? Das wäre bestimmt lustig. Ausgerechnet der Offizier, der von ihr in den Wahnsinn getrieben wurde, ist die einzige Person an Bord, die imstande ist die Schwingungen zu lokalisieren. Weil er als einziger besessen genug ist um nach ihr zu suchen.
    Aber Korie findet den Gedanken irgendwie gar nicht amüsant.
    Ich kann nicht viel tun, um die jetzige Struktur aufrechtzuerhalten – aber es sind auch keine größeren Schritte mehr möglich, ohne das Gleichgewicht zu zerstören. Entweder wird es funktionieren oder nicht… trotzdem, ich frage mich – hätte ich diese Möglichkeit von Anfang an vorhergesehen, was hätte ich anders gemacht? Hätte ich es besser machen können? Er überlegt einen Augenblick, geht noch einmal seine letzten Entscheidungen durch. Nein. Ich habe getan, was ich tun mußte. Es gibt keinen besseren Weg.
    Müde reibt Korie sich die Stirn. Der härteste Teil liegt erst noch vor ihm.

 
Kapitel 33
     
     
Wenn du eine schlauere Mausefalle baust, dann fängst du eine schlauere Maus.
    SOLOMON SHORT
     
    Und dann taucht der Reflex wieder auf.
    Still und leise. Beinahe unbemerkt. Ein schwacher Reflex kaum am Rand der Aufenthaltswahrscheinlichkeit.
    Rogers erblickt die Anomalie auf seinem Schirm.
    Er runzelt die Stirn, läßt ein Kontrollprogramm ablaufen,

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