Sternenschweif 09 - Flug durch die Nacht
nichts verraten, wenn wir ihm erklären, dass er sich auf keinen Fall etwas anmerken lassen darf.“ Laura seufzte. „Der Plan ist nicht perfekt. Aber ich würde ihn so gerne trösten.“
„Dann lass es uns versuchen“, erwiderte Sternenschweif entschlossen.
Erleichtert lief Laura ins Haus zurück. Buddy schaute sie aus seinem Korb heraus traurig an, aber er bellte nicht. Er hatte sich daran gewöhnt, dass sie sich nachts heimlich aus dem Haus zu Sternenschweif schlich.
„Komm, Buddy“, flüsterte Laura. „Komm, wir gehen ein bisschen nach draußen!“ Sie zog ihm sein Halsband an und führte ihn aus der Küche. Als Buddy Sternenschweif als Einhorn sah, blieb er wie angewurzelt stehen.
„Du brauchst keine Angst zu haben“, flüsterte Laura beruhigend.
Sternenschweif schnaubte zur Begrüßung und berührte Buddy mit seinem glitzernden Horn. Buddy schaute Sternenschweif mit großen Augen an.
„Ich bin ein Einhorn. Aber das darf niemand wissen, nicht einmal Max“, erklärte ihm Sternenschweif.
Als Buddy den Namen seines Herrchens hörte, senkte er den Kopf und begann leise zu winseln.
Sternenschweif lauschte aufmerksam. „Aber nein“, beruhigte er den jungen Hund, „das hast du falsch verstanden, Buddy. Max ist nicht für immer fortgegangen. Er besucht nur für ein paar Tage einen Freund in der Stadt.“
„Wie kannst du nur so etwas denken?“ Liebevoll zog Laura Buddy an den Ohren. „Das würde Max doch niemals tun. Dazu hat er dich viel zu lieb!“
Der kleine Hund wirkte plötzlich wie ausgewechselt. Er wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und seine Augen leuchteten. Fröhlich hüpfte er um die beiden herum und bellte dazu auffordernd.
„Er freut sich so sehr, dass Max wiederkommt, dass er mit uns eine Runde Fangen spielen will“, erklärte Sternenschweif.
Laura grinste. „Na ja, gegen eine kleine Runde hätte ich nichts einzuwenden.“
Und kurze Zeit später jagten sie und Sternenschweif mit Buddy über die Koppel.
Schließlich japste Laura: „Ich kann nicht mehr. Und ich glaube, Buddy, es wird langsam Zeit, dich zurückzubringen.“
In der Küche stürzte sich der kleine Hund voller Heißhunger auf seinen Napf, den er den ganzen Tag nicht eines Blicks gewürdigt hatte. Als schließlich kein Krümel Futter mehr übrig war, schleckte er sich die Schnauze und plumpste mit einem zufriedenen Seufzer in seinen Korb.
Leise schloss Laura die Tür und ging zurück zu Sternenschweif.
„Buddy hat den ganzen Napf leer gefressen“, berichtete sie strahlend. „Ohne deine Hilfe hätte ich das nie geschafft, Sternenschweif!“ Dankbar lehnte sie sich an ihn. Eine Weile verharrten sie schweigend.
„Freust du dich auch so auf morgen?“, fragte Laura schließlich.
Sternenschweif nickte. Laura hatte mit ihren besten Freundinnen Mel und Jessica ausgemacht, zum Reiterhof Apfelhain zu reiten. Der Reitstall gehörte der Mutter ihrer Freundin Grace. Eine ihrer Stuten hatte gerade Nachwuchs bekommen. Natürlich brannten Laura, Mel und Jessica darauf, das kleine Fohlen zu sehen. Anschließend wollten sie ein Picknick am Fluss machen.
Ende der Leseprobe. Sternenschweif, 10, Geheimnisvolles Fohlen
ISBN 978-3-440-13767-3 / 5,99€
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