Sternenschweif 11 - Spuren im Zauberwald
Nase, bis Sindbad allmählich ruhiger wurde.
„Er scheint Sternenschweif zu mögen“, meinte Rose, während sie gemütlich nebeneinander herritten.
Laura lächelte. Und sie mochte Rose.
„Wie lange hast du Sindbad schon?“, fragte sie.
„Seit zwei Jahren. Und du?“
„Ich habe Sternenschweif vor einem Jahr von meinen Eltern geschenkt bekommen.“
Sie hätte Rose gerne noch mehr gefragt, aber Hilary ließ sie antraben und sie mussten sich wieder aufs Reiten konzentrieren. Fast zwei Stunden verbrachten sie im Wald. Dann durften sich die Ponys im Fluss abkühlen, bevor sie auf die Koppel zurückgebracht wurden. Die Mädchen begannen mit dem Putzen ihres Sattel- und Zaumzeugs. Mel setzte sich zu den Falken. Laura zögerte kurz, dann ging sie zu den Eulen.
„Sobald wir fertig sind, rede ich mit ihr“, nahm Laura sich vor. „Vor dem Abendessen haben wir noch genug Zeit, um gemeinsam etwas zu unternehmen.“
„Alles in Ordnung?“
Verwirrt sah Laura auf. Jasmin schaute sie fragend an.
„Ähm … ja, wieso?“
„Du bist so still.“ Jasmin blickte zu den Falken hinüber. „Vermisst du deine Freundin?“ Laura nickte.
„Ist schon verrückt. Du bist mit deiner besten Freundin hier und ihr schlaft nicht einmal in derselben Hütte“, sagte Jasmin mitfühlend. Sie schaute in die Runde. „Wollen wir nachher alle zusammen für das Quiz üben?“ Laura erinnerte sich daran, dass nach dem Abendessen ein Ponyquiz stattfinden sollte. „Ich kenne da ein paar Baumstümpfe, auf denen es sich prima sitzen lässt. Und wir könnten ein paar Bücher über Stallhaltung und Pferdepflege mitnehmen.“
Rose, Natascha und Julia nickten. Laura zögerte. Wenn sie mitging, hätte sie keine Gelegenheit, Mel zu sehen.
„Danke, aber ich habe keine Zeit“, erklärte sie. Die anderen sahen sie überrascht an. „Ich treffe mich nachher mit Mel“, sagte sie entschuldigend.
Jasmin zuckte die Achseln und widmete sich wieder ihrem Zaumzeug. Als sie fertig war, ging Laura zu den Falken hinüber. Die Mädchen musterten sie nicht gerade einladend. „Ha ... hallo, Mel!“, stammelte sie nervös. „Wenn du fertig bist, willst du dann bei mir vorbeischauen? Wir könnten gemeinsam für das Quiz lernen.“
Mel rutschte unbehaglich hin und her. „Ähm, das wäre prima, aber …“
„Sie kann nicht“, fiel Kate ihr ins Wort. „Wir haben ein Gruppentreffen. Nur für Falken“, fügte sie mit einem süßsauren Grinsen hinzu.
„Oh.“ Laura schaute Mel an. Mel zuckte verlegen die Schultern. „Tut mir leid, Laura. Wir sehen uns später, ja?“
Laura schluckte. „In Ordnung“, murmelte sie. „Bis dann.“
Hastig wandte sie sich ab. Sie würde nicht weinen. Nicht vor den Falken!
Sie überlegte, ob sie wieder zu den Eulen gehen sollte. Aber was würde sie ihnen sagen? Mit einem Mal fühlte sie sich sehr allein.
Sie rannte zur Weide. Als Sternenschweif sie kommen sah, wieherte er ihr zu und trabte zum Gatter. Traurig schlang Laura die Arme um seinen Hals. Ihr Herz fühlte sich wie ein kalter, schwerer Klumpen an. „Ich hätte nie gedacht, dass es hier so schrecklich sein würde!“, schluchzte sie in sein weiches Fell.
Zum Glück wurde das Ponyquiz viel lustiger, als Laura erwartet hatte. Sie hatte sich immer schon alles, was mit Ponys zu tun hatte, gut merken können. Natascha, Rose, Jasmin und Julia wussten ebenfalls eine ganze Menge. Die Hände der Eulen waren bei fast jeder Frage als Erste in der Luft. Laura war so begeistert dabei, dass sie Mel darüber ganz vergaß. Die Eulen gewannen das Quiz haushoch und erhielten nicht nur eine Tüte mit Süßigkeiten, sondern auch noch sechs Punkte für die Gesamtwertung.
„Wir sind die Besten!“, rief Rose begeistert, während sie die Bonbons aufteilten. „Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass wir so gut abgeschnitten haben!“
„Jetzt liegen wir nur noch einen Punkt hinter den Falken“, rechnete Natascha aus. „Wir müssen morgen beim Putzen unbedingt gut abschneiden.“
Die anderen Eulen nickten zustimmend. Als Laura in dieser Nacht in ihr Bett kletterte, fühlte sie sich zum ersten Mal seit ihrer Ankunft nicht mehr so niedergeschlagen. Sie stellte ihren Wecker auf halb sieben. Sternenschweif würde morgen das bestgeputzte Pony sein, das das Reitlager jemals gesehen hatte!
Beim ersten Läuten sprang Laura aus den Federn. Gemeinsam mit den anderen Eulen lief sie zum Stall, um die Ponys zu putzen, bis sie vor Sauberkeit strahlten. Kate sah ziemlich überrascht
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