Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber
Mutter den Wagen bereits gestartet hatte.
Doch am Nachmittag nach der Schule konnte Laura nicht gleich, wie sie es gehofft hatte, zu Sternenschweif. Ihre Mutter musste im Städtchen noch einige Besorgungen machen. Max wollte unbedingt mitkommen, aber Laura hatte keine Lust. Also wartete sie im Auto. Ungeduldig starrte sie aus dem Fenster. Ihr Blick fiel auf einen kleinen Buchladen. Früher hatte dieser Laden Mrs Fontana gehört. Lauraseufzte, als sie an die alte Dame dachte. Sie hatte ihr so viel zu verdanken! Denn Mrs Fontana war selbst einmal Einhornfreundin und Geheimnishüterin gewesen. Sie hatte Laura überhaupt erst darauf gebracht, dass Sternenschweif kein normales Pony sein könnte. Und wie oft hatte sie ihnen seither geholfen. Bis zu ihrem Tod vor ein paar Monaten. Seitdem war Laura selber Hüterin und hatte die Aufgabe, Einhörnern und ihren Freunden zu helfen. Ach, Mrs Fontana fehlte Laura sehr. Sicherlich hätte sie auch jetzt eine Lösung für ihr Problem mit dem historischen Gegenstand gewusst. In der Schule hatte Mr Noland heute die ersten Projekte vorgestellt. Ihre Klassenkameraden hatten tolle Dinge gefunden, musste Laura zugeben. Tim hatte ein gusseisernes Bügeleisen seiner Urgroßmutter mitgebracht. Und Diana hatte eine riesige Schallplatte dabei, die man nur auf einem Grammofon abspielen konnte! Laura, Mel und Jessica hingegen hatten immer noch keine Idee, was sie erforschen könnten. Sie hatten sich aber für das Wochenende verabredet, um etwas zu finden. Schließlich hatte Mr Noland schon wieder gefragt, was die drei Mädchen machen wollten.
Wo blieben bloß ihre Mutter und Max? Milch und Brot einkaufen konnte doch keine Ewigkeit dauern …
Aus der Buchhandlung kam ein Mann. Er klemmte sich eine Plastiktüte mit einer schrillen Aufschrift unter den Arm. So etwas hatte es früher bei Mrs Fontana nicht gegeben. Selbst dann nicht, als nach ihrem Tod ihre Nichte Catherine den Laden übernommen hatte. Die Tüten waren aus Papier gewesen, mit verschnörkelten blauen Buchstaben darauf. Wie alles in dem Laden hatten auch diese Tüten nach schwarzen Johannisbeeren geduftet. Jetzt war das anders: Nicht mehr ausgesucht schöne Bücher wurden in dem Lädchen verkauft. Nurmehr mangelhafte Bücher wurden den Leuten zu Spottpreisen nachgeworfen. Das jedenfalls hatte Lauras Mutter erzählt. Sie selbst, Laura, war nicht mehr in den Laden gegangen. Allein der Anblick der Leuchtreklame im Schaufenster schnürte ihr das Herz zusammen. Wie gut, dachte Laura, dass Mrs Fontana das nicht mehr miterleben musste. Sie wäre sicherlichfürchterlich traurig gewesen. Und wie gut, dass ich Walter habe. Mrs Fontanas kleiner Terrier ist so süß und ich bin so froh, dass er bei mir bleiben durfte. Auf diese Weise sind Mrs Fontana und ich immer noch miteinander in Verbindung. Und sicherlich – Laura seufzte wieder und blickte in den grauen Himmel – sicherlich wacht Mrs Fontana von Arkadia aus über mich, Sternenschweif und Walter. Ob sie wohl glücklich ist im Einhornland?
In diesem Augenblick kehrten Max und ihre Mutter mit Tüten bepackt zurück. Rasch sprang Laura aus dem Wagen, um ihnen die Kofferraumklappe zu öffnen. Jetzt war es nicht mehr lang, bis sie Sternenschweif sehen und sich in Ruhe mit ihm unterhalten konnte!
3
„Habt ihr die Stadt leer gekauft?“, begrüßte sie Mr Foster lachend. Er hielt mit Sofie auf dem Arm die Tür auf, als Laura, Max und ihre Mutter die schweren Tüten voller Lebensmittel ins Haus schleppten. Sie hatten kaum die Schwelle überquert, als Buddy laut bellend auf Max zugestürmt kam und an ihm hochspringen wollte.
„Nicht so wild, alter Junge!“, schrie Max vergnügt und versuchte das Gleichgewicht wiederzufinden. Dabei kullerte eine DoseMais aus der Tüte. Neugierig stürzte sich Buddy darauf und beschnupperte sie von allen Seiten.
„Das ist nichts für dich“, erklärte Max. „Aber komm mal mit in die Küche. Ich hab etwas Feines für dich gefunden!“
Freudig mit dem Schwanz wedelnd folgte Buddy seinem Herrchen. Laura und Mrs Foster liefen ihnen nach und stellten mit einem erleichterten Seufzer die Tüten auf den Küchentisch. Ihre Mutter begann sofort damit, die Lebensmittel im Kühlschrank und in der Vorratskammer zu verstauen.
„Vorsichtig, Max“, ermahnte sie ihren Sohn, denn Max kramte schon in den Tüten nach dem Hundefutter, das er eigens für seinen Liebling ausgesucht hatte. Buddy sprang immer wieder erwartungsvoll hoch und hechelte aufgeregt.
„Wuff“,
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