Sternenschweif 31 - Die Magie der Sterne
verlaufen.“
„Quatsch!“ Der Junge verzog spöttisch das Gesicht und zog die Riemen seines Rucksacks fester. „Ich kenne mich im Wald bestens aus“, sagte er und verschwand ohne ein weiteres Wort.
„Na, der war ja nicht gerade freundlich“, stellte Jessica fest. „Habt ihr ihn schon mal gesehen?“
Laura schüttelte den Kopf, doch Mel sagte: „Er wohnt bei mir in der Nähe, in dem ehemaligen Forsthaus. Ich weiß aber nicht, wie er heißt.“
„Ich finde ihn komisch!“, meinte Laura. „Warum rennt er mit so einem riesigen Rucksack durch die Gegend, wenn er hier wohnt? Habt ihr gesehen, von wo er gekommen ist?“
Jessica nickte. „Von dort.“ Sie zeigte zwischen die Bäume und verwilderten Sträucher. „Er hat keinen der normalen Waldwege benutzt.“
„Warum läuft er querfeldein?“, rätselte Laura.
„Weil er halt komisch ist“, sagte Mel. „Jedenfalls wird er wohl kaum der Fallensteller sein, dafür ist er viel zu jung. Wie sollte er an die Fallen herankommen?“
„Da hast du wahrscheinlich recht“, gab Laura zu. Sternenschweif hob ruckartig den Kopf und auch die anderen beiden Ponys wurden langsam unruhig. Laura strich Sternenschweif über den Hals. „Du willst dich bewegen, was?“
„Ich glaube, Silver hätte nichts gegen ein kleines Wettrennen!“, meinte da Mel.
„Gute Idee, das wollte ich eben sowieso schon vorschlagen“, erwiderte Laura.
„Na dann, worauf warten wir noch?“, rief Jessica und preschte los. Die anderen beiden jagten ihr nach und bald schon ließen sie den Wald hinter sich und galoppierten in der Sonne an den grünen Feldern vorbei.
Völlig erhitzt erreichten sie Lauras Zuhause. Jessica war die Erste und freute sich über ihren Sieg. „Du hattest ja auch einen Vorsprung“, maulte Mel augenzwinkernd.
Sie sattelten und zäumten ihre Pferde ab und führten sie auf Sternenschweifs Koppel, wo diese sich gierig um den Wassertrog drängten. Auch die Mädchen waren ziemlich durstig und stürzten sich im Haus sofort auf die Karaffe mit Saft, die Mrs Foster für sie auf dem Küchentisch bereitgestellt hatte.
„Ich habe euren Teig für die Osterhasen schon vorbereitet“, sagte sie. „Ihr braucht sie nur noch auszustechen und zu verzieren.“ Sie sah Laura, Mel und Jessica an und musste lachen. „Aber vielleicht nehmt ihr erst mal eure Reithelme ab und wascht euch die Hände und das Gesicht, bevor es ans Backen geht.“
Nachdem die Mädchen ein wenig abgekühlt waren und ihre Gesichter nicht mehr ganz so rot leuchteten, legten sie mit dem Backen los. Mit den Hasenförmchen stachen sie Figuren aus und verzierten diese mit bunten Zuckerperlen.
Auch Sophie, Lauras kleine Schwester, hatte eine Hasenform bekommen, doch sie steckte lieber den rohen Teig gleich in den Mund, bevor sie ihn ausstach. Die Mädchen lachten.
„Sophie, du bekommst noch Bauchweh“, sagte Laura grinsend, doch Sophie schien das nicht zu stören. Sie klatschte in die Hände und schob gleich noch eine Handvoll Zuckerperlen hinterher. Um sie herum sprang Buddy, der Berner Sennenhund von Max, und versuchte, ein paar Perlen aufzuschnappen. Buddy war ein ungestümer junger Hund, während Walter, der etwas ältere weiße Terrier, gemütlich von einer Ecke aus das Treiben in der Küche betrachtete. Laura hatte ihn von Mrs Fontana übernommen, nachdem diese gestorben war. Jetzt war Mrs Fontana in Arkadia, dem Land der Einhörner, denn auch sie war eine Einhornfreundin. Laura vermisste die alte Buchhändlerin sehr. Oft war sie bei ihr im Laden gewesen und ein ums andere Mal hatte Mrs Fontana ihr hilfreiche Tipps gegeben. Sie war nämlich die Hüterin der Einhorngeheimnisse gewesen und hatte ihr Amt vor ihrem Tod an Laura übergeben.
Max war heute mit seinen Freunden auf dem Skateboard unterwegs, aber die Mädchen würden einen Osterhasen für ihn mit backen. Während die Hasen im Ofen waren, schmolz Mrs Foster Schokoladenglasur im Wasserbad, und als die Hasen später einigermaßen abgekühlt waren, malten die Mädchen ihnen mit der Schokolade lustige Gesichter.
„Sehen die gut aus!“, meinte Mel schließlich, als der letzte Hase angemalt war.
„Ja, zum Reinbeißen“, sagte Jessica und fuhr sich mit der Zunge genüsslich über ihre Lippen.
Laura grinste. „Sollen wir?“
Mrs Foster lachte. „Ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert, dass ihr gar keinen Hunger habt.“
„Und ob!“, rief Laura und biss dem ersten Hasen ein Ohr ab. Er schmeckte herrlich süß und sie leckte die noch
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