Sternenschweif 32 - Lauras Rettung
Pizzastücken und einer Riesenportion Schokoladenpudding hatte Laura das Gefühl, wieder ganz die Alte zu sein.
Am Nachmittag klingelte es plötzlich an der Tür und Jessica, Mel und Julia stürmten ins Wohnzimmer. Sie hatten von Mrs Foster gehört, dass es Laura besser ging, und beschlossen, mit ihren Pferden bei ihr vorbeizureiten. Strahlend überreichten sie ihr einen kleinen Sack mit Blättern.
„Hier, die haben wir für dich gesammelt, damit du bei unserem Schulprojekt nicht so sehr in Rückstand gerätst“, erklärte Mel.
„Das ist aber nett“, bedankte sich Laura und strahlte. Sie freute sich, dass ihre Freundinnen an sie gedacht hatten. Von draußen erklang ein Wiehern.
„Ich glaube, die Pferde wollen auch wissen, wie es dir geht“, meinte Jessica.
„Dann lasst uns zu ihnen gehen“, erwiderte Laura und stand auf.
Mystery, Sandy und Silver standen bei Sternenschweif auf der Koppel und blickten ihnen erwartungsvoll entgegen, als sie aus dem Haus traten.
„Hallo zusammen“, begrüßte Laura sie fröhlich. „Seht ihr, es geht mir wieder gut.“
Sternenschweif kam zu ihr und betrachtete sie prüfend. Laura schlang die Arme um seinen Hals. „Wirklich, alles wieder in Ordnung“, flüsterte sie ihm zu.
Während Jessica und Mel zu ihren Ponys auf die Koppel gingen, raunte Julia Laura zu: „Hat Sternenschweif dir also helfen können?“
Laura nickte strahlend. „Ja, hat er“, raunte sie zurück.
„Dann steht unserer nächsten Flugstunde wohl nichts mehr im Wege“, flüsterte Julia.
„Worauf du dich verlassen kannst“, erwiderte Laura. Sternenschweif schnaubte laut und scharrte mit dem Huf. „Auch du kannst es anscheinend kaum mehr erwarten“, stellte Laura lachend fest und fuhr mit den Fingerndurch seine seidige Mähne. Da entdeckte sie plötzlich ein kleines Ginkgoblatt, das sich darin verfangen hatte. Sie zog es heraus und betrachtete es nachdenklich. Wie weich es sichanfühlte und wie zart die Einkerbung in der Mitte war.
„Wir sind wirklich wie das Blatt“, flüsterte sie Sternenschweif zu. „Zwei Teile, ein Ganzes, für immer!“
Linda Chapman
Sternenschweif
Geheimnisvolles
Glitzern
KOSMOS
1
„Endlich Ferien, juhu!“, rief Laura und hüpfte vor Freude den Weg zu Sternenschweifs Koppel hinunter. Sie warf ihren Rucksack auf den Boden und kletterte durch die Holzstangen auf die Wiese. Dann lief sie auf ihr kleines graues Pony zu und schlang die Arme um seinen Hals.
„Es ist so weit, mein Freund“, flüsterte sie. „Eine Woche nur für uns! Eine Woche ohne Schule und Hausaufgaben. Ich dachte schon, dieser Tag käme nie!“
Seit Wochen hatte Laura auf den Beginn der Pfingstferien hingefiebert. Sie konnte sich nicht erinnern, sich jemals so auf ein paar freie Tage gefreut zu haben, denn sie hatten in letzter Zeit wirklich Berge von Hausaufgaben und Schularbeiten zu bewältigen gehabt. Doch nun wartete eine herrliche Zeit auf sie. Nicht nur, dass schulfrei war, nein, ein Ausflug mit dem Ponyclub in die Berge stand vor der Tür! Und sie würden dort sogar in einer alten Hütte übernachten. Sie gehörte einem Wanderverein, in dem der Vater von Jenny, ein Mädchen aus dem Ponyclub, Mitglied war. An der Hütte floss direkt ein Bach vorbei und ein Teil der Wiese war als Koppel abgezäunt. Das perfekte Ziel für einen Wanderritt!
Von einem etwas entfernt gelegenen Dorf führte ein Weg hoch zur Hütte. Jennys Vater hatte sich bereit erklärt, in seinem großen Geländewagen nicht nur Futter für die Pferde, sondern auch die Verpflegung für die Mädchen hochzufahren. Gleich nachher würden sie sich treffen, um die letzten Details zu besprechen.
Laura bemerkte wie Sternenschweif sie aufmerksam musterte, während sie an den anstehenden Ausflug dachte.
„Ich freue mich schon so“, gestand sie ihm. „Der Tag morgen wird mit all den Vorbereitungen ganz schnell vergehen und übermorgen früh geht es schon los!“ Sie warf einen Blick auf die Uhr. „Bald ist unser Treffen. Ich ziehe mich rasch um und dann reiten wir los.“
Sie schnappte sich ihren Rucksack und ging ins Haus. Als sie die Küche betrat, stellte ihre Mutter gerade einen Krug mit Orangensaft auf den Tisch. Dort standen bereits Teller, Gläser und ein großer Kuchen mit glänzender Schokoladenglasur, der wunderbar duftete.
„Den habe ich für dich und Max zum Ferienbeginn gebacken“, erklärte Mrs Foster lächelnd. „Nach all der Lernerei in den letzten Wochen habt ihr ihn euch wirklich
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