Sternenschweif, 40, Ein Fohlen für Laura (German Edition)
geht’s?“
Fast hätte Laura vor Überraschung vergessen, etwas zu erwidern. Mit Paul hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie hatte den Jungen in den Pfingstferien in einem Zirkus-Ferienlager kennengelernt und sich mit ihm angefreundet. Er konnte sehr gut voltigieren und hatte ihr damals geholfen, als sie selbst mit Sternenschweif das Voltigieren ausprobiert hatte. Leider wohnte er etwas weiter weg und so hatten sie seitdem nicht mehr viel Kontakt gehabt.
„Paul!“, rief sie jetzt erfreut. „Wie schön, dass du mich anrufst. Mir geht es gut. Und was machst du so?“
Paul räusperte sich ein wenig verlegen. „Ähm, ich wollte dir nur sagen, dass ich am Wochenende einen Wettkampf bei euch in der Nähe habe. Morgen Mittag sind wir schon da. Hast du Lust, mal vorbeizukommen?“
Laura überlegte kurz. Morgen war in der Schule eine Lehrerkonferenz, deshalb hatte sie frei. Sie hatte sich vormittags zwar mit Mel und Jessica zu einem Ausritt verabredet, aber der Nachmittag war noch nicht verplant. Ihre Hausaufgaben konnte sie aufs Wochenende verschieben. Deshalb versprach sie Paul, am folgenden Tag nachmittags vorbeizukommen. Paul nannte ihr die Adresse von dem Reiterhof, auf dem er und seine Voltigier-Gruppe für das Wochenende untergekommen waren. Auch der Wettbewerb am Sonntag würde dort in der Reithalle stattfinden.
„Ich freu mich schon“, sagte Laura. „Leider muss ich jetzt Schluss machen, weil wir gerade zu Abend essen.“ Sie verabschiedeten sich. „Tschüss, bis morgen!“
Nachdem Laura aufgelegt hatte, ging sie fröhlich in die Küche und setzte sich zu ihrer Familie an den Abendbrottisch.
„Du strahlst aber“, meinte Mr Foster augenzwinkernd. „Wer ist denn eigentlich Paul?“
„Na, der Junge, den Laura im Zirkus kennengelernt hat“, kam Mrs Foster Laura zuvor und ihr Mann hob entschuldigend die Hände.
„Laura kennt so viele Kinder, die kann ich mir doch nicht alle merken“, sagte er.
„Paul hat angerufen?“, rief Lauras kleiner Bruder Max jetzt begeistert dazwischen. Er hatte ebenfalls die Ferienwoche im Zirkus mitgemacht und fand Paul ganz toll. Laura glaubte, dass er sich insgeheim einen großen Bruder wie Paul wünschte.
„Paul!“, krähte jetzt auch noch die kleine Sophie aus ihrem Hochstuhl, obwohl sie ganz bestimmt nicht wusste, wer Paul überhaupt war. Laura musste lachen.
„Ja, Paul hat angerufen“, antwortete sie und erzählte von dem Voltigier-Wettbewerb, den er am Wochenende hatte.
„Cool!“, sagte Max und biss in sein Wurstbrot. „Kann ich morgen auch mit?“, fragte er kauend, obwohl er sich gar nicht fürs Voltigieren interessierte. Laura wusste, dass es nur wegen Paul war. „Na gut, meinetwegen darfst du mitkommen“, sagte sie gutmütig. Max schaute bittend seine Eltern an.
„Von mir aus gerne“, sagte sein Vater, doch Mrs Foster warf ein: „Morgen Nachmittag ist doch das Hundetraining für Buddy, oder?“ Wie auf Kommando sprang Buddy, der junge Berner Sennenhund, aus der Ecke auf und kam zum Küchentisch getapst. Bettelnd stand er neben Mrs Foster und stupste mit seiner Schnauze ihr Bein an. „Nein, Buddy, du weißt genau, dass du nichts vom Tisch kriegst“, sagte sie streng. „Es wird wirklich höchste Zeit, dass er ein bisschen mehr Erziehung bekommt. Die Hundeschule wird ihm guttun.“
„Ja, aber ich glaube, der Kurs ist erst am Samstag“, erwiderte Max.
„Warte mal.“ Mrs Foster stand auf und holte ihren Terminkalender. „Stimmt, du hast recht“, sagte sie, nachdem sie nachgeschaut hatte. „Dann kannst du ruhig morgen mit Laura zu Paul fahren.“
„Ob die Hundeschule auch was für Walter wäre?“, überlegte Laura. Sie schaute in die Küchenecke, in der ihr kleiner weißer Terrier Walter lag und müde blinzelte. Er war schon etwas älter und ließ sich durch den ungestümen Buddy nur selten aus der Ruhe bringen.
Neugierig geworden?
Lies weiter in Sternenschweif Band 41, Verzauberte Herzen
ISBN 978-3-440-14272-1 / 5,99 Euro
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