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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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schüttelte seinen mageren Körper, das in einen quälenden Husten überging.
    »Eure Sterne sind doch angeblich so super mächtig, und dann willst du mir erzählen, dass ihnen so ein Patzer unterläuft? Für mich klingt das so, als suchtest du eine Ausrede, um dich aus der Affäre zu ziehen, jetzt, da es unangenehm wird.«
    »Kein Wunder, dass Fynn dich mag. Deine Offenheit steht seiner kaum nach.«
    Sie schnaubte. »Davon habe ich noch nichts gemerkt.«
    »Das solltest du auch nicht. Noch versteckst du dich zu sehr hinter einer Fassade.«
    »Und die wäre?«
    »Das Miststück.«
    Dieses Mal lachte sie. »Und wenn ich das wirklich bin?«
    »Das bist du auch, aber nicht nur. Du hast auch ein Herz, aber das verbirgst du besser als ein Gnom seinen Goldschatz.«
    Für einen Moment dämmerte er weg. Sie schüttelte ihn, bis er die Augen erneut öffnete.
    »Hey, Miststück«, flüsterte er. Seine Lippen waren trocken und rissig.
    Normalerweise hätte sie diese Bezeichnung entweder verletzt oder vollkommen kaltgelassen, je nachdem, wer sie aussprach. Bei Mikael war es jedoch anders. Er sah sie, wie sie wirklich war, und akzeptierte sie einfach. Ein vollkommen neues Gefühl für sie. Konnte es wirklich einen Menschen geben, der sie um ihretwillen mochte? In Gedanken schüttelte sie den Kopf. Sie verstand Lilly nicht. Mikael war ein wunderbarer Junge. Reich, nett, gut aussehend und ihr bedingungslos verfallen. Wie konnte sie ihn nur zurückweisen?
    Da erklangen Schritte auf der Treppe. Michelle kam zurück.
    »Geh an deinen Platz. Lass mich einmal etwas richtig machen.«
    Widerstrebend gehorchte sie. Kaum hatte sie die Fesseln locker um ihr Handgelenk gewickelt, öffnete sich auch schon die Tür, und Michelle schlenderte voll Überheblichkeit hinein. Calista schenkte sie keine Beachtung, sondern steuerte direkt auf Mikael zu. Überprüfte den Inhalt der Infusionsbeutel und grunzte zufrieden.
    Er warf Calista einen Blick zu und nickte. Dann bäumte er sich mit unerwarteter Kraft auf und schlang eine der Ketten um Michelles Hals. »Lauf«, brüllte er.
    Sie zögerte nur eine Sekunde, dann stürmte sie los. Das Letzte, was sie sah, bevor sie die Tür hinter sich zuwarf und den Riegel vorlegte, war Michelle, die Mikael über ihren Kopf schleuderte, wobei die Nadeln aus seinem Leib gerissen wurden.

62
    † D ie Umnachtung um Lillys Verstand klärte sich nur allmählich. Trotzdem begriff sie genug, um froh zu sein, diesen Abend noch zu erleben.
    »Michelle war heute nicht an der Schule«, sagte Samuel. »Angeblich musste sie ihre Eltern zu einer offiziellen Veranstaltung in Frankreich begleiten.«
    »Das bedeutet, wir haben keine Ahnung, wo sie ist.«
    Er nickte. »Wir haben weder Calista noch Mikael oder Raphael gesehen.«
    »Unsere Gruppe löst sich auf. Das ist nicht gut.«
    »Von Teamwork haben die Sternenseelen wohl noch nichts gehört.«
    »Vermutlich sind sie für so neumodisches Zeug zu alt«, lachte sie gezwungen.
    »Und irgendwann wirst du auch so sein.«
    »Ich hoffe nicht.« Aber das war nicht der Zeitpunkt, um über ihre Zukunft nachzudenken. Wenn sie nicht bald etwas unternahmen, würde sie vermutlich keine mehr haben.
    In diesem Moment hämmerte es gegen die Eingangstür, während die Klingel ohne Unterlass gedrückt wurde. Sie hörte, wie ihre Mutter aus der Küche kam, um zu öffnen, und dann ihren entsetzten Aufschrei. »Mädchen, was ist denn mit dir geschehen?«
    Lilly spürte, wie ihr Blut aus dem Gesicht wich. War Michelle gekommen? Und Moni war unten ganz allein mit ihr. Ohne sich Gedanken über ihre verräterische Geschwindigkeit zu machen, sprang sie auf und stürmte nach unten. Doch statt Michelle stand sie Calista gegenüber. Die ehemalige Schönheit sah furchtbar zugerichtet aus. Die Kleidung zerfetzt, blutige Handgelenke und Augen, aus denen der aufkommende Wahnsinn sprach.
    »Lilly«, schluchzte sie und warf sich ihr tatsächlich in die Arme.
    »Wo warst du?«
    »Michelle. Sie hat Mikael. Ich konnte fliehen, aber er ist noch bei ihr.«
    »Was ist hier los?«, verlangte Moni zu wissen. »Ich rufe am besten die Polizei.«
    »Nein!«, riefen Lilly und Samuel gleichzeitig, der ebenfalls die Treppe hinuntergelaufen war.
    Moni sah sie verwundert an. »Dann verlange ich jetzt eine Erklärung.«
    »Später. Wir müssen weg. Ist sie dir gefolgt?«
    Calista kam nicht mehr zu einer Antwort, als aus dem Wohnzimmer das Splittern von Glas erklang und die Terrassentür in tausend Stücke zersprang. Lilly sah, wie

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