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Sternenspiel

Sternenspiel

Titel: Sternenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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ein. Na, mach schon, Kumpel, sieh zu, dass du wieder auf Touren kommst! Ich stieß mich vom Pult ab, glitt über den Sitz und schnappte mir im Flug das Leuchtröhrchen. Ich musste das Schiff inspizieren. Dabei hätte ich viel lieber zum Fenster rausgeguckt. Und zwar sofort, solange sich die Beleuchtung noch nicht wieder zugeschaltet hatte, solange der Computer die Hauptsysteme des Schiffs nicht wieder aktiviert und das zarte Surren der Ventilation dem üblichen Dröhnen den Vortritt gelassen hatte.
    Nach wie vor hallte dieses Geräusch in meinen Ohren …
    Ich hing vorm Fenster auf der rechten Seite und spähte in den Kosmos. Da war er, Sirius, einer der Heimatsterne der Hyxoiden. Ein grellweißer Stern. Wenn ich den Kopf so weit wie möglich herumdrehte, sah ich einen kleinen, von der Nase des Schiffs fast verdeckten Stern: die Sonne.
    Der Rechner fiepte leise, nachdem er die erste Disc eingelesen hatte. Ich stieß mich von der Wand ab, segelte zum Pult, wechselte die CD und starrte auf den Monitor. Alles in Ordnung, die Hauptverbindungen standen bereits wieder, jetzt liefen die Systemtests. Woher kam dann nur dieses seltsame Gefühl, etwas stimme nicht? Was ließ meine inneren Alarmglocken schrillen? Was?
    Die Beleuchtung schaltete sich wieder an, die kleine Kabine erstrahlte im Licht. Das Shuttle musste von außen ziemlich komisch aussehen, dieser strahlende Punkt inmitten der endlosen Leere. Wenn ich wollte, könnte ich den Raumanzug anziehen und nach draußen gehen, zum Beispiel unter dem Vorwand, die Fracht zu kontrollieren, und dann ein paar Photos schießen. Aber meine Nerven waren nicht stark genug, um außerhalb der Kabine rumzuschweben, Auge in Auge mit den Sternen und der Leere.
    Mir war sowieso schon ziemlich mulmig zumute. Woran lag das bloß?
    Ich drehte den Kopf, schaute auf die Bildschirme der sich wieder einschaltenden Pulte sowie auf die Havariemelder und versuchte durch das Fiepen in meinen Ohren hindurch wenigstens ein einziges Alarmsignal wahrzunehmen.
    Verdammt!
    Es rauschte gar nicht in meinen Ohren! Das Geräusch kam aus dem kleinen Schrank mit den Werkzeugen und den Lebensmitteln.
    Na, super!
    Ich knöpfte das Holster auf und holte die Pistole heraus. Ich entriegelte die Sperrvorrichtung, und der Kondensator aus der Patrone schoss ins Bodenstück. Die »Laserpeitschen« der russischen Fluggesellschaften verfügten über einen gewaltigen Vorteil: man konnte sie auch in der Kabine eines Raumschiffs abfeuern. Der Strahl war zu schwach, um das Gehäuse zu verbrennen. Diese Waffe war insofern mit der Spiral verwandt, als sie ebenfalls noch für das Mondprogramm entwickelt worden war.
    Nur dass wir immer noch nicht auf dem Mond gelandet waren.
    Stattdessen waren wir zu den Sternen geflogen. Zu diesen unwirtlichen Funken am Himmel, die uns nicht gehörten.
    Und nie gehören würden.
    Auf keinen Fall durfte ich jetzt Zweifel aufkommen lassen. Wenn ich auch nur eine Minute über mein Tun nachdenken würde, verließe mich der Mut, den Schrank zu öffnen. Ein durchgedrehter Hyxoid … Nein, ein Hyxoid würde nicht in diesen kleinen Schrank passen … Aber wer auch immer da drin stecken mochte – von mir aus sogar eine alarische Maus ohne Panzeranzug –, so oder so würde dieses Wesen den Verstand verloren haben – und bliebe damit ein gefährlicher Feind.
    Ich stieß mich mit den Beinen vom Pult ab und schwebte zum Schrank. Nachdem ich die Waffe entsichert hatte -die Pistole schimmerte jetzt im grünen Licht –, riss ich die Tür auf.
    Im unteren Fach zitterte zwischen den durch Gurte festgeklemmten Beuteln mit meiner Kleidung eine leise wimmernde, geschuppte graue Kugel.
    Ein Zähler!
    Ich flog ein kleines Stück vom Schrank weg, behielt die winselnde Kugel dabei aber fest im Blick.
    Na prima …
    Was hast du denn hier verloren, Reptiloid? Sicher, für dich war es kein Problem, die Codeschlösser zu knacken. Was sind schon eine Million Kombinationsmöglichkeiten für ein Wesen, das weitaus schneller rechnet als jeder Computer der Erde und das in der Lage ist, sich direkt an die elektrischen Schaltkreise anzuschließen? Aber warum um alles in der Welt hast du dich dem Wahnsinn in die Arme geworfen?
    Denn nur für uns, für die Menschen, bedeutet der Jump eine süße Ewigkeit.
    Aber kein einziger Außerirdischer ist in der Lage, den Sprung durch das Innere des Raums zu verkraften, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Das wurde bereits vor zwanzig Jahren festgestellt, als eine Patrouille der

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