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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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in einem Wald voller Schlangen. Er war wohl der Letzte seiner Art, denn er hatte schon lange keine Artgenossen mehr gesehen. Die in den Wäldern lebenden Elfen nannten ihn „Tchi’Horan“, die Orks kannten seine Artgenossen und ihn unter dem Wort „Grurrknok“ und die junge Rasse der Menschen hiel-ten ihn lächerlicherweise für eine Art „Wolfsmenschen“.
    Egal, wie all diese Völker ihn nannten, sie alle hielten seine Art für grausam, brutal und blutrünstig. Dieser Irrglaube hatte sich nie verlore n und so waren irgendwann alle seiner Art, die er kannte, verschwunden. Ihre Pelze schmückten als Umhänge tapfere Rittersleute in ihren glitzernden Rüs-tungen oder hingen als Trophäe in den Baumhütten der Elfen.
    Diese Angst und Furcht war jedoch völlig unberechtigt. Trotz der hünenhaften Größe, des robusten und musku -lösen Baus und der langen Krallen an den fünffingrigen Händen war sein Volk so friedliebend und hilfsbereit wie kein Mensch, Elf oder gar Ork, der je gelebt hatte. Nur die Tatsache, dass sie wie aufrecht gehende Wölfe aussahen und mühelos ein Pferd in zwei Teile reißen konnten, ließ Hass und Angst in den Herzen der anderen Lebewesen auf-keimen. Er selbst trug davon viele Zeugnisse, sein Fell war zwar dicht, doch Narben schlugen hier und dort kleinere und größere Lücken, ebenso fehlte ihm nach einem Schwertstreich die Hälfte eines Ohres. Er war nirgends sicher. Sein Volk hatte nie Probleme gehabt, einen passen-den Lebensraum zu finden. Sie waren im Wald ebenso heimisch wie in der weiten Steppe oder dem grünen Hügel-land. Doch alles hatte sich verändert. Zuerst nur wenige, dann immer mehr Elfen, Menschen und diesen wie eine Krankheit folgende Orks erschienen in ihren Revieren. Er selbst lebte schon seit mehr als 254 Sommern in diesem Wald, hier war er geboren worden. Seine Art lebte ewig, Nachwuchs schenkte ihnen allein das Wesen, welches sie anbeteten, Gaya. Sie war die Mutter und er war eines ihrer Kinder, das letzte Kind. Ein Volk, das keines natürlichen Todes sterben konnte und daher nie viele Nachkommen zu haben brauchte, ließ sich leicht ausrotten.
    Dies alles jagte ihm stets durch den Kopf, beherrschte seine Träume und quälte ihn auch jetzt, während er mit den Kral -len den Pelz auftrennte und mit Zähnen und Klauen das Fleisch von den Knochen schälte.
         Doch sie hatten bei alledem seinem Volk etwas beige-bracht. Es waren zwei Dinge, die sie nie zuvor gekannt hat-ten. Sie lehrten sein Volk den Zorn oder vielmehr den Hass und sie schenkten ihnen die Tränen. Vor Wut grollend riss er das kleine Herz des Hasen mit den Fängen heraus, er war tief zerfressen vom Hass und nicht mehr die so friedfertige und stolze Kreatur von einst.
    Ein nahes Geräusch ließ ihn aufhorchen, seine Ohren zuck -ten hin und her, versuchten sich so gut es ging auszu-richten, um das Geräusch einfangen zu können.
    Es war doch ferner, als er gedacht hatte, näherte sich allerdings schnell. Gehetzt sah er sich um und huschte flink ins dichtere Unterholz, wo er fast mit dem Boden und den Pflanzen verschmolz. Als Jäger und vor allem dann als Ge -jagter hatte er lernen müssen, sich gut zu verstecken.
         Kurze Zeit später lag er immer noch so reglos da wie zuvor und lauschte dem lauter werdenden Geräusch.
    Zunächst vermutete er, die Elfen würden wieder einmal durch den Wald streifen. Sie nannten ihn ihr Eigentum, seit sie viele seiner Artgenossen getötet oder vertrieben hatten. Auch die anderen Völker nannten diese Wälder nur noch "Elfenwälder", obwohl sie einst die Reviere großer Rudel seiner Art gewesen waren.
         Sein Gehör war besser als das jeder Spezies, die er kann-te, er hörte selbst die leichten Tritte der Elfen, doch er musste sein Gehör nicht so sehr anstrengen. Er konnte viele Schritte hören, er hörte zwei Elfen, wie sie flink durch den Wald rannten, die eine der beiden wohl ein Welpe.
         Knapp hinter deren leisen Laufschritten hörte er dage-gen einen die Ohren betäubenden Krach. Grunzen und die plumpen Schritte vieler schwerer Kreaturen mischten sich unter das Dröhnen eines Jagdhorns und das Klirren von Rüstungen. Innerlich bebte und grollte er voller Zorn, doch er freute sich auch. Endlich schlugen sich jene Mörder sei-nes Volkes gegenseitig die Schädel ein. Seine Augen erfass-ten zwei Gestalten, noch ehe sie durch die letzte Baumreihe auf die Lichtung hetzten.
     
         Es war ein Elfenweibchen, jung an Jahren. Sie trug ein Hemd,

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